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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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gegenüber zog sie die Brauen hoch. »Das Mädel ist nicht bei sich …«, bemerkte sie kurz.
    Der Mann achtete denn auch nicht weiter auf Bridgets Begleitung, sondern fuhr gleich fort.
    »Der Kerl ist ein harter Brocken, Bridie! Den haben sie verprügelt bis aufs Blut, gleich gestern Abend. Die Miliz war wütend, weil er sich der Verhaftung widersetzt hat. Hat ihnen wohl ’ne harte Zeit gemacht, sie mussten ihn den ganzen Weg herschleifen, von selbst is’ er keinen Schritt gegangen. Und er kann schweigen! Kein Wort bislang, trotz all der Schläge. Dabei wollten sie natürlich rauskriegen, wo das Nest von den Schwarzbrennern ist. Whiskey haben sie gefunden, in verschiedenen Pubs – wenn auch kaum so viel, wie der Kerl verkauft hat. Aber wichtiger wär die Destille.«
    »Michael weiß gar nicht …« Kathleen versuchte es noch einmal.
    Jetzt wurde der Mann aufmerksam. »Bist wohl mit von der Partie, Mädchen, was?«, fragte er argwöhnisch. »Hast ’n bisschen beim Brennen geholfen?«
    »Ach, Bockmist, die Kleine weiß gar nichts!«, erklärte Bridget resolut. »Kommt direkt aus ihrem Dorf am Vartry River, da hat der Kerl ihr nach allen Regeln der Kunst den Hof gemacht. Und nun fällt sie aus allen Wolken. Das ist ein anständiges Mädchen, Officer. Sie sollten sie umsonst zu ihrem Liebsten lassen, bestimmt hat sie ’n guten Einfluss auf den Burschen.«
    Der Wärter lachte. »Du versuchst es mit allen Tricks, Bridie! Aber mir ist’s ehrlich gesagt ganz schnuppe, ob der Kerl redet oder nicht. Der hat seine Fahrkarte nach Van-Diemens-Land sowieso in der Tasche – oder wo man die Sträflinge jetzt hinschickt, Botany Bay ist ja wohl geschlossen. Ob die Kleine also mit ihm betet oder rasch noch ein paar Küsse tauscht – macht einen Penny!«
    Kathleen nestelte ein paar Münzen aus ihrer Tasche – sie hatte sie vorher der prall gefüllten Börse entnommen, die tief in ihren Kleidern verborgen bleiben sollte. Sie holte Luft.
    »Miss Bridget sagt, Sie könnten auch sonst vielleicht etwas für Michael tun?«, fragte sie leise. »Eine bessere Zelle … besseres Essen …?«
    Der Officer zuckte die Schultern. »Erst muss er aus dem Kerker raus, kleine Lady. Solange sie sich da mit ihm vergnügen, kann ich nicht viel machen. Und wenn er weiter so verstockt ist, geht das bis zur Verhandlung. Aber danach bleibt er noch ein paar Monate hier – die Schiffe fahren nicht vor März, im Winter ist die See zu rau. Die Zeit kann ich ihm wohl versüßen …«
    »Jetzt bringen Sie ihn erst mal her!«, entschied Bridget. »Oder muss das Mädchen in den Kerker?«
    Der Wärter nickte schulterzuckend. »Geht nicht anders, der Kerl ist angekettet. Aber jetzt ist eine gute Zeit, die Miliz ist beim Frühstück – und das spülen die gern mit ein paar Whiskeys runter. Also komm, Kleine!«
    Kathleen folgte dem Mann zitternd durch zugige Gänge und über Treppen in das Kellergewölbe. Jeder Schritt erzeugte einen schaurigen Hall. Sie sprach kein Wort, der Officer schwieg ebenfalls. Er schien froh zu sein, dass sie kaum jemandem begegneten. Nur einmal kam ein anderer Gefängniswärter vorbei, der einen Trupp abgerissen aussehender Sträflinge vor sich her trieb. Die Männer wagten nicht aufzusehen, lediglich verstohlene Seitenblicke trafen Kathleens Gestalt, die sie so gut wie möglich unter ihrem Schal verbarg.
    »So … hier …«
    Der Gang vor den Kerkerzellen war nur spärlich mit Ölfunzeln erleuchtet. In den Zellen selbst herrschte fast völlige Dunkelheit. Man ließ den Gefangenen lediglich eine Kerze, um ihr Gelass zu erleuchten. Kathleen blinzelte ins Halbdunkel, als sie eingelassen wurde.
    »Wart gerade mal«, brummte der Mann dann und holte eineder Laternen aus dem Gang in die Zelle. »Hier, weil du’s bist. Sollst deinen Liebsten ja wenigstens sehen können. Kostet nur einen halben Penny mehr!«
    »Aber dann müssen Sie die Lampe auch hinterher drinlassen!«
    Kathleen wusste nicht, wie ihr geschah. Sie hätte nie geglaubt, dass sie den Schneid aufbringen würde, so etwas zu sagen. Aber Michael … schon der erste Blick auf seine auf einem Haufen Stroh ausgestreckte Gestalt ließ sie erschauern. Sie musste um ihn kämpfen. Er hatte niemanden außer ihr.
    »Weil du’s bist?«, fragte seine dunkle Stimme argwöhnisch, als der Wärter gegangen war. »Was hast du getan, dass man dich hier einließ, Kathie?«
    Kathleen hatte sich bereits neben ihm ins Stroh gekauert. Sie konnte es kaum erwarten, Michael in die Arme zu schließen und

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