Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)
Abnehmen des Verbandes ihre Brust berührte, wurde die Brustwarze hart.
»Es war eine gute Idee, dich in deinem Zimmer zu untersuchen«, stellte ihr Sei-Hey erfreut fest. »Dir geht es besser, nicht wahr?«
»Ein bisschen«, antwortete sie höflich. »Sobald ich wieder meine alte Form erreicht habe, wirst du der Erste sein, der sich davon überzeugen darf, versprochen.«
»Sie will damit sagen, der Erste nach allen Asix-Männern des Hauses«, kommentierte Oda säuerlich. Er konnte die Vorliebeseiner Schwester für die Repräsentanten der anderen Rasse noch immer nicht begreifen. »Möchtest du mich morgen in die Akademie begleiten?«
»Das ist zu früh«, antworteten Suvaïdar und Saïda im Chor.
»Lass ihr noch eine Woche, Oda Adaï, es hat doch keine Eile.«
»Sie hat ein weiteres Duell auf dem Programm.«
»Was für eine verrückte Idee, Lara!«, stieß Saïda hervor. »Ich bin gerne Arzt, aber ich habe dich lieber als Chefin um mich statt als Patientin. Mit wem möchtest du dich denn dieses Mal schlagen?«
»Mit Kilara.«
»Hat sie dich schon wieder herausgefordert? Das ist nicht korrekt von ihr. Es ist zu wenig Zeit vergangen.«
»Nein, ich habe sie herausgefordert. Und sag du mir jetzt nicht auch noch, welche Waffen ich im Kampf wählen soll.«
»Ich dachte, du wärst immer schon gegen unsere glorreichen nationalen Traditionen gewesen.«
»So ist es auch«, antwortete Suvaïdar langsam, »aber habe ich überhaupt die Wahl, den Entschluss zu treffen, nach Wahie zurückzukehren? Ich denke, ich könnte jetzt ohne Risiko wieder dorthin gehen. Mit der neuen Sadaï habe ich nichts mehr zu tun, und ich glaube nicht, dass ich für die Spezialkräfte von irgendeiner Bedeutung bin. Ich habe wirklich keine Lust mehr, mich zwischen den beiden Welten hin und her zu bewegen. Sie lehnen alles ab, was wir als ehrenvoll betrachten, und wir verachten alles, dem sie eine Bedeutung beimessen. Ich habe viele Jahre damit zugebracht, mich an das Leben auf Wahie anzupassen, habe aber nur wenige Monate gebraucht, um mich wieder an das Leben auf Ta-Shima zu gewöhnen. Das habe ich einzig und allein der Hilfe meines Cohey zu verdanken.«
Sie verstummte und wandte sich lächelnd Oda zu. Bevor sie fortfahren konnte, vernahmen sie ein leichtes Klopfen an der Tür. Nachdem Suvaïdar »Herein!« gerufen hatte, betrat ein junger Asix mit zwei Tassen Tee und einem riesigen Stück Gemüsepastete das Zimmer.
»Oh! Ich sehe, du bist beschäftigt, Shiro Adaï«, sagte er miteinem breiten Lächeln, das seine großen, regelmäßigen Zähne zeigte. »Soll ich dein Essen hierlassen?«
»Danke, ja. Aber mir geht es schon besser. Es ist nicht mehr nötig, dass du mir das Essen aufs Zimmer bringst.«
»Ich habe das nicht getan, weil es nötig war, sondern weil ich es gern getan habe.«
Er stellte alles vor ihr ab. Dann verabschiedete er sich mit einer respektvollen Verbeugung.
»Noch einer, der deiner Gesundung mit Ungeduld entgegensieht«, sagte Oda.
»Wie alle anderen männlichen Asix im Haus«, erwiderte sie beherzt.
»Kommst du mit uns zu den Bädern, Roemer Adaï?«
»Kein Bad für meine Patientin, nur eine Dusche. Und ich glaube nicht, dass es nötig sein wird, einen neuen Verband anzulegen.«
»Was soll das heißen, ›ich glaube nicht‹?«, fragte Suvaïdar stirnrunzelnd. »Entweder du weißt es, oder du weißt es nicht. Du darfst einem Patienten gegenüber niemals ›ich glaube‹ sagen. Du musst überzeugend wirken.«
»Ay«, erwiderte Saïda folgsam. »Dir geht es wirklich besser. Du fängst schon wieder an zu meckern.«
Kalt zu duschen, ohne anschließend ins warme Wasser tauchen und sich darin ausstrecken zu können, machte kein Vergnügen. Suvaïdar blieb nur einige Minuten, um nicht unhöflich zu erscheinen, am Rand des Beckens sitzen und ließ ihre Beine ins Wasser baumeln, während die anderen sich damit amüsierten, sich in der Beckenmitte mit Wasser zu bespritzen.
Am nächsten Morgen nahm sie ihre Arbeit wieder auf und bat die Jestak, die das Lebenshaus leitete, ein paar Tage vom Operationssaal freigestellt zu werden. Sie fühlte sich noch zu schwach, um stundenlang zu stehen und dabei eine sichere Hand zu bewahren.
»Du wirst deine Arbeit in der Chirurgie in sieben Tagen wieder aufnehmen«, ordnete die Jestak an, »und in der ersten Zeit wirst du nur assistieren. Wenn du das Gefühl hast, dass du wieder ganz auf dem Damm bist, kannst du wieder mit dem Operieren anfangen.«
Suvaïdar fragte nicht danach, wem
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