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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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hochzuheben, aber es ging nicht. Er wollte vorwärts gehen und ihn herausziehen, aber auch das war nicht zu machen.
    »Matthew, wieviel Zeit bis zur Detonation?«
    »Sechs Minuten und siebzehn Sekunden, Sir. Haben Sie ein Problem?«
    Conrad lachte grimmig. »Allerdings. Mein Exofuß hat sich zwischen zwei großen Steinen verkeilt. Ich bekomme ihn nicht frei.«
    »Mark und ich können in den Sumpf waten und versuchen, die Ladungen zu bergen. Genaue Dauer ist nicht abschätzbar.«
    Conrad plagte sich verzweifelt, aber der Exofuß saß fest. »Nein, ihr steigt nicht in den Sumpf. Ich werde aus dem Exo steigen und zum Ufer zurückschwimmen oder waten. Falls ich es nicht schaffe, versorgt ihr Mr. Kwango mit allen gesammelten Daten.« Er öffnete die Gurte und befreite sich eilig aus dem Geschirr, dann öffnete er die Exokuppel und sprang in das Sumpfwasser. Sein Overall war wasserdicht, aber das Gefühl, das ihn, so dem Sumpf ausgesetzt, überwältigte, war scheußlich. Der Schlamm wimmelte nur so von Larven. Hunderttausende mußte es geben. Ihre schwache Körperwärme ließ das Wasser stumpf glühen. Er war demnach mitten in einen Schwarm gesprungen.
    Er spürte, wie sie sich an ihn drängten, sich bewegten. Vage fragte er sich, ob sie vielleicht bereits in diesem Stadium ihrer Entwicklung dieselbe gefräßige Eigenschaft der ausgewachsenen Insekten hatten. Er trug noch seinen Helm, dadurch kamen diese winzigen Ungeheuer zumindest nicht an sein Gesicht heran. Doch der Druck all dieser bewegten winzigen Körper war allein schon übelkeitserregend. Er wußte nicht, ob die Bewegungen bloß durch das Gewicht ihrer Zahl verursacht wurden, oder ob sie ihn angriffen. Schnell verdrängte er diesen Gedanken. Solche Überlegungen waren höchst ungesund, und er brauchte jetzt einen klaren Verstand.
    Doch da war noch eine andere schreckliche Tatsache: obwohl er ein guter Schwimmer war, sank er immer tiefer. Er wußte auch, wieso. Ehe er aus der Exokuppel gesprungen war, hatte er den Schutzanzug und das Visier luftdicht verschlossen und sich für den Notfall eine Sauerstoffflasche daran befestigt. Und ihr Gewicht drückte ihn nun nach unten. Bevor ihm das klar wurde, war er bereits unter der Wasseroberfläche, und die Larven schwammen vor seinem Visier, daß er nichts mehr sehen konnte, als ihr schwaches Glühen.
    Seine Füße berührten nun den Sumpfboden. Er könnte die Flasche lösen, aber würde es ihm überhaupt gelingen, durch die dichte Masse schwimmender Larven zu kommen? Und wenn er nicht hochkam, in welche Richtung mußte er gehen oder sich hochstoßen? Er hatte jeglichen Richtungssinn verloren. Und wenn er die Sauerstoffflasche löste, blieben ihm nur noch für zwei Minuten Luft.
    Außerdem würden die verfluchten Ladungen ohnehin in etwa zwei Minuten detonieren.
    Er hatte jetzt auch keine Möglichkeit mehr, sich mit Matthew in Verbindung zu setzen.
    Verdammt, James, sagte er sich. Du sitzt da ganz schön im Schlamassel! Tu endlich was! Löse die Flasche und sieh zu, daß du weiterkommst! Marsch! Das ist ein Befehl!
    Irgendwie gelang es ihm, mit Fingern, die kaum gehorchen wollten, die Flasche abzunehmen. Die automatische Versiegelung des Schutzanzugs zog die Schlauchöffnung sofort zusammen.
    Die Aufgabe der Flasche allein genügte jedoch nicht, ihn hochzutragen. Er blieb im Bodenschlamm stecken, und die Larven wirbelten um ihn.
    Endlich begann er wieder klar zu denken. Er benutzte seinen Prothesenarm. Mit schnellen Bewegungen, so schnell, daß sein Bioarm nicht mitkam, schlug er Wasser und Larven zu einer schäumenden Mischung, und schoß wie ein atomangetriebenes Torpedo – zu dem er tatsächlich geworden war – zur Oberfläche hoch.
    Im gleichen Augenblick detonierten die seismischen Ladungen.
    Der gesamte Sumpf eruptierte. Dank der Kraft seines eigenen Auftriebs war Conrad bereits halb aus dem Wasser, als die erste Druckwelle gegen ihn schlug.
    Er wurde aus dem Sumpf gehoben und durch den Druck der Simultanexplosionen sechs Meter weit geschleudert – und er landete fast vor Matthews Füßen.
    Das Visier war zersprungen, der Schutzanzug zerfetzt, und Conrad selbst gnädigerweise bewußtlos.
    Matthew vergewisserte sich, daß er noch lebte, dann hob er ihn sanft hoch und rief die Santa Maria . »Situationsbericht: Unternehmen erfolgreich durchgeführt. Commander Conrad ist verletzt und bewußtlos, befindet sich jedoch nicht in Lebensgefahr. Er hat eine Gehirnerschütterung und kleinere Fleischwunden, jedoch keine

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