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Das Gesicht des Drachen

Das Gesicht des Drachen

Titel: Das Gesicht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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hätte nichts unternommen. Er sagte, er würde helfen, aber in Wahrheit hat er gesagt >Meiyou<. Wissen Sie, was das heißt? Es heißt: Ich werde dir nicht helfen; hau ab.«
    »Was haben Sie zu ihm gesagt? Worum ging der Streit?«
    »Nein, nein, das war kein Streit. Wir haben verhandelt. Sie wissen schon, wir haben übers Geschäft geredet, Jetzt wird er sich nach den Minderheiten umhören. Ganz bestimmt.«
    »Warum?«, fragte Rhyme.
    »Weil Sie ihn dafür bezahlen.« »Was?«, rief Sellitto ungläubig.
    »Nicht besonders viel. Zehntausend. Dollar, nicht Yuan.«
    »Unmöglich«, sagte Alan Coe.
    »Mein Gott«, sagte Sellitto. »Das gibt unser Budget auf gar keinen Fall her.«
    Rhyme und Sachs sahen sich an und brachen in Gelächter aus.
    Li verzog spöttisch das Gesicht. »Ihr seid eine große Stadt und sehr reich. Ihr habt einen starken Dollar und die Wall Street, und ihr seid führendes Mitglied der Welthandelsorganisation. He, am Anfang wollte Cai noch viel mehr.«
    »Das können wir nicht bezahlen.«, protestierte Sellitto.
    »Komm schon, Lon«, sagte Rhyme. »Ihr habt doch euren Spitzelfonds. Außerdem handelt es sich genau genommen um eine Bundesangelegenheit, also wird der INS die Hälfte des Betrags beisteuern.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Coe zweifelnd und fuhr sich mit der Hand durch das rote Haar.
    »Schon in Ordnung - ich werde die Bewilligung selbst unterzeichnen«, sagte Rhyme. Der Agent sah ihn verwundert an und schien sich zu fragen, ob es vertretbar wäre, über diese Äußerung zu lachen. »Rufen Sie Peabody an. Und von Dellray werden wir auch ein paar Dollar abzweigen.« Er sah zu Li. »Wie lautet die Vereinbarung?«
    »Ich habe gut verhandelt. Zuerst liefert er uns die Namen und dann wird er bezahlt. Natürlich besteht er auf Bargeld.«
    »Natürlich.«
    »Okay, ich brauche eine Kippe. Wie wär's mit einer Pause, Loaban? Ich muss mir unbedingt gute Zigaretten organisieren. Dieses Kraut hier schmeckt beschissen und wirkt überhaupt nicht. Außerdem will ich etwas essen.«
    »Gehen Sie nur, Sonny. Sie haben es sich verdient.«
    Der chinesische Cop verließ den Raum.
    »Was soll ich in die Tabelle eintragen?«, fragte Thom und nickte in Richtung der Tafel. »Wegen Cai und der Tongs.«
    »Keine Ahnung«, sagte Sachs. »Wie wir's mit >Überprüfung der woowoo Spuren    Lincoln Rhyme konnte mit einem etwas hilfreicheren Vorschlag aufwarten. »Komplizen entstammen vermutlich einer ethnischen Minderheit Chinas«, diktierte er. »Nach Verbleib wird gefahndet.«
    Der Geist und die drei Türken machten sich in einem gestohlenen Chevrolet Blazer zur Wohnung der Changs nach Queens auf.
    Während er durch die Straßen fuhr und sorgfältig wie immer alle Verkehrsregeln beachtete, um nicht angehalten zu werden, ließ er noch einmal Jerry Tangs Tod Revue passieren. Keine Sekunde lang hatte er erwogen, den Verrat des Mannes ungestraft zu lassen. Ebenso wenig war für ihn in Betracht gekommen, die Vergeltung aufzuschieben. Treulosigkeit gegenüber den Vorgesetzen gehörte nach der Lehre des Konfuzius zu den schlimmsten Verbrechen. Tang hatte ihn auf Long Island im Stich gelassen - dem Geist war nur deswegen die Flucht gelungen, weil glücklicherweise dieser Wagen mit laufendem Motor vor dem Restaurant am Strand gestanden hatte. Der Mann musste sterben, und zwar unter großen Qualen. Der Geist dachte an den Shang-Kaiser Zhou Xin. Als dieser einmal bei einem seiner Vasallen Illoyalität spürte, ließ er den Sohn des Mannes in kleine Stücke hacken, kochen und dem ahnungslosen Verräter zum Abendessen vorsetzen. Danach verriet er ihm fröhlich die wesentliche Zutat des soeben verspeisten Hauptgangs. Der Geist hielt diese Art von Gerechtigkeit für absolut angemessen und zudem sehr befriedigend.
    Einen Block vor der Wohnung der Changs hielt er am Straßenrand.
    »Masken«, befahl er.
    Yusuf griff in eine Tüte und verteilte die Skimasken.
    Der Geist überlegte, wie sie am besten vorgehen sollten. Soweit er wusste, hatte Sam Chang eine Frau und seinen alten Vater dabei. Das größte Risiko drohte jedoch von älteren Kindern, vor allem von halbwüchsigen Jungen, die das Leben als eine Art Videospiel betrachteten und womöglich mit einem Messer auf die Eindringlinge losgehen würden.
    »Tötet zuerst die Söhne«, befahl er. »Danach den Vater und alle älteren Leute.« Dann kam ihm ein Gedanke. »Die Frau lasst ihr am Leben. Wir nehmen sie mit.«
    Die Türken verstanden, was er vorhatte, und

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