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Das Gift der alten Heimat

Das Gift der alten Heimat

Titel: Das Gift der alten Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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schlimmer!«
    »Erfahre ich jetzt von Ihnen Ihre Personalien oder nicht?«
    »Nein!« brüllte Miller, schäumend vor Wut. »Ich wüßte nicht warum!«
    »Dann werde ich Zwang ausüben lassen gegen Sie.«
    Miller schnappte nach Luft.
    »Was werden Sie?«
    »Durch eine Polizeistreife Zwang ausüben lassen gegen Sie.«
    Ein Wort gab das andere.
    »Und ich werde mich an meine Botschaft wenden!« rief Miller.
    »Ihre Botschaft interessiert mich nicht, merken Sie sich das!«
    »Das werden Sie dann schon sehen!«
    »Das können Sie sofort sehen!« konterte der Polizeichef und eilte zum Telefon, um eine Streife herbeizuzitieren. Dazu waren nur ein paar Schritte notwendig, da der Apparat an der Theke auch den Gästen zur Verfügung stand.
    Drei Minuten später konnte der Schlußakt des Dramas beginnen. Zwei Polizeibeamte in Uniform betraten das Lokal, wurden von ihrem Chef in aller Kürze instruiert und schritten zur Amtshandlung. Sie waren von normaler Größe und auf Grund regelmäßiger Teilnahme am Polizeisport normalen körperlichen Anforderungen im Dienst durchaus gewachsen. Für die Rechnung, die aber hier gemacht wurde, reichten freilich die Kräfte der beiden bei weitem nicht aus. John Miller hatte inzwischen wieder an seinem Tisch Platz genommen, schützend umgeben von Ted, Dave und Jack.
    »Los, Ihren Ausweis!« sagte barsch Wachtmeister Porten, der Streifenführer. Er war ein Mensch, der eigentlich zur Gemütlichkeit neigte, sich diese Schwäche aber hier, unter den Augen seines Chefs nicht erlauben zu können glaubte.
    »Ich habe ihn nicht bei mir«, antwortete Miller.
    »Dann müssen Sie mitkommen zum Revier – los!« Porten faßte Miller dabei am Oberarm, um ihn von seinem Stuhl hochzuziehen. Das hätte er aber nicht tun sollen.
    Wie der Blitz trat Ted, der Riese, in Aktion. Aufspringen, mit der einen Hand Porten am Genick packen und mit der anderen ihm die Waffe aus dem Halfter ziehen war alles eins.
    Zugleich nahmen sich Dave und Jack in derselben Weise des zweiten Polizisten an; auch der stand nach einer halben Sekunde waffenlos da und wußte nicht, wie schnell das gegangen war.
    In den Augen der Farbigen glühte Haß. Kein Zweifel, sie waren nun zu allem entschlossen. Sicher spielte dabei auch der Alkohol mit, der ihr Denkvermögen einschränkte. Jedenfalls hing alles Weitere an einem seidenen Faden.
    Tödliche Stille herrschte. Der Geschäftsführer, die zwei Kellner, die Honoratioren, die wie gelähmt dasaßen, alle starrten herüber auf die Szene an Millers Tisch. Nicht einen gab's, der keine Angst gehabt hätte.
    John Miller selbst erkannte, daß ihn die Entwicklung überrollt hatte, daß sie ihn sogar noch weiter und fürchterlicher überrollen würde, wenn er nicht rasch die richtigen Worte fand, um ihr Einhalt zu gebieten.
    »Jungs«, sagte er zu seiner schwarzen Garde, »das war ja wie im Film – echt Spitze!«
    Ted zeigte mit dem Daumen auf den schlotternden Porten.
    »Was wollte der von dir?«
    »Mich mitnehmen.«
    Ted hob drohend die Pistole, deren er sich bemächtigt hatte.
    »Ich leg' ihn um!«
    »Hast du Lust auf den Elektrischen Stuhl?«
    »Der ist mir egal!«
    »Aber mir nicht!«
    »Wieso dir nicht? Ich leg' den ja um!«
    »Aber du reißt mich in den Strudel mit hinein, ist dir das klar? Man wird mich zwar nicht auch rösten, aber lange genug einsperren, weil ich die Ursache zu deiner Tat war und dich davon nicht abgehalten habe.«
    Ted schwieg.
    »Willst du das?« fragte ihn Miller.
    Teds Schweigen hielt an.
    Miller blickte auch Dave und Jack an.
    »Ich bin euer Freund und habe euch das gezeigt. Soll ich mir hinter Gittern sagen müssen, daß es die größte Dummheit meines Lebens war, euch an meinen Tisch eingeladen zu haben, um den beschissenen Kerlen hier zu zeigen, wie ich zu euch stehe?«
    »Du bist unser Freund, das hast du uns gezeigt«, nickte Jack.
    »Ja«, pflichtete Dave bei.
    Ted schwieg verbissen.
    »Aber er«, sagte, auf ihn zeigend, Miller zu Jack und Dave, »ist nicht dieser Ansicht, er will mich ins Unglück stürzen.«
    »Das will ich nicht!« stieß Ted endlich hervor.
    »Dann steck die Pistole wieder in den Halfter, in den sie gehört.«
    »Nein, niemals!« rief Ted, fuhr aber dann fort: »Ich gebe sie dir. Was du dann mit ihr machen willst, ist mir scheißegal.«
    Er tat, was er sagte, und das gleiche geschah mit der zweiten Pistole, die vom Kollegen des Streifenführers in Jacks Hand übergewechselt hatte.
    »Und nun«, sagte Miller zu den dreien abschließend,

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