Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
Vom Netzwerk:
Mini-Tamales? Die waren ja sooo lecker!«
    Portia trug ein schmal geschnittenes, blaues Kleid und hatte ihr Haar zu einer lässigen Hochsteckfrisur aufgetürmt. In ihren Augen lag ein verräterischer Glanz. »Hey.« Elena legte eine Hand auf den nackten Arm des Mädchens. »Hast du getrunken?«
    Ihre Augen weiteten sich. »Nein!«, stieß sie atemlos hervor, woraufhin Elena eine Tequilawolke entgegenschlug. »Das darf ich nicht. Wenn die meinen Urin testen, krieg ich echt Ärger. Sogar Ri…hiesen…ärger.« Sie machte eine so schwungvolle Armbewegung, dass sie beinahe hintenüberkippte.

    Elena fing sie in letzter Sekunde auf. »Okay, setz dich erst mal hin.« Sie verfrachtete das Mädchen auf einen Barhocker. »Ich bin sofort wieder da. Du rührst dich nicht von der Stelle. Klar?«
    »Klar.«
    Elena lief zum Wagen hinaus. »Ich muss kurz etwas mit der Tochter vom Boss klären. Sie ist ein bisschen angesäuselt. Bringt ihr schon mal die Sachen ins Restaurant und räumt alles auf. Wenn ihr fertig seid, ruft mich an, und einer von euch beiden kommt mich abholen«, sagte sie zu Ivan und Patrick.
    Ivans Blick wanderte zu Patrick, der es sorgsam vermied, in seine Richtung zu sehen. Die sexuelle Spannung, schwülstig und schwer, zwischen ihnen war beinahe mit Händen greifbar. »Alles klar, Boss.«
    »Ich bringe dir meinen Wagen«, sagte Patrick »und lasse den Zündschlüssel stecken. Bestimmt klaut ihn hier keiner.«
    Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu. Den Blick . Jenen Blick, auf den alle drei – Patrick und Mia und Elena selbst – von Zeit zu Zeit hatten zurückgreifen müssen. Das unsichtbare Pendant zum Schild »Bitte nicht stören« an der Tür.
    Elena wollte schon protestieren. Ihn warnen. Sie beide warnen. Denn jenseits der dunkelroten Sehnsucht lauerte bereits brennender Schmerz. Halt! Nein, tut es nicht. Ihr werdet euch nur gegenseitig zerstören!, hätte sie am liebsten gerufen.
    Aber was wusste sie schon? Und vielleicht hatten die Leute ja jedes Recht der Welt, sich gegenseitig zu zerstören. Bei vollem Bewusstsein. Sie nickte. »Danke, Jungs. Ihr habt heute Abend tolle Arbeit geleistet. Ich bin euch sehr dankbar.«
    Ivan setzte sich hinters Steuer, während Patrick auf den Beifahrersitz rutschte. Bei ihrem Anblick zog sich Elenas Magen schmerzhaft zusammen, und sie wandte sich ab.

     
    Auf dem Weg zurück in die Küche bemerkte sie ein paar Männer, die sich im Hof eingefunden hatten, um ihre Zigarren zu rauchen. In der Ecke brannte ein offener Kamin, der den dünnhäutigen Kaliforniern ein wenig Wärme spenden sollte. Aus dem Salon drangen Frauenstimmen, so melodiös lachend und plaudernd, als wären sie Instrumente, die den Soundtrack für diesen Abend untermalten.
    Portia saß noch genau dort, wo Elena sie zurückgelassen hatte, nur hatte sie die Arme auf die Arbeitsplatte gelegt und den Kopf darauf gebettet. Mühsam schlug sie ein Auge auf. »Ich hab mich nicht vom Fleck gerührt. Keinen Muskel«, berichtete sie. »Na ja«, fuhr sie giggelnd fort, »vielleicht die im Nacken.«
    »Komm, Schatz, wir bringen dich jetzt ins Bett, ja?«
    »Nein! Ich hab … Sachen gemacht … da.« Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass sie um ein Haar vom Hocker fiel.
    »Klar.« Elena legte sich Portias schlanken Arm um den Hals und ihren eigenen um ihre Taille. »Meine Güte, wie zart du bist.«
    »Überhaupt nicht zart«, widersprach Portia und ließ sich von Elena zur Tür führen. »Meine Mom, die ist zart. Zart, zart, zart.« Sie formte einen kleinen Kreis mit Daumen und Zeigefinger. »Ihr passen nicht mal meine Sachen. Wie traurig ist das denn? Eine Mutter, die zu zierlich ist, um die Sachen ihrer Tochter anzuziehen!«
    Auf dem Korridor spähte Elena um die Ecke zu den Herren der Schöpfung, die noch immer ihre Zigarren rauchten. Keiner von ihnen achtete auf den dunklen Korridor.
    Elena bugsierte Portia die Treppe hinunter in ihr Zimmer, wo Alvin bereits auf ihrem Bett schlief. »Du Verräter!«, rief Elena.
    Er sah sie entschuldigend an und bewegte seine Rute
kaum merklich, ohne sich jedoch vom Fleck zu rühren. »Poah! Sehen Sie ihn sich nur an.« Portia sank auf die Knie und drückte ihm einen Kuss auf die Nase, woraufhin er ein leises Grunzen von sich gab.
    »Komm, Schatz«, sagte Elena. »Wo ist dein Pyjama?«
    »Oh, ich lege mich einfach so ins Bett.«
    »Nein.« Wie vermutet hing Portias Schlafanzug hinter der Badezimmertür. »Kannst du dich allein ausziehen?«
    Portia verdrehte die Augen. »Logo.«

Weitere Kostenlose Bücher