Das Gesetz der Vampire
PROTECTOR-Chef.
»Die in erster Linie dem Zweck diente, euch Wächter auszulöschen«, ergänzte Sam und wandte sich an die Vampire. »Das Teufelszeug, das wir in Grangers Safe gefunden haben, wurde magisch verändert, und zwar auf eine Weise, dass es ausschließlich auf Wächter reagiert. Was immer es ist, das euch von euren Artgenossen unterscheidet, ist genau das, was sich diese Substanz zum Ziel nimmt. Für alle anderen Vampire und sonstigen Wesen ist es vollkommen harmlos. Das ist auch der Grund, weshalb du, Ashton, davon nicht betroffen warst. Du bist kein Wächter.«
» Magisch verändert«, wiederholte Sean, der jetzt ebenfalls wieder auf den Beinen war.
Sam nickte. »Was diese ganze leidige Sache jetzt auch für uns Nichtvampire zur ureigenen Angelegenheit macht. Ich werde Lady Sybilla darüber informieren.«
Sie suchte mit den Augen die Decke an der Stelle ab, von wo der Glasbehälter gefallen war. Gleich darauf streckte sie die Hand aus und hielt im nächsten Moment eine Haltevorrichtung darin, in der der Behälter befestigt gewesen war.
»Fernzünder«, stellte sie fest. »Irgendwo außerhalb des Gebäudes muss jemand gewesen sein, der euch beobachtet hat und im richtigen Moment auf den Auslöser drückte.«
»Da waren nur zwei junge Männer«, erinnerte sich Ocholu.
»Ich werde sie finden und ausquetschen«, versprach Sam. »Wir haben den Hersteller dieser Giftsuppe schon zur Strecke gebracht und erfahren, wer sein Auftraggeber ist: eine gewisse Vanessa DaSilva.«
»Mit anderen Worten Phelps«, stellte Ashton fest und wandte sich an Shepherd. »Lassen Sie mich raten. Sie erhielten einen anonymen Tipp, dass hier und jetzt Vampire dabei sind, sich an unschuldigen Menschen zu vergreifen und eilten unverzüglich hierher, um diese Menschen zu beschützen.«
»Selbstverständlich!«
»Uns hat man mit der Information hierher gelockt, dass der Auftraggeber des versuchten Mordes an David Peters hier wäre. Als wir ankamen, fanden wir nur die Leichen vor, und ein Giftstoff, der uns töten sollte, explodierte unvermittelt zwischen uns. Den Zweck des Ganzen können Sie sich unschwer denken.«
Dazu war Shepherd offensichtlich nicht in der Lage, da sein Hass auf Vampire schon immer sein logisches Denkvermögen blockiert hatte.
»Zum einen«, erklärte Gwynal an Ashtons Stelle, »will der Schurke offensichtlich alle Wächter auslöschen, damit wir ihm nicht mehr in die Quere kommen können. Der hier versuchte Anschlag auf uns war erst der Anfang. Mit Sicherheit hat er längst ähnliche Fallen für alle anderen Wächter weltweit vorbereitet. Sobald es uns nicht mehr gäbe, würde in der Vampirgemeinschaft Chaos ausbrechen. In ihrer Verunsicherung und der daraus resultierenden verständlichen Angst würden sie sich definitiv jemandem wie ihm zuwenden, besonders wenn der, wovon wir wohl ausgehen dürfen und müssen, für eben diesen Fall bereits seine Vorkehrungen zur Machtübernahme getroffen hat.
Und dieses Massaker hier«, Gwynal umfasste mit einer Handbewegung die toten Menschen, »soll Sie und Ihre Organisation nur noch schärfer Vampire jagen lassen, damit er sich als deren Beschützer aufspielen kann. Sie können sich sicher sein, Mr. Shepherd, dass er längst Vorbereitungen getroffen hat, auch PROTECTOR auszulöschen.«
»Das macht Sinn«, wandte Alice Rosendahl vorsichtig ein. »Wir blasen aufgrund der Morde hier zur ultimativen Jagd auf die Vampire und erwischen mit Sicherheit auch ein paar mehr als sonst.«
»Wobei Ihnen der Typ – sein Name ist Morton Phelps – helfen würde, indem er Ihnen ein paar anonyme Tipps gibt, wo Sie unschuldige Vampire erwischen können. Die wirft er Ihnen als Bauernopfer zum Fraß vor, nur um die Angst in der Vampirgemeinschaft zu schüren und gleichzeitig in ihnen allen einen Hass auf Menschen zu generieren.«
Die Jägerin nickte langsam. »Wenn dieser Typ uns dann erledigt oder durch seine Leute erledigen lässt, würde er von den Vampiren als der große Held gefeiert werden.«
»Und sie würden sich bedenkenlos seiner Herrschaft unterwerfen, was sein ultimatives Ziel ist«, ergänzte Gwynal. »Da wir Wächter zu dem Zeitpunkt seinem Plan gemäß nicht mehr existierten, wäre niemand mehr da, der ihm Einhalt gebieten könnte. Und«, er wandte sich wieder an Shepherd, »ich muss Ihnen wohl nicht erklären, welche Folgen das für die Menschen hätte.«
Shepherd blickte ihn immer noch zweifelnd und überaus misstrauisch an.
»Mr. Shepherd«, sagte Sean
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