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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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liefere sie persönlich ab!«, erklärte Parsley und grinste Lizzie zu.
    Pete zuckte die Achseln. »Sie müssen’s wissen, Sir. Und du auch!« Er warf Lizzie einen missbilligenden Blick zu und lenkte den Wagen dann in Richtung Mietstall. Hier würde er auch einen Schlafplatz finden.
    Lizzie atmete auf. Jetzt nur noch der letzte Akt. Und Michael … hoffentlich hatte Michael es ebenfalls bis Hobart geschafft!
    »Jetzt suchen wir uns ’ne kuschelige Pension, Süße …«, wisperte Parsley und hakte Lizzie unter.
    Sie lächelte ihn verheißungsvoll an. »Vielleicht am Hafen?«, fragte sie. »Dann hast du’s morgen nicht so weit. Und ich würd sogern das Schiff sehen! Ich seh gern Schiffe, weißt du? Wenn ich ein Mann wäre … oh, ich glaub, ich wär zur See gefahren …«
    »Was wärst du für ein hübscher Anblick in solch einem Matrosenanzug!«, neckte er sie.
    Lizzie schüttelte sich innerlich. Ob alle Männer Uniformen mochten?
    Das Schiff war ein moderner Dreimaster, und soweit Lizzie das beurteilen konnte, machte es einen seetüchtigen Eindruck. Es war kleiner als die Asia , aber schließlich wollte sie ja auch keine drei Monate auf See sein. Parsley verriet ihr, dass für die Reise nach Neuseeland zwischen zwanzig und dreißig Tagen veranschlagt wurden. Lizzies Herz klopfte heftig. Wenn sie nur schon auf See wären!
    Und dann sah sie Michael. Er hockte zusammengekauert mit einer Art Angel als Tarnung am Kai. Irgendein armer Schlucker, der versuchte, sich im Windschatten einer Warenladung ein Abendessen zusammenzufischen. Lizzie bemühte sich, ihm keinen zweiten Blick zu schenken. Aber er musste sie gesehen haben, denn er begann, die Angel einzuziehen.
    Lizzie schob ihren Arm entschlossen unter Parsleys. »Komm jetzt, mir wird kalt … wir … wir sollten vielleicht eine Flasche Whiskey kaufen …«
    Lizzie betete, dass Parsley dem zustimmte. Sie hatte am Abend zuvor schon gemerkt, dass er Alkohol nicht gut vertrug. Wenn er bereits von etwas Wein taumelte, sollte er nach einer halben Flasche Whiskey schlafen wie ein Toter. Das würde ihr die unangenehme Aufgabe abnehmen, ihn niederzuschlagen. Lizzie traute sich Letzteres eigentlich nicht zu.
    Parsley zog sie enger an sich. »Whiskey magst du also auch, Miss Lizzie … schau einer an, und im Haus der Smithers hast du so auf tugendhaft gemacht … Tja, ihr Mädchen …«
    Parsley kicherte, als habe er ein seit Eva peinlich gehütetes Geheimnis entdeckt. Lizzie lachte freudlos mit. Aber sie musste durchhalten, sie durfte keines seiner Worte an sich heranlassen.Zum Glück entschied er sich nicht für ein Stundenhotel, sondern für eine Pension, deren Wirtin zwar nicht nach einem Trauschein fragte, als er sich mit Lizzie als Ehepaar Parsley eintrug, aber doch geräumige Zimmer und saubere Laken zur Verfügung stellte.
    Lizzie verdünnte ihren eigenen Whiskey mit Wasser, goss Parsley aber reichlich puren ein. Sie war fast zu nervös, um abzuwarten, bis er betrunken war, und dachte ernsthaft daran, ihm den Feuerhaken über den Kopf zu ziehen, als er nach dem ersten Beischlaf erschöpft einschlummerte. Aber nein, damit hatte Anna Portland ihren Gatten umgebracht! Lizzie konnte das nicht riskieren. Ihr war wohl nicht bestimmt, ein guter Mensch zu sein, aber das machte sie noch nicht zur Mörderin. Also setzte sie ein erneutes Lächeln auf und rüttelte Parsley wach.
    »Du hast doch noch nicht genug von mir! Du kannst nicht genug haben! Hier, nimm noch einen Schluck. Und dann mach mich noch einmal glücklich!«
    Lizzie hatte in ihrem ungeliebten Gewerbe selten so schwer gearbeitet wie in dieser Nacht, aber um drei Uhr morgens – um fünf sollte das Schiff bestiegen werden und um sieben auslaufen, hatte David Parsley mehr als zwei Drittel der Whiskeyflasche geleert. Er schlief totengleich. Lizzie konnte seine Taschen in aller Ruhe ausleeren – oder … Halt, warum nahm sie nicht gleich alles mit? Sie würden Gepäck brauchen. Es war auffällig, die Reise ohne anzugehen. Kaltblütig steckte Lizzie Davids Börse ein und trug seine Reisetasche nach unten.
    »Mein Mann kommt gleich nach«, beschied sie die Wirtin und war an ihr vorbei, ehe diese fragen konnte.
    Lizzie hoffte, dass die Frau nicht hinauflief und versuchte, Parsley zu wecken. Aber das war unwahrscheinlich. Solange der Mann in ihrem Hotel weilte, konnte sie mit der Bezahlung der Rechnung warten. Und was »Mrs. Parsley« in der Nacht mit ihrer Tasche trieb, war der Hotelbesitzerin egal.
    Michael trat aus einer

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