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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bei der prächtigen Frau, die in seinen Armen lag und die – erst einmal – geborgen war.

44
    Alex schob den Vorhang mit dem Finger gerade einen Spalt weit auseinander, um hinauszuspähen und zu sehen, ob sich irgendetwas Ungewöhnliches tat. Es war ein bedeckter, grauer Tag, aber wenigstens regnete es nicht. Der Cherokee stand gleich vor ihrem Zimmer. Auf dem Parkplatz war niemand zu sehen, der ihm verdächtig vorkam. Allerdings hatten auch Dr. Hoffmann, die Krankenschwestern und Pfleger im »Mutter der Rosen«-Heim nicht verdächtig ausgesehen.
    Nicht alle sahen aus wie Piraten.
    Zum ersten Mal seit Tagen schien er sich wach zu fühlen, wirklich wach. Seine Erinnerung, wie viele Tage genau die Quälerei in dem Heim gedauert hatte, war etwas verworren, aber mehr als ein paar Tage konnten es nicht gewesen sein. Manche der Vorkommnisse dort erschienen ihm unwirklich. Es fiel schwer, tatsächlich zu begreifen, wie viele Menschen dabei umgekommen waren, wie viele er eigenhändig getötet hatte. Ihm war, als erwache er aus einem langen, dunklen Traum nicht enden wollenden Schreckens.
    Die vielen Jahre, die seine Mutter in dieser Vorhölle eingesperrt gewesen war, weckten bei ihm ein tief empfundenes Mitgefühl. Es bedrückte ihn, dass sie dieser abgeschiedenen, einsamen Hölle nicht hatte entkommen können, sie nie eine Chance gehabt hatte, ihr eigenes Leben zu führen. Er war todunglücklich und wütend, dass irgendwelche Leute aus einer anderen Welt hierhergekommen waren und ihr das angetan, ihr Leben gestohlen, sie letztendlich sogar umgebracht hatten.
    Das Schlimmste an diesem ganzen Alptraum war jedoch, Jax dort hilflos in der Dusche hängen zu sehen.

    Jetzt, nach zwölf Stunden Schlaf, war die Wirkung der Drogen weitgehend abgeklungen, und er war dem Alptraum wenigstens teilweise entkommen. Auch Jax schien größtenteils wieder ihr altes Selbst zu sein. Ihm fehlten die Worte, um seine Erleichterung zu beschreiben, als er wieder den lebendigen Glanz in ihren Augen sah. Sie war am ganzen Körper wund und hatte blaue Flecken, aber sie lebte. Und das allein zählte.
    Er hörte das letzte Badewasser aus der Wanne ablaufen, und wenige Minuten darauf kam sie mit einer frischen Jeans und einem roten Oberteil bekleidet heraus. Die Farbe sah in der Kombination mit ihren Haaren umwerfend aus, auch wenn diese noch nicht trocken waren. Sie rubbelte sie mit einem Handtuch, um sie so gut es ging zu trocknen.
    Er deutete auf den Kühlschrank unter dem Tresen. »Möchtest du etwas essen?«
    »Nein, jetzt nicht. Ich würde lieber aufbrechen und später essen.«
    Sie rubbelte weiter ihre Haare.
    »Du könntest den Fön benutzen, dann würde es viel schneller gehen.«
    Sie sah ihn verständnislos an. »Den was?«
    »Hier, lass es mich dir zeigen.«
    Er nahm sie mit ins Bad und nahm den Haartrockner aus der Halterung, stellte ihn auf die höchste Stufe und fuhr damit einen Moment über ihr Haar, ehe er ihn wieder ausschaltete.
    »Siehst du?«
    »Erstaunlich.« Sie nahm ihn aus seiner Hand und besah ihn sich genau. »Etwas Ähnliches kann ich mit Magie bewirken, aber hier funktioniert es nicht. Mir war gar nicht bewusst, dass ihr eine entsprechende Technik habt.« Sie gab ihm den Fön zurück. »Mach noch ein bisschen weiter.«

    Alex schaltete ihn wieder ein und richtete den warmen Luftstrahl von allen Seiten auf ihr Haar. Sie drehte ihm den Rücken zu und ließ sich von ihm ihre langen, blonden Locken trocken fönen. Als er fertig war, wandte sie sich wieder herum und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß.
    »Wieso siehst du so sauber aus?«
    »Ich habe geduscht, als du geschlafen hast.«
    »Aha«, machte sie und ging zurück ins Zimmer. »Ich dachte, wir wären uns einig gewesen, dass den Damen der Vortritt gebührt.«
    Amüsiert meinte Alex: »Ich nutze eben jeden erdenklichen Vorteil aus, auch wenn ich dafür die Regeln brechen muss.«
    Sie musterte ihn vielsagend. »Ich bin froh, dass du so denkst.«
    »Wie fühlst du dich?«
    »Wie neugeboren.«
    »Jedenfalls siehst du so schön aus wie immer.«
    Sie schmunzelte. »Du auch.«
    Alex wurde ernst. »Jetzt, wo du dich besser fühlst, möchte ich, dass du mir ein paar Fragen beantwortest. Bevor wir hinterrücks überfallen wurden und die Lichter ausgingen, meinte meine Mutter, sie wäre ständig nach diesem Durchgang ausgefragt worden. Daraufhin hast du gesagt, du wüsstest, was damit gemeint sei, worauf es diese Leute abgesehen hätten.«
    »Nun«, meinte sie und ging daran, ihre

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