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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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wartet dein Publikum.«
    Sie holte tief Luft und trat ins Speisezimmer, während eine Vielzahl von Bildern ihr Bewusstsein flutete – heiße Schokolade bei Angelina’s; die langen harten Nächte in Santa Fé, als sie unter Beweis zu stellen versucht hatte, dass sie keine Landpomeranze aus Española war, sondern wild entschlossen, wirklich Großes zu erreichen; das erhebende Gefühl beim Anblick der New Yorker Skyline aus dem Fenster eines Flugzeugs beim Landanflug; Bilder der zahllosen Gerichte,
die sie im Lauf ihrer Karriere angerichtet, Menüs, die sie ersonnen hatte, alles Meilensteine auf dem Weg zu dem hier …
    Hier. Und jetzt.
    »Guten Abend, allerseits«, sagte sie und verschränkte die Finger hinter dem Rücken. Der riesige, hohe Raum gab ihr das Gefühl, klein und unscheinbar zu sein, eine Drossel inmitten langbeiniger rosa Flamingos. »Ich bin Elena Alvarez, die Küchenchefin des Orange Bear, dem jüngsten brillanten Restaurantprojekt von Julian Liswood.« Sie deutete in Julians Richtung, der am Tischende saß.
    Ein distanziertes Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus. Die Anwesenden prosteten in seine Richtung, woraufhin auch er sein Weinglas hob.
    Beim Anblick dieser Geste, der Art, wie er seinen Kopf leicht schief legte, gab es endgültig keinen Zweifel mehr daran, dass er in einer Liga spielte, die ungefähr eine Million Meilen von ihrer eigenen entfernt lag. In gewisser Weise machte es alles einfacher. Natürlich schwärmte sie für den großen Meister – wer würde das nicht tun? Idiotisch wäre nur die Hoffnung, dass sich irgendetwas daraus ergab.
    Lächelnd verlagerte sie ihr Gewicht auf die Zehenspitzen. »Wir hoffen, Sie machen das Orange Bear zu Ihrem Lieblingsrestaurant, wenn Sie in Aspen sind, und um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, haben wir ein kleines Probemenü für Sie zusammengestellt. Patrick und Ivan beginnen jeden Moment mit dem Servieren, und neben Ihrem Teller finden Sie eine Menükarte. Wenn Sie Fragen haben, stehe ich Ihnen nach dem Essen sehr gern zur Verfügung. Bis dahin wünsche ich Ihnen einen guten Appetit.«
    Mit einer knappen Verbeugung kehrte sie ihnen den Rücken zu. Ihr Herz hämmerte, und ihre Wangen glühten, als sie in die Küche zurückkehrte. »Okay, los«, bellte sie.
    Patrick tätschelte ihr die Schulter. »Du warst toll, Elena.«
»Stimmt«, bestätigte Ivan und nahm ein Tablett mit wunderschön angerichteten Tellern voll roter, blauer, grüner und gelber Tamales, die in der Mitte aufgeschnitten waren, um die Füllungen zur Geltung zu bringen. »Alle waren hingerissen von Ihnen, Schätzchen. Auch ich.«
    »Geht schon«, sagte sie kopfschüttelnd. »Und serviert das Essen.«
     
    Elena beobachtete von der Tür aus, wie sie die Tamales servierten, lauschte Ivan, der die Gäste mit seiner dröhnenden Stimme verzauberte, während Patrick einen kräftigen Rotwein in hauchdünne Gläser goss.
    Wunderbar, dachte sie mit einem zufriedenen Lächeln. Spanische Gitarrenklänge drangen leise aus den Lautsprechern, Kerzenlicht spiegelte sich in den Zinnvasen und noch intensiver im feinen Silberbesteck. Das Rosa und Orange verströmte die heimelige Atmosphäre eines spätherbstlichen Abends, und die kleinen Totenköpfe entpuppten sich als unwiderstehliches Spielzeug für die Gäste. Köstlicher Essensduft zog durch den Raum, würzig und einladend, und mit großer Befriedigung beobachtete sie, wie sich die Mienen nach dem ersten Bissen von Ivans herrlichen Enten- und Elchfleisch-Tamales veränderten: Überraschung und Verzückung, etwas erwartet und dann etwas so viel Besseres serviert bekommen zu haben.
    Katya stand neben Elena und betrachtete die Gäste ebenfalls. »Sehen Sie sich ihre Gesichter an«, sagte sie. »Sie sind begeistert.«
    Elena sah sie an und lächelte. »Ja, das sind sie.« Katya hatte sich als echter Schatz an diesem Abend erwiesen. Sie besaß die seltene Gabe, intuitiv zu wissen, was getan werden musste, und auf diese Weise den anderen die Arbeit zu erleichtern. »Haben Sie eine feste Stelle hier in der Stadt?«, fragte Elena.

    »Meine Mutter arbeitet als Putzfrau«, erwiderte sie. »Manchmal helfe ich bei Partys aus.«
    »Und macht es Ihnen Spaß?«
    »Der Service nicht so sehr«, antwortete sie und rieb sich die mageren Arme. »Aber ich würde gern kochen lernen. Wie Sie. Das wäre richtig cool. Doch meine Mom sagt, das Leben, das mir dann bevorstünde, sei ziemlich hart.«
    Elena legte den Kopf schief und dachte an all die

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