Das Gesicht des Drachen
Sozialarbeiterin die Kleine in einem Kindersitz fest und fuhr los.
Sachs redete noch eine halbe Stunde mit den Changs, notierte ihre Aussagen und versuchte so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen, das sich eventuell gegen den Geist verwenden ließ. Dann forderten die Anstrengungen der letzten beiden Tage ihren Tribut, und Amelia merkte, dass es an der Zeit war, nach Hause zu fahren. Sie setzte sich in den Kombi der Spurensicherung, warf einen Blick über die Schulter und sah die Changs in einen Kleinbus des INS einsteigen. Mei-Mei und Amelia blickten sich für einen kurzen Moment direkt in die Augen. Dann ging die Schiebetür zu, der Bus bog auf die Straße ein, und die Verschwundenen, die Ferkel, die Illegalen. die Familienmitglieder traten ihre Reise in die nächste vorübergehende Unterkunft an.
Beweise und Spuren existierten natürlich unabhängig von den Tätern, und obwohl der Geist in Haft saß, brachten Lincoln Rhyme und Amelia Sachs den nächsten Vormittag damit zu, die zum Fall GHOSTKILL weiterhin eintreffenden Informationen auszuwerten.
Die FBI-Analyse der chemischen Kennzeichnung des C4 hatte ergeben, dass der Plastiksprengstoff, mit dem das Schiff versenkt worden war, vermutlich von einem nordkoreanischen Waffenhändler stammte, der seine Waren regelmäßig nach China verkaufte.
Rettungstaucher der Evan Brigant hatten sowohl die Leichen der Besatzungsmitglieder und Flüchtlinge als auch das restliche Geld aus der Fuzhou Dragon geborgen - zirka 120000 Dollar. Die Scheine waren als Beweismittel registriert worden und lagerten jetzt in einem Safe des FBI. Ferner hatten sie erfahren, dass Ling Shuibian, der Mann, der dem Geist das Geld gezahlt und dessen Brief Sachs auf dem Schiff gefunden hatte, eine Anschrift in Fuzhou besaß. Rhyme nahm an, dass er einer der kleinen Schlangenköpfe oder ein Partner des Geists war, und so teilte er der Öffentlichen Sicherheit von Fuzhou per E-Mail Namen und Adresse mit und schilderte kurz Lings Verstrickung in den Fall.
»Soll es in die Tabelle?«, fragte Thom und wies auf die Tafel.
»Schreib, schreib!«, rief Rhyme ungeduldig. Sie würden ihre Beweise der Staatsanwaltschaft präsentieren müssen, was sich am besten anhand der präzisen Darstellung auf der Tafel bewerkstelligen ließ.
Der Betreuer nahm den Stift und hielt alle neuen Erkenntnisse fest.
Geist hat Schiff mit neuem C4 versenkt. Herkunft des Sprengstoffs wird anhand der chemischen Kennzeichnung überprüft.
Quelle: Nordkoreanischer Waffenhändler.
Große Anzahl neuer US-Banknoten in der Kabine des Geists gefunden.
Gesamtsumme ca. 120000 Dollar.
Ca. 20 000 Dollar in gebrauchten chinesischen Yuan in der Kabine gefunden.
Liste der Opfer, Details über Charterflug und Informationen über Kontoeinzahlung. Name des Absenders wird in China überprüft.
Ling Shuibian, wohnhaft in Fuzhou. Name und Anschrift an dortige Polizei übermittelt.
Kapitän am Leben, aber bewusstlos.
Wieder bei Bewusstsein; jetzt in INS-Gewahrsam.
Während Thom noch schrieb, gab Rhymes Computer einen Piepton von sich.
»Kommando, E-Mail«, rief er barsch.
Der Computer nahm ihm den unhöflichen Tonfall nicht übel und präsentierte eine Liste der eingetroffenen Nachrichten.
»Kommando, Cursor runter. Kommando, Doppelklick.«
Er las den Text der jüngsten E-Mail.
»Ah«, sagte Rhyme. »Ich hatte Recht.«
Er erklärte Sachs, dass man John Sungs Leiche tatsächlich im Kofferraum des roten Honda gefunden hatte. Der Wagen war soeben aus einem Teich bei Easton gezogen worden, nur siebzig Meter vom Strand entfernt.
Somit würde man der Anklage gegen Kwan Ang einen weiteren Mord hinzufügen können.
Es gab noch eine zweite Nachricht, die ihn interessierte. Sie stammte von Mel Cooper, der wieder an seinem Platz im kriminaltechnischen Labor des NYPD in Queens saß.
Von: M. Cooper An: L. Rhyme Betr.: Ergebnisse der chromatographischen und spektrometrischen Analyse der FBI/PERT-Probe 3452-02
Die offiziell klingende Überschrift stand in krassem Gegensatz zu dem zwanglos gehaltenen Text, der folgte.
Lincoln, wir haben uns das Dynamit vorgenommen; es ist eine Attrappe.
Dellrays Hintern befand sich nicht in Gefahr. Der Täter hat Mist gebaut und eine Trainingsladung benutzt - das Zeug wird für Ausbildungszwecke verwendet. Ich habe versucht, es zurückzuverfolgen, aber niemand führt eine Datenbank über unechte Sprengstoffe.
Vielleicht sollte uns das zu denken geben.
Rhyme lachte. Irgendein Waffenhändler hatte Fred
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