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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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nordöstlich von Brutstätte Xxamer Zu, auf der spröden, trockenen Malavar-Djom-Steppe unter dem Banner des Tempels scharten.
    Auf Drachenjünger Gens Drängen hin hatte man mich mitten aus einer hitzigen Diskussion mit den Sieben heraus zur Front geschleppt, obwohl ich mit Worten, Flüchen, Fäusten und Zähnen gegen Gen kämpfte.
    »Lasst mich hier! Ich muss mich um ein Kind und ein Baby kümmern!«, kreischte ich, als mich zwei Soldaten von Gen wegzogen, mich an eine Wand drückten und mir die Handgelenke hinter dem Rücken banden.
    »Die Kinder bleiben hier, Blut-Blut!«, brüllte Gen. »Du wirst da draußen gebraucht, nicht sie!«
    »Ihr werdet mich nicht gegen meine Schwester ausspielen! Ich weigere mich!«
    »Dann wirst du gefälligst selbst mit ansehen, wie sie uns abschlachtet! Wollen doch mal sehen, ob Ströme von Blut und ein Berg von Leichen deine Meinung nicht ändern können!«
    Agawan schrie, und Savga starrte Gen hasserfüllt an. »Sorgt für ihre Sicherheit!«, schrie ich über die Schulter den Sieben zu, als mich die beiden Soldaten aus dem Raum führten. »Um der Liebe der Schwingen willen, passt auf sie auf!«
    Diese Worte murmelte ich eine Weile später erneut, leise, als ich auf dem Dach des Frauenhauses des Arbiyesku stand, flankiert von Gen, Malaban Bri und den Soldaten. Man hatte mir die Fesseln nicht abgenommen, und ich fror.
    Vor mir, auf dem Boden, breitete sich ein Gewühl von Männern und Waffen aus, unsere Frontlinie. Tausende von Soldaten in glänzenden Harnischen aus geöltem schwarzem Leder und mit Kettenhandschuhen; doppelt so viele Rebellen, gedungene Söldner und Ikap-fen-Angehörige in ihrer bunten Kleidung und mit einem Sammelsurium von Waffen ausgestattet. Ganz hinten standen Armbrustschützen in ordentlich ausgerichteten Reihen. Einige von ihnen bemannten auch die gewaltigen, verheerenden Speerschleudern, die unter viel Getöse und Staubaufwirbeln an die Front geschleppt worden waren. Der Lärm so vieler Männer, die ein Meer aus Gliedmaßen, Äxten, Lanzen, Sicheln, Mistgabeln, Schwertern, Keulen und weiß der Drache was noch bildeten, war ein endloses Tosen. Wie von einem Bergrutsch, der nicht aufhören wollte, hinabzuprasseln.
    Unsere Flugschwadrone waren im Nordwesten der Brutstätte stationiert, wo die etwa siebenhundert Kampfdrachen und Escoas in behelfsmäßigen Stallungen nahe am Fluss untergebracht waren. Boten flogen über uns hinweg, brachten Befehle vom Hauptquartier zur Infanterie, Meldungen von der Infanterie zu den Flugschwadronen und wieder zurück zur Infanterie. Die Escoas trugen unter ihren Bäuchen die Banner mit der brennenden Krone des Großen Aufstandes, deren Stoff im Flug flatterte und sich bauschte.
    Es roch nach Stahl, Schweiß, Drachenurin und Leder.
    »Es ist einfach lächerlich, dass ich hier festgehalten werde!«, stieß ich, an Gen gewandt, heraus. »Bindet mich los und gebt mir wenigstens ein Schwert!«
    »Du tust das, was ich sage«, knurrte er, während er das wogende Meer aus Fußsoldaten betrachtete.
    »Ich verstehe nichts von DjimbiMagie. Und ich habe keine Ahnung, was Ihr von mir erwartet!«
    »Ich erwarte, dass du aufhörst zu schnattern!«
    »Behandelt mich nicht wie eine Närrin, Gen!«, schrie ich. »Das ist ebenso mein Krieg wie der Eure! Bindet mich gefälligst los!«
    Er kehrte mir den Rücken zu und trat zum Rand des Daches. Ich wirbelte zu Malaban Bri herum.
    »Er weiß nicht, was er da tut …!«
    »Halt den Mund, Zarq!«, blaffte Malaban. »Ich habe gesehen, wozu die Kwembibi Shafwai fähig waren, und ich weiß, was Chinion vermag. Wenn er sagt, dass wir im Brennpunkt der Schlacht stehen müssen, dann werden wir das tun, beim Drachen!«
    »Er ist ein Mensch. Und fehlbar!«
    »Du auch. Und jetzt halt den Mund!«
    Er drehte sich um und betrachtete grimmig den kochenden, bleigrauen Fleck, Kratts Armee.
    Plötzlich wimmelte es über Xxamer Zu von Drachen. Sie alle trugen das Banner der brennenden Krone des Großen Aufstandes. In präzisen, rautenförmigen Formationen flogen sechsundneunzig Kampfdrachen, acht mit Brandsätzen beladene Schwadrone, über uns hinweg. Das knatternde Geräusch ihrer Schwingen ließ das Strohdach unter mir erzittern. Die Banner flatterten, grüne und rostrote Schuppen schimmerten, Krallen blitzten, und Schwänze, die mit Stahlzacken besetzt waren, zuckten wie metallene Peitschen durch die Luft. Die Drachen flogen über uns hinweg und dann auf die Steppe hinaus. Sie trugen die tödliche Last unter ihren

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