Das Glück reicht immer für zwei
Papierserviette Luft zu. »Ich schmelze.«
»Trink einen Long-Island-Eistee«, schlug Britt ihr vor. »Das ideale Getränk für einen Tag wie heute.«
»Laut Wetterbericht soll es die ganze Woche so heiß bleiben«, sagte Meredith verzweifelt. »Ich mag es ja heiß, aber diese tropischen Temperaturen sind mir dann doch zu viel.«
»Es ist einfach der falsche Ort dafür«, erwiderte Britt. »Wir sind in Dublin nicht an diese Hitze gewohnt. Mit Zentralheizung kommen wir besser klar als mit Klimaanlagen.«
Ein Kellner kam mit einem Tablett voller Cocktails vorbei, und die drei Frauen bedienten sich. Dann ließ Lisa-Anne Britt und Meredith allein, um mit dem Marketingdirektor von Trevallion zu sprechen, der auf der anderen Seite des Raums stand.
»Sie wollen, dass du zwei weitere Bücher schreibst«, raunte Meredith Britt zu. »Das Angebot liegt bereits auf meinem Tisch.«
»Im Ernst?« Britts Augen weiteten sich. »Ohne dass sie die Verkaufszahlen meines zweiten Romans haben?«
»Sie sind mit den Vorbestellungen höchst zufrieden. Und das spiegelt sich in ihrem Angebot wider.«
Britt blinzelte. »Aber wenn …«
»… du nicht weiterschreiben kannst? Was, wenn das nächste Buch ganz furchtbar wird?«, ahmte Meredith sie neckend nach, woraufhin Britt errötete. »Du musst endlich begreifen, dass du es kannst. Sehr gut sogar. Auch wenn du das nie gedacht hättest.«
»Ich habe noch immer Angst …«
»… zu scheitern«, beendet Meredith Britts Satz. »Aber das wirst du nicht. Und selbst wenn, was macht das schon? Besser zu scheitern, als es gar nicht erst zu versuchen.«
»Dein Wort in Gottes Ohr«, erwiderte Britt seufzend.
»Lass uns morgen das Angebot gemeinsam ansehen, was meinst du? Aber wie gesagt, du wirst äußerst zufrieden sein.« Meredith grinste. »Jedenfalls ist mein Bedarf an High Heels und Designerhandtaschen für die kommenden Monate gesichert.«
Britt schüttelte lachend den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, dass sie mir ein zweites Angebot machen. Jedenfalls noch nicht so bald.«
»Ach, keine Angst, wenn du es völlig vermasselst, werden sie dich wie eine heiße Kartoffel fallen lassen und eine neue Autorin mit ihrer Großzügigkeit überschütten.«
»Ich liebe deinen Zynismus«, sagte Britt.
»Zynisch bin ich nur, wenn es angebracht ist«, sagte Meredith fröhlich.
»Ich wusste gar nicht, dass dein neues Buch so bald erscheinen würde«, sagte Britts Mutter, nachdem Lisa-Anne es vorgestellt hatte, freilich nicht, ohne mächtig die Werbetrommel für Der falsche Ehemann zu rühren. »Jedenfalls hast du bei unserem letzten Gespräch nichts davon durchblicken lassen. Ich dachte, es würde noch eine Ewigkeit dauern.«
»Ursprünglich sollte es auch erst nächstes Jahr herauskommen«, erklärte Britt. »Aber ich habe es früher fertig geschrieben als gedacht, und offensichtlich gab es eine Lücke in ihrem Programm, sodass sie es vorziehen konnten. Es ist für mich auch
wahnsinnig schnell gegangen; ich habe das Gefühl, als hätte ich es gerade erst zu Ende getippt. Beim Perfekten Mann hat es sehr viel länger gedauert, bis das Buch in den Buchhandlungen landete.«
»Und dein neuer Roman verspricht wieder ein richtiger Renner zu werden, wie deine Agentin meinte.«
»Ja, scheint so«, sagte Britt erleichtert.
Paula schmunzelte. »Ich bin so froh, dich wieder strahlen zu sehen«, sagte sie.
Britt lächelte ihr zu und ging dann weiter, um mit Harriett zu plaudern, die gerade erst gekommen war und schlank und elegant aussah und kein bisschen wie fünfzig, wie Britt sagte.
Allegra, Barney und Luke kamen ebenfalls auf ihre Kosten. Sie probierten das Sortiment an Kanapees durch und ließen sich von Kellnern in makellos weißen Jacketts eisgekühlte Cola servieren. Mia und Sarah indes unterhielten sich über die stressige Aufgabe der Kindererziehung, während James und sein Vater Heimwerkertipps und -tricks austauschten. Paula, die sich inzwischen wieder mit Meredith unterhielt, meinte, sie habe mit ihrem Bed & Breakfast mittlerweile so viele kuriose Geschichten erlebt, dass sie ein Buch damit füllen könnte. Wobei sich Britt bislang noch kategorisch weigere, das Schreiben für sie zu übernehmen.
Allmählich wurden die Kinder ein wenig ungeduldig. Während sich Britt, ihre Eltern, Mia und die Trevallion-Angestellten zum Dinner in den Speisesaal begaben, brachten James und Sarah die Kinder nach Hause. Mia übernachtete bei Britt, während sich ihre Eltern, die sich zwei freie Tage
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