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Das Gesicht des Drachen

Das Gesicht des Drachen

Titel: Das Gesicht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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richtete in diesem Moment vielleicht schon seine Waffe auf den leuchtend weißen Anzug.
    Womöglich sogar der Geist.
    Nein, erkannte sie, es musste sich um den vermissten bangshou handeln!
    Sie wirbelte herum, ließ sich krachend mitten auf die Geräte fallen und landete hart auf dem Rücken. Die 40er Glock lag in ihrer Hand, und über Kimme und Korn visierte Amelia genau die Brust des Eindringlings an.
    »Scheiße, was haben Sie denn hier drinnen verloren?«, schrie sie. Der heftige Sturz tat höllisch weh.
    Sonny Li schlenderte rauchend durch das Büro und sah sich interessiert um.
    »Verloren? Ich stelle Ermittlungen an, genau wie Sie.«
    »Was ist da los, Sachs?«, fragte Rhyme.
    »Li ist reingekommen. Und er raucht.«
    »Was? Schaff ihn sofort raus!«
    »Ich versuch's ja.« Sie rappelte sich ächzend auf und lief zu dem chinesischen Polizisten. »Sie verunreinigen den Tatort.«
    »Das bisschen Rauch. Ihr Amis macht euch zu viele Gedanken.«
    »Und was ist mit den Partikeln an Ihren Schuhen und Ihrer Kleidung? Was ist mit den Fußabdrücken? Sie ruinieren alles!«
    »Nein, nein, ich stelle Ermittlungen an.« »Schaff ihn da raus, Sachs!«, rief Rhyme.
    Sie packte Li am Arm und führte ihn zur Tür. Dort rief sie Deng und Coe. »Sorgen Sie dafür, dass er draußen bleibt.«
    »Tut mir Leid, Officer«, sagte Eddie Deng. »Er hat behauptet, er würde Ihnen bei der Untersuchung helfen.«
    »Aber genau das mache ich doch«, sagte Li verblüfft. »Was ist das Problem?«
    »Behalten Sie ihn hier. Falls nötig, legen Sie ihm Handschellen an.«
    »He, Hongse, Sie haben Temperament. Wissen Sie das?«
    Amelia lief zurück zum Tatort und nahm die Abdrücke.
    »Ist Eddie Deng da?«, fragte Rhyme.
    »Er steht draußen«, erwiderte Sachs.
    »Ich weiß, dass die Firma vermutlich sauber ist, aber lass ihn trotzdem mal einen Blick auf die Akten werfen - ich nehme an, die sind auf Chinesisch. Eventuell findet er ja etwas über den Geist, die Flüchtlingstransporte oder andere Schlangenköpfe. Alles, was irgendwie von Nutzen sein könnte.«
    Sie ging hinaus und winkte Eddie Deng heran. Er nahm den kleinen Ohrhörer eines Telefons ab und kam zu ihr. Amelia schilderte ihm Rhymes Bitte. Er wandte sich den Schreibtischen und Aktenschränken zu, während Sachs nun von den Fotografen und dem Erkennungsdienst abgelöst wurde. Nach einer halben Stunde sorgfältiger Arbeit vermeldete Deng das Ergebnis. »Nichts von Bedeutung. Es dreht sich alles nur um Restaurantbedarf.«
    Sie leitete es an Rhyme weiter. »Das wäre erst mal alles. In zwanzig Minuten bin ich zurück.«
    Sie unterbrachen die Verbindung.
    Amelia rieb sich den schmerzenden Rücken und dachte nach. Was war mit dem bangshou des Geists? Befand er sich in der Stadt? Stellte er wirklich eine Bedrohung für sie dar?
    Passt auf euch auf...
    Sie war gerade an der Tür, als ihr Mobiltelefon klingelte. Es überraschte und freute sie, John Sung am anderen Ende der Leitung zu hören.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte sie.
    »Gut. Die Wunde juckt ein wenig.« Er hielt kurz inne. »Ich wollte Ihnen bloß mitteilen. ich habe ein paar Kräuter gegen Ihre Arthritis besorgt. Unten im Haus gibt es ein Restaurant. Wollen wir uns dort treffen?«
    Sachs sah auf die Uhr. Was konnte es schaden? Sie würde sich beeilen.
    Sie gab Deng und Coe die Beweisstücke und sagte, sie müsse noch schnell etwas erledigen; in einer halben Stunde wäre sie bei Rhyme. Ein anderer Beamter bot an, die beiden und Sonny Li zum Central Park West zu bringen. Li wirkte erleichtert, nicht wieder mit ihr fahren zu müssen.
    Sachs streifte den Tyvek-Overall ab und verstaute ihn im Kofferraum des Kombi.
    Als sie sich auf den Fahrersitz fallen ließ, warf sie einen Blick in das Lagerhaus und konnte ganz deutlich Jerry Tangs Leiche sehen, die mit großen Augen zur Decke starrte.
    Ein weiterer Mord auf dem Konto des Geists. Ein weiterer Name, der im Verzeichnis der Lebenden und der Toten die Sparte gewechselt hatte.
    Nicht noch mehr, flehte sie stumm die zehn Richter der Hölle an. Bitte nicht noch mehr.
     
    ...Neunzehn
    Amelia Sachs lenkte den Dienstwagen der Spurensicherung durch die schmalen Straßen Chinatowns und parkte in einer Gasse gegenüber von John Sungs Wohnung.
    Beim Aussteigen bemerkte sie ein handgeschriebenes Schild im Schaufenster des Blumenladens, der sich das Erdgeschoss des Gebäudes mit dem Restaurant teilte. VERMISSEN SIE DAS GLÜCK IN IHREM LEBEN? - KAUFEN SIE UNSEREN GLÜCKSBAMBUS!
    Dann sah sie Sung hinter

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