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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Knochenbrüche oder innere Verletzungen.«
    Kwango hatte die Meldung aufgenommen. »Bleibt, wo ihr seid«, wies er Matthew an. »Ich habe eure Position. Norstedt wird den Commander sofort mit dem Luftkissenwagen abholen.«
     

 
22.
     
    Conrad ächzte und knirschte mit den Zähnen. Er hatte einen grauenvollen Alptraum. Er träumte, er sei wieder im Sumpf. Die Larven waren irgendwie in den Anzug gekommen, und er war am Ertrinken, und die schrecklichen Dinger bedeckten sein Gesicht, ja steckten in seinem Mund und in der Lunge, während er hoffnungslos nach Luft schnappte.
    Er hörte die Stimme nicht, die ihn zu beruhigen versuchte. Er spürte die Hand nicht, die seine hielt, und auch nicht das Tuch, mit dem sie ihm den Schweiß von der Stirn wischte.
    Er schrie entsetzlich und erwachte durch das Schrillen seiner eigenen Stimme. Sofort öffnete er die Augen und wollte sich aufsetzen, aber er fiel ins Kissen zurück. Er zitterte jetzt am ganzen Körper, Schweiß rann ihm über den Rücken, sein Herz pochte zum Zerspringen, und er fühlte sich furchtbar.
    Aber schließlich setzte sein klarer Verstand sich durch. Er sah Leutnant Smith, die sich über ihn beugte, sah ihr weißes Haar und das braune Gesicht, und sie war bezaubernd schön.
    Er stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Seine Muskeln entspannten sich. Er wußte wieder, wo er war. Und er erinnerte sich an alles.
    »War es schlimm?« fragte Indira sanft.
    Er bemühte sich um ein Lächeln. »Schlimm genug … Ein Alptraum … Ich träumte, die verfluchten Larven seien … Vergessen wir es lieber.« Er nahm all seine Kraft zusammen und setzte sich auf. »Was zum Teufel machen Sie auf, Leutnant? Ich befahl …«
    »Leg dich wieder hin und entspann dich. Das ist ein Befehl!«
    Obgleich sie ihn duzte, war ihrer Stimme zu entnehmen, daß sie keinen Widerspruch duldete. Conrad war auch gar nicht danach, sich mit ihr anzulegen. Er ließ sich wieder ins Kissen fallen.
    »Du warst zwei Tage bewußtlos, James. Ich bin wieder einsatzfähig – ganz im Gegensatz zu dir. Und ich habe nun das Kommando.« Ihre Stimme wurde hart. »Und wenn du mir Schwierigkeiten machst, pump’ ich dich wieder voll Schlafmittel. Verstanden?«
    Das alles war schon mal passiert, aber Conrad konnte noch nicht klar genug denken, um sich zu erinnern, wann und wo.
    »Verstanden, Commander. Wo ist Kwango?«
    »Hier, Boß.« Das schwarze Gesicht schob sich mit breitem, zähneblitzendem Lächeln über Conrads. »Ich wollte mich nur nicht in diese rührende Szene mischen. Aber natürlich freue ich mich, daß du in einem solchen Augenblick auch an mich denkst. Ich habe nur allmählich das Gefühl, daß diese Situation zur Tradition wird.«
    Conrad ging nicht darauf ein, sondern blickte wieder Leutnant Smith an. »Wie ist der Befund, Indira?«
    Sie schaute ihn streng an. »Du bist nichts als ein menschliches Wrack. Ich sollte wohl dankbar sein, daß du dir diesmal keine Knochen gebrochen hast. Aber ich bin es nicht, denn dafür hast du eine schwere Gehirnerschütterung, größere Blutergüsse, Hautabschürfungen, einige innere Blutungen, leichtere Rupturen von Blutgefäßen, und unbedeutende Fleischwunden … Conrad, du hast wirklich schlimme Angewohnheiten bei der Sicherung von neuen Welten entwickelt.«
    »Du hast ja recht, Schatz. Und das diesmalige Urteil?«
    »Nenn mich jetzt nicht Schatz! Ich habe gegenwärtig den Befehl über diese Expedition! Geht das denn nicht in deinen dicken Schädel?«
    »Tut mir leid, Commander. Wie lange, schätzen Sie, werde ich dienstunfähig sein?«
    »Drei Tage, wenn du Glück hast.«
    Conrad richtete sich heftig auf und fluchte. »Verdammt, ich bin jetzt schon dienstfähig.«
    »Vier, fünf oder sechs Tage, wenn du dich nicht streng an meine Anweisungen hältst!« erklärte Indira unerbittlich.
    Flehend blickte Conrad Kwango an. »Kurt, sieh zu, daß du dieses Frauenzimmer zur Vernunft bringst. Das ist meine Show! Ich werde doch nicht auf dem Rücken liegen, während Idioten wie die Robinson versuchen, sich ins Jenseits zu befördern!«
    Kwango schüttelte den Kopf. »Boß, du hast versucht dich ins Jenseits zu befördern! Außerdem hast du ein wertvolles Exo kaputtgemacht.«
    »Kurt, du bist ein Verräter!«
    »Wenn du meinst, Boß.«
    »Leutnant, ich befinde mich nun wieder im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte und …«
    »James, ich habe dich gewarnt!«
    Conrad wußte, wann er geschlagen war. »Na gut. Wenn jemand nun vielleicht die

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