Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
dasselbe mitbringen?«
Elena dachte darüber nach. »Nehmt einfach etwas, das mit dem ersten Buchstaben eures Namens anfängt.«
»Auf Spanisch?«, hakte Ricardo, der Spüler, nach.
»Was besser passt«, erwiderte Elena lachend. »Wer kommen will, soll um halb neun hier sein. Um neun fangen wir an zu kochen.« Sie sah Ivan an. »Okay?«
»Bestens.«
»Dann ist ja alles klar.« Sie zeigte auf den CD-Player und sah Peter an. »Dreh diesen Blödsinn ab.« Er gehorchte und brachte ihr die CD, die sie Ivan gab. »Sind Sie nicht ein bisschen zu alt für Rap?«
»Man ist immer so alt, wie man sich fühlt«, konterte er und schlenderte davon.
»Also, alle Mann wieder an die Arbeit. Bis Sonntagnachmittag gibt es noch einiges zu tun.« Sie kehrten auf ihre Posten zurück, während ein Rocksong aus den Sechzigern die Küche erfüllte. Juan trat neben Elena.
»Seien Sie vorsichtig«, sagte er auf Spanisch. »Er darf nicht zu betrunken werden.«
»Werde ich«, sagte sie.
»Sonst wird er gemein. Und wenn er auf Sauftour geht, erscheint er tagelang nicht zur Arbeit.«
Elena dachte an die Pokerspiele in ihrer Garage zu Hause in New Mexiko. »Ich komme schon klar, Juan.« Sie berührte seinen Arm. »Danke, dass Sie sich Gedanken um mich machen, aber ich bin wesentlich härter im Nehmen, als ich aussehe.«
Er sah sie ernst an. »Ich bin hier, wenn Sie mich brauchen.«
»Danke.« Sie grinste. »Ohne Sie könnte ich diese Küche niemals führen, Juan, das ist Ihnen klar, oder?«
»Nein, Ivan ist derjenige, den Sie brauchen.«
Elena schüttelte den Kopf. »Ivan ist nur das Salz. Sie sind das Fleisch.«
Er grinste sie an. »Danke, Jefa .«
Sie verließ die Küche und fand Ivan bei seinem Spind, wo er die CD verstaute. »Wenn Sie morgen nicht zur Arbeit kommen, Rasputin«, sagte sie, »schmeiße ich Sie raus.«
Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu. »Netter Zug, Jefa . Aber sehen Sie lieber zu, dass Sie gewinnen.«
»Das ist kein Scherz«, fügte sie hinzu.
»Das ist mir klar.« Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie die Abneigung, die Wut in seinen Augen, dann war der Ausdruck verflogen. »Ich werde hier sein.« Er knallte seine Spindtür zu. »Und ich werde Ihren hübschen Hintern bis nach China treten.«
»Das werden wir ja sehen.«
Sie ging in ihr Büro, schloss die Tür und rief Julian an. »Hey«, sagte sie, als er sich meldete. »Ich würde Sie gern um einen Gefallen für heute Abend bitten.«
»Klar. Was brauchen Sie denn?«
»Ihre Tochter. Als Hundesitter für heute Abend.«
»Ich wette, das wird überhaupt kein Problem sein, aber ich frage sie sicherheitshalber lieber.« Er legte die Hand über die Sprechmuschel und murmelte etwas. »Sie sagt, das wäre absoluter
Wahnsinn !« Die letzten Worte sprach er mit Falsettstimme und lachte. »Aua! Aua. Hör auf. Sie will wissen, wann Sie ihn vorbeibringen.«
Elena sah auf die Uhr und überlegte, was sie für den Abend vorbereiten musste. »Sagen wir, um fünf? Ich kann auch etwas zum Abendessen mitbringen, wenn Sie wollen.«
»Hey, tolle Idee. Was steht denn heute Abend auf dem Programm?«
»Machtspielchen«, antwortete sie. »Ich erzähle es Ihnen später.«
Portia riss die Tür auf, als Elena läutete. »Hi!«, sagte sie. Sie trug ein rosafarbenes T-Shirt mit langen Ärmeln und Jeans und hatte ihr blondes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. »Ich freue mich ja so, dass ich heute Abend auf Alvin aufpassen darf. Kommen Sie rein!«
»Und ich bin froh, dass du Zeit hattest.«
Doch das Mädchen hatte nur Augen für Alvin. »Hi, Alvin! Oh, sieh dir das an, wie süß – du hast ja ein Spielzeug mitgebracht!« Lachend griff sie nach dem einst gelben, inzwischen schmierigen Krokodil, das Alvin im Maul trug. Begeistert zerrte Alvin daran und wedelte mit seinem buschigen Schwanz.
»Ohne sein Krokodil geht er nirgendwohin.«
Portia zog weiter daran, woraufhin Alvin sich auf die Hinterbeine stellte, und sie vor Verzückung lachte.
»Er apportiert gern«, erklärte Elena. »Wenn er sich das Krokodil abnehmen lässt, will er, dass du es wegwirfst und er es zurückbringen kann.« Sie beäugte den edlen Parkettboden. »Nur vielleicht lieber nicht hier. Leg es hin, Süßer.«
Mit niedergeschlagener Miene machte Alvin Platz. Portia ging vor ihm in die Hocke. »Ist schon okay, Schatz, wir spielen nachher.« Der Hund saß da und ließ sich bewundern,
wobei er sich in regelmäßigen Abständen das Maul leckte. »Darf ich ihn bis zum Essen mit in
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