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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Müdigkeit kaum noch die Augen aufhalten konnte.
    »Es ist ein bisschen so, als ob man diese Welt durch einen Spiegel beobachtet.« Sie wies auf den Fernseher. »Ich wollte, dass du das siehst.«
    »Ich weiß, was Fernsehen ist.« Alex stellte es ab. »Willst du damit sagen, so hat es ausgesehen, als du mich durch den Spiegel in meinem Atelier beobachtet hast?«
    Sie verzog das Gesicht und dachte nach. »Nicht genauso, nicht ganz so klar. Aber in vieler Hinsicht sieht es ganz ähnlich aus. Ich war verblüfft, als ich das hier sah.«
    Ihr Blick verlor sich. »Es hat mich … an zuhause erinnert.«
    Jetzt begriff er. »Ach so.«
    Er zog seine Jacke aus, und als jetzt das Licht darauf fiel, bemerkte er zum ersten Mal, dass seine Ärmel über und über mit getrocknetem Blut verkrustet waren.
    Jax klopfte neben sich auf das Bett. »Komm her und setz dich.«
    Mit dem Messer trennte sie die Ärmel vom Rest des Hemdes ab. Nachdem sie ihm das Hemd ausgezogen hatte, schnitt sie den verbliebenen Ärmel der Länge nach auf und half ihm, ihn von
seiner Haut abzulösen. Auf dem Weg ins Bad, wo er die Wunde auswaschen wollte, ließ er den Sicherungsriegel an der Tür einschnappen.
    So schläfrig sie aussehen mochte, Jax folgte ihm ins Bad und half ihm, den Verband abzunehmen, den sie ihm angelegt hatte. Seine Sorge um ihn schien ihr beim Arbeiten die zweite Luft zu verleihen. Sie säuberte seinen Arm vom Blut, spülte dann, während er den Arm über das Waschbecken hielt, seine Wunde aus. Das Auswaschen ließ erneut den Schmerz aufflammen, und die Wunde fing wieder an zu bluten. Er zuckte zusammen.
    Als er den Schnitt zum ersten Mal mit eigenen Augen sah, stieß er einen leisen Fluch aus. Er überlegte, ob es nicht vielleicht doch besser wäre, eine Notaufnahme aufzusuchen. Kurzerhand entschied er sich dagegen.
    »Hier«, sagte er, »schütte das Antibiotikum über die Wunde.«
    »Hast du Nadel und Faden bekommen?«, fragte sie, während sie die bräunliche Flüssigkeit über die Wunde träufelte. Es brannte höllisch.
    »Etwas viel Besseres.« Er riss eine Packung Alleskleber auf und bereitete sie vor.
    »Was könnte denn besser sein?« Nachdem er zu bluten aufgehört hatte, tupfte sie seinen Arm mit einem Handtuch ab.
    »Halte die Wunde einfach zusammen, dann zeige ich es dir.«
    Unter Zuhilfenahme beider Hände tat sie, worum er sie gebeten hatte, und passte die beiden Wundränder behutsam aneinander an. Dann presste Alex die oberste Schicht des Schnitts fest mit zwei Fingern zusammen, während er mit Daumen und drittem Finger auf die Tube Alleskleber drückte und den Klebstoff großzügig der Länge nach über dem Schnitt verteilte. Wo sie sich noch nicht völlig geschlossen hatte, besserte er nach, anschließend strich er noch mehr Kleber über die Wunde.

    »Was tust du da?«, wollte sie erstaunt wissen.
    »Das ist Alleskleber.«
    »Alleskleber?« Aus ihrem Mund klang es wie ein exotisches fremdartiges Wort.
    »Genau, der gute alte Alleskleber. Verklebt Haut augenblicklich. Wird mittlerweile sogar in der Chirurgie verwendet.«
    Um sicherzugehen, wartete er ein paar Minuten ab, ehe er seine Finger löste. Die Wunde blieb fest verschlossen.
    »Siehst du? Das ist einfacher als nähen.«
    Vorsichtig probierte sie mit einem Finger. »Ich finde, du benimmst dich wie ein großes Baby und hast bloß Angst, dich von mir zusammenflicken zu lassen.«
    »Wickle einfach die Mullbinde drum, ja? Bitte.«
    Seine Verärgerung amüsierte Jax. Sie bandagierte seinen Arm stramm mit der Binde, da sie dem Kleber nicht vertraute. Anschließend bat er sie, ihn mit dem braunen Stretchverband zu umwickeln. Als sie fertig war, bewegte er den Arm probeweise. Der Verband saß nicht zu fest, war aber straff genug, um die Wunde ausreichend zu schützen. Eingewickelt wie er war sollte er eigentlich gut verheilen.
    Als er sah, dass ihr immer wieder die Augen zufielen, half er ihr hinüber ins andere Zimmer, wo er das Bett für sie aufschlug und ihr aus dem winzigen Schrank ein zusätzliches Kopfkissen holte, das er auf die beiden dünnen, bereits vorhandenen legte.
    Sie ließ sich auf das Fußende fallen und streifte einen Stiefel ab. »Hast du gesehen? Es gibt hier eine Badewanne, eine richtige Badewanne.«
    Ihr Erstaunen amüsierte ihn. »Wir werden morgen früh eine Münze werfen, um zu entscheiden, wer als Erster hineindarf.«
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man der Dame stets den Vortritt

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