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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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übelnahm, dass er es kategorisch abgelehnt hatte, mit ihr zu Brown Thomas zu gehen. Sie hatte erbittert mit ihm gestritten, aber am Ende doch klein beigegeben.
    Es war das erste Mal in ihrer Beziehung, dass er auf den Tisch gehauen hatte.
    Ein weiterer Gedanke, der ihn schockierte. Mit Vanessa war es anders gewesen. Mit ihr hatte er sich oft gezankt. Ihr hatte er nicht erlaubt, ihm auf der Nase herumzutanzen, Pippin hingegen schon. Bis jetzt.
    War es wegen ihrer Auseinandersetzungen, dass sich Vanessa Donal zugewandt hatte? Wenn er mit Pippin streiten würde, hieße das dann auch, dass sie sich ebenfalls von ihm abwenden würde?
    Aber nein, sagte er sich. Sie liebt mich nach wie vor. Auch wenn ich ihr in puncto Hochzeitsliste in die Parade gefahren bin.

34. Kapitel
    POSITION: DUBLIN.
WETTER: HEITER. WIND: SÜDWESTLICH, 3 KM/H.
TEMPERATUR: 26°. LUFTDRUCK: 1008.5 MBAR.
    Die Party, mit der das Erscheinen von Britts zweitem Roman, Der falsche Ehemann , gefeiert wurde, fand am heißesten Tag des Jahres statt. Der Verlag hatte in ein Inlokal in Temple Bar, dem Kulturviertel Dublins, eingeladen. Die Klimaanlage musste sich mächtig ins Zeug legen, um die Temperatur erträglich zu halten. Die Wände des Restaurants waren mit Plakaten tapeziert, die das Buchcover zeigten (die Gestaltung lehnte sich an die von Der perfekte Mann an, also abermals die Silhouette eines Paares, das die Köpfe aneinanderschmiegt), und Luftballons in Blau und Weiß, den Grundfarben des Covers, schwebten in der Luft.
    »Es erinnert mich ein bisschen an die Workshops auf der Aphrodite «, raunte Britt Mia zu, als sie das Restaurant betraten.
    Ihre Schwester lachte. »Nur dass es diesmal keinen Steve Shaw gibt, bei dem du dich über die Dekoration beschweren kannst.« Als sie den Namen aussprach, spürte sie einen Schauer ihre Wirbelsäule hinabrieseln. Sie erinnerte sich daran, wie sie ihn in Málaga getroffen hatte. Er hatte sie wie ein kleines Mädchen hochgehoben und in der Luft herumgewirbelt, ehe er sie sanft auf die Lippen küsste. (Allegra hatte diesen Tag bei Loli verbracht. Es war Mia unangenehm gewesen, ihre Tochter abermals so lange bei Ana Fernandez zu lassen, aber ihre Freundin hatte gemeint, das sei Unsinn. Sie freue sich, dass Mia endlich wieder mit einem Mann ausgehe! Als Mia erwiderte, es handle sich aber nicht
um denselben Mann, machte Ana große Augen und sagte: »Stille Wasser sind tief«, bevor sie lachend hinzufügte, sie solle sich prächtig amüsieren.)
    Steve und sie verbrachten einen schönen Vormittag in der Stadt, dann fragte Mia ihn, ob er Lust habe, mit ihr nach Sierra Bonita zu kommen, was er bejahte. Also fuhr sie mit ihm in den malerischen Bergort, wo Steve und sie durch die kopfsteingepflasterten Gassen spazierten. Steve war genauso entzückt wie Britt – über die hübschen Blumenkörbe, die die weiß getünchten Mauern schmückten, und die Katzen, die träge in der Sonne lagen. Dann nahm sie ihn mit zur Villa Serena, wo sie sich auf die Terrasse setzten und den Blick bis zum Horizont schweifen ließen, den der schmale silberblaue Streifen des Meeres bildete. Steve küsste sie, und sie erwiderte seinen Kuss und ließ es zu, dass er sie unvermittelt auf die Arme hob und ins Haus trug. Und obwohl sie es nicht vorgehabt hatte, liebten sie sich in dem großen Doppelbett, wo sie noch nie zuvor mit einem Mann geschlafen hatte.
    Es war kein Vergleich mit Alejo gewesen. Steve war sanfter und behutsamer, völlig anders, und doch war es zutiefst befriedigend, auch wenn sie sich danach sofort fragte, was für ein Mensch sie sei, dass sie mit Steve schlafen konnte, nachdem sie kurz zuvor heißen Sex mit Alejo gehabt hatte. Und diese unterschiedliche Wortwahl traf genau den Kern, wie sie später feststellte: Tatsächlich war sie bei Steve emotional sehr viel mehr bei der Sache gewesen, während der Sex mit Alejo … viel physischer gewesen war, obwohl sie immer geglaubt hatte, er sei die Liebe ihres Lebens und dass niemand ihm je das Wasser reichen könnte. Doch, Steve konnte es. Nachdem sie eine Zeit lang verwirrt neben Steve im Bett gelegen und darüber nachgedacht hatte, dämmerte sie schließlich in einen Halbschlaf hinüber. Immerhin war sie beruhigt, dass Steve daran gedacht hatte, Kondome mitzubringen.
    Sie döste noch in seinem Arm, als das Telefon klingelte. In der Annahme, dass es Ana sei, ging sie dran, doch stattdessen hörte
sie Alejos Stimme. Sie setzte sich kerzengerade im Bett auf und zog das weiße Laken um

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