Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
Vom Netzwerk:
Angaben, einen wachen Geist und dunkles Haar wie sein Vater. Ich schließe Mary Kathleen, ihre Familie und nun auch dich, lieber Michael, in meine täglichen Gebete ein. Es verbleibt, immer in Sorge um dein Heil und deine unsterbliche Seele

    Father O’Brien

K APITEL 4
    »Schau nur, was ich habe!« Claire zog ihre Freundin Kathleen aufgeregt in ihr Haus. »Oder warte, lass uns erst die Kinder versorgen, ich will keine klebrigen Fingerabdrücke auf den Sachen. Hier, Chloé, Heather … aber nicht streiten!«
    Kathleen setzte Heather neben Chloé, die in einer Ecke des Wohnzimmers mit Holzklötzchen spielte, und Claire drückte jedem der Mädchen einen frisch gebackenen Teekuchen in die Hand. Auf die Herstellung dieser Küchlein verstand sie sich erstaunlicherweise, während ihr Brot nur niedrigsten Erwartungen gerecht wurde.
    »Zwei solcher Kuchen hab ich mal gestohlen«, sagte Kathleen gedankenverloren. Wie lange das her war! »Ich wollte es nicht, aber ich war so hungrig. Und sie dufteten so gut.«
    Claire lachte. »Na, jetzt hast du ja reichlich davon. Hier, nimm noch einen! Es müssen nur noch drei oder vier für Matt übrig bleiben.« Freigebig platzierte sie zwei Küchlein auf dem feinen Porzellan, das sie für Kathleen aufgedeckt hatte.
    »Kandierte Früchte! Ich hab sie seit Jahren nicht gegessen!« Claire biss genießerisch in das Gebäck.
    Kathleen probierte und musste feststellen, dass sie die süßen, fruchtigen Stücke, die ihre Freundin diesmal unter den Teig gemischt hatte, bisher überhaupt noch nie hatte kosten dürfen.
    »Wo hast du das her?«, fragte Kathleen.
    Die beiden Frauen saßen wie fast jeden Nachmittag in Claires immer noch nicht sehr komfortabel eingerichtetem Wohnzimmer. Seit der Geburt ihrer Töchter und der Sache mit dem Maultier waren ungefähr zwei Jahre vergangen, und sowohl Matt Edmunds alsauch Ian Coltrane schienen sich mit der Freundschaft ihrer Frauen halbwegs ausgesöhnt zu haben. Claires Mann jedenfalls nahm Ian Coltrane nichts mehr übel. Seit die kastanienbraune Stute brav bei ihm Dienst tat, betrachtete er seinen ersten Fehlkauf als Fehleinschätzung des Händlers und war bereit zu guter Nachbarschaft. Kathleen nahm seine Hilfe oft genug in Anspruch. Ian erwartete zwar, dass die Farm etwas abwarf, aber er war zu Zeiten der Aussaat oder der Ernte häufig nicht da und hatte auch wenig Lust, das Land zu pflügen und das Korn zu schneiden. Immer weiter fuhr er über Land, um Tiere aufzukaufen und anzubieten.
    Nach wie vor handelte Ian hauptsächlich mit Pferden, aber momentan hatte er auch eine Herde wunderschöner Schafe auf dem Hof, die nach Kathleens Ansicht unbedingt geschoren werden mussten. Vielleicht, überlegten die Frauen, könnten sie ja gemeinsam einen Trupp professioneller Scherer auf ihr Land locken. Solche Kolonnen bildeten sich neuerdings, seit sich Schafzucht und Wollgewinnung zu einem wichtigen Wirtschaftszweig in den Canterbury Plains entwickelten. Bei den großen Farmern sprach man schon von »Schafbaronen« – und Ian bemühte sich, mit ihnen ins Geschäft zu kommen, während Kathleen auf der Arbeit mit den Tieren sitzen blieb. Am Verhältnis der Ehepartner untereinander hatte sich nicht viel geändert – obwohl Ian den Austausch der Maultiere verhältnismäßig ruhig hingenommen hatte. Allerdings hatte er Kathleen kein neues brauchbares Reittier gekauft, sondern die alte Stute auf dem Hof gelassen, die eigentlich Matt Edmunds zugedacht gewesen war.
    »Dann sieh doch zu, wie du deine Freundin jetzt besuchst!«, höhnte Ian, in der Hoffnung, Kathleen damit mehr zu strafen als mit jeder Tracht Prügel.
    Die junge Frau zuckte jedoch nur die Schultern, fütterte die alte Stute reichlich und überließ sie dann einmal Claire, die mit ihrem Eselchen regelmäßig zu einem Schmied in Canterbury ritt. Der Mann beschlug das Tier neu, gab Claire eine Salbe für sein Bein und riet ihr, die Stute nicht übermäßig zu belasten.
    »Ein bisschen arbeiten kann sie schon noch«, wiederholte Claire ihrer Freundin und versuchte dabei, die tiefe Stimme des Meisters nachzuahmen. »So’n süßes kleines Ding rumtragen wie Sie, Mrs. Coltrane, das muss doch dem Tier eine Freude sein! – Er sagte natürlich ›Mrs. Edmunds‹«, fügte sie mit normaler Stimme hinzu und lächelte verschwörerisch. »Ich glaube, er ist ein bisschen in mich verliebt!«
    Wie es mit der Liebe zwischen Claire und ihrem Ehemann stand, erfuhr Kathleen nicht, aber sie wunderte sich, dass die junge Frau

Weitere Kostenlose Bücher