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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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was mit Steinen zu tun hat.«
    »Dann solltet ihr unbedingt zur Eröffnung kommen. Zur Einweihung einer neuen Ausstellungsabteilung veranstalten wir immer ein großes Fest. Gewöhnlich sogar mit Abendgarderobe. Da gibt es immer eine Menge Spaß.«
    In diesem Moment klingelte in einem anderen Teil des Hauses das Telefon. Das Klingeln hörte abrupt auf, als die Haushälterin den Hörer abnahm.
    »Oh, Mr. Fallon«, sagte sie, als sie mit dem Telefon in der Hand ins Zimmer stürmte. »Mrs. Fallon ist am Telefon.«

23
    W ährend ihr Vater mit ihrer Mutter telefonierte, ging Diane mit einer Tasse Kaffee in der Hand auf die Terrasse. Alan folgte ihr.
    »Dir geht es anscheinend recht gut«, sagte er.
    »Das ist richtig. Ich habe ein gutes Leben.«
    Diane versuchte sich an ihre Zeit mit Alan zu erinnern. Es gelang ihr nur ganz schwer. Der Alltag, den sie 18 Monate lang teilten, war ihr fast völlig entschwunden. Geblieben waren nur einzelne Ereignisse, Auseinandersetzungen, gegenseitige Vorwürfe. Nichts, was für ein nettes Familienalbum geeignet wäre. Nichts, woran sie sich erinnern mochte.
    »Wenn wir zusammengeblieben wären, wären wir im nächsten Monat siebzehn Jahre verheiratet«, sagte er.
    »Wo ist eigentlich deine Frau?«, fragte Diane. Sie hatte ihre Abwesenheit bemerkt, aber angenommen, dass sie nicht mit der Exfrau ihres Mannes zusammen an einem Tisch sitzen wollte.
    »Wir haben uns getrennt.«
    »Das tut mir leid.«
    Trotz der einsetzenden Dämmerung war es immer noch sehr heiß. Diane hätte gerne den Blazer ausgezogen, wollte aber nicht ihren Verband erklären.
    Sie setzte sich mit ihrem Kaffee an den gusseisernen Verandatisch und dachte darüber nach, wie sie Alan auf höfliche Weise signalisieren könnte, dass sie gerne alleine wäre. Er setzte sich ihr gegenüber ebenfalls an den Tisch. Im Dämmerlicht wirkte er jünger und besser in Schuss. Er war schon immer ein gut aussehender Mann gewesen und hatte das auch immer gewusst. Alan war eines dieser verzogenen Einzelkinder.
    »Ich habe dich geliebt«, sagte er. »Wirklich.«
    »Nein, hast du nicht.«
    Selbst in der anbrechenden Dunkelheit konnte sie erkennen, wie sein Gesicht rot anlief.
    »Erzähl mir nicht, was ich gefühlt habe.«
    »Während unserer Ehe wolltest du alles an mir ändern. Nach deiner Ansicht beschäftigte ich mich zu sehr mit meiner Ausbildung. Ich war zu umtriebig. Ich war vorlaut und mein Haar war zu kurz. Es gab nichts an mir, was du wirklich mochtest.«
    »Ich wollte nur, dass du glücklich bist.«
    Diane spürte, wie auch sie jetzt wütend wurde. Nach all den vielen Jahren schaffte er es immer noch, sie in einen Streit zu treiben. »Ich war glücklich mit all den Dingen, die du nicht mochtest. Du wolltest, dass ich glücklich würde, indem ich alles das machte, was du mochtest! Aber das hatte mit mir einfach nichts zu tun.«
    »Wenn du es nur probiert hättest … Du hast es doch nicht einmal versucht.«
    »Weißt du eigentlich, was du hier sagst? Mein Gott, Alan. Wozu soll dieser Streit denn gut sein? In unseren Scheidungspapieren gab es doch diesen Satz, dass unsere Beziehung jetzt wirke, als ob wir niemals verheiratet gewesen wären. Unsere Ehe ist Geschichte und so sollte es auch bleiben.«
    »Du hast mich niemals richtig geliebt, oder?«
    So endeten ihre Auseinandersetzungen immer. Alan ging nicht mehr auf ihre Argumente ein, sondern warf einfach ein anderes kontroverses Thema in den Raum. Er schaffte es wirklich, einem die Laune zu verderben.
    »Nicht, Alan! Das alles ist jetzt schon siebzehn Jahre her. Lass es doch einfach auf sich beruhen!« Er wird ja wohl nicht darüber nachdenken, wieder etwas mit mir anzufangen. »Ich habe es versucht. Ich habe es anderthalb Jahre lang versucht, aber es kam einfach nicht in Frage, dass ich mein Graduiertenstudium aufgebe oder aufhöre, Höhlen zu erforschen. Was meinen Haarschnitt angeht, hätte ich vielleicht sogar nachgegeben. In Wirklichkeit haben wir uns doch die ganze Zeit gestritten. Wir haben uns beide elend gefühlt.«
    Spontan entschied sie sich jetzt, das Gespräch zu beenden. Sie stand auf und machte sich auf den Weg zurück ins Haus.
    »Verdammt, Diane, kannst du denn nicht ein einziges Mal zuhören?«
    Alan stürzte ihr nach und ergriff ihren Arm. Seine Finger drückten dabei fest auf ihre wunde Stelle.
    Sie durchzuckte ein brennender Schmerz, und Galle stieg ihr in die Kehle.
    »Du tust mir weh«, schrie sie auf. »Lass los!«
    Plötzlich gingen die Terrassenlichter an.

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