Das Glücksprojekt
Freundin, so zu tun, als wolle er/sie Sie von einer der Möglichkeiten, die zur Wahl stehen, überzeugen. Sie argumentieren dagegen, stellen sich also auf die Seite Ihres Zweifels und erklären, warum die Möglichkeit eine Schnapsidee ist. Dann drehen Sie den Spieß um. Diesmal soll Ihr Gegenüber Sie von der anderen Möglichkeit überzeugen und Sie halten wieder dagegen. Sie merken sofort, auf welcher Seite es Ihnen leichter fällt. Oft reicht es eben schon, wenn jemand anders eine Entscheidung für einen fällt, damit man merkt, was man nicht will.
Ich bringe es wahrscheinlich nicht zur Erleuchtung. Mein spiritueller Weg ist eine sehr holprige Sache und am Wegesrand gibt es ja auch so viel zu sehen. Aber das ist das Schöne an der buddhistischen Lehre: Man kann so weit eintauchen, wie man möchte. Sie können den »Achtfachen Pfad« gehen, die »Vier edlen Wahrheiten« studieren oder einfach nur das herausziehen, was für Sie im Moment hilfreich ist. Im Hier und Jetzt. Sozusagen.
Psychotricks
Lächeln, lächeln, lächeln
Glückstagebuch schreiben
Großzügig sein
Die kleinen Dinge genießen
Lächeln, lächeln, lächeln
Alles, was zählt, ist der Augenringmuskel. Welcher das ist? Das ist der, von dem man so tolle, strahlenförmige Falten an den Augen bekommt. An die 17 Muskeln spielen im Gesicht zusammen, um das mimische Meisterwerk Lächeln zu bewältigen, und an die 20 verschiedene Arten des Lächelns sind schon offiziell gezählt worden. Ich glaube allerdings, es gibt viel mehr verschiedene Lächeln, zum Beispiel:
Das Lächeln, das man auf Familienfotos aufsetzt.
Das Lächeln, wenn man bei etwas ertappt worden ist.
Das Lächeln, wenn man jemandem, dem man gerade vorgestellt wurde, signalisieren möchte: Heirate mich!
Das Lächeln, wenn Papa mal wieder seinen Witz erzählt.
Das Lächeln, wenn man kleinen Kätzchen beim Spielen zusieht.
Das Lächeln, mit dem man eine Bedienung auf sich aufmerksam zu machen versucht.
Das Lächeln, mit dem man sich die Wohnung eines Bekannten ansieht, die man grässlich findet, während man »Schön, schön« sagt.
Das Lächeln von Touristen, während Einheimische in ihrer Sprache stetig auf sie einreden und sie kein Wort verstehen.
…
Um zu wissen, ob ein Lächeln echt ist oder nur ein Fake, müssen Sie auf die Augen achten. Wenn die ein bisschen zusammengekniffen werden, wenn es zur Fältchenbildung kommt und die obere Hälfte der Wangen sich etwas nach oben verziehen, dann ist es echt. Ich habe das hier mal grafisch festgehalten:
Fake
Echtes Lächeln
Wenn wir echt lächeln, setzen wir Endorphine frei, die Glückshormone. Körpereigene Drogen. Die künstliche Entsprechung der Endorphine sind Morphium, Heroin und Opium. Toll, was der Körper alles kann, oder? Und man muss nur lächeln. Das Fake-Lächeln löst jedoch nichts aus, nada, niente. Echt zu lächeln bedeutet nur, dass die richtigen Muskeln mitwirken müssen, nicht, dass Sie sich tatsächlich über irgendetwas freuen müssen.
Das gefakte Lächeln wiederum, weiß Wikipedia, wurde 2006 von dem Emotionsforscher Dieter Zapf analysiert. Der fand heraus, dass das erzwungene Lächeln, bei dem man seine tatsächlichen Emotionen unterdrückt, kurzfristig zu Kreislaufveränderungen und auf Dauer zu Stress und Krankheiten wie Depressionen führt. Also seien wir nachsichtig, wenn der Mann hinter dem Postschalter uns die kalte Schulter zeigt: Er tut nur etwas für seinen Kreislauf.
Während ich das lese, ziehe ich probehalber die Mundwinkel nach oben. Jetzt noch die Augen zusammenkneifen – ich merke gar nix. Machen Sie das auch gerade? Und? Da kommt man sich vor wie ein Depp, oder?
Der buddhistische Mönch Ajahn Brahm beschreibt in seinem Buch Die Kuh, die weinte das »Zwei-Finger-Lächeln.« Ajahn Brahm hatte von seinem Meditationslehrer die Aufgabe bekommen, sich morgens im Spiegel anzulächeln. Brahm wandte ein, dass er sich am Morgen nicht einmal im Spiegel betrachten möchte, geschweige denn das, was er da zu sehen bekäme, anlächeln könne. Der Lehrer wusste aber eine Lösung: das Zwei-Finger-Lächeln. Dazu schiebt man einfach mit den Zeigefingern seine Mundwinkel nach oben. Brahm tat, wie ihm geheißen, und legte am nächsten Morgen seinem nicht ganz taufrischen Angesicht die Finger in die Mundwinkel. Über das, was er da im Spiegel sah, musste er dann tatsächlich grinsen. Und so lächelten sich sein Spiegelmönch und er plötzlich wirklich an. Zwei Jahre lang machte er das jeden Morgen und es ist ihm, wie meine
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