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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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aussehen. Genau wie ihr verschlissenes und nun auch noch schmutziges und zerknittertes Kleid. Wie hatte sie nur auf diesem Haufen Wäsche einschlafen können! Sicher roch sie jetzt auch nach dem schrecklichen Parfüm.
    Bridget reichte Kathleen grinsend einen Kamm. »Nimm schon, Kleine, keine von uns hat Läuse. Du magst das hier alles schockierend finden, aber es ist ein ganz netter kleiner Puff. Da kannst du weiß Gott Schlimmeres finden! Nicht mal Daisy ist so hart, wie sie tut …«
    »Aber … aber … wo … wo sind sie jetzt?«, stammelte Kathleen. »Die ganzen Mädchen … und die Männer?«
    Bridget lachte. »Die Freier sind gottlob zu Hause! Hier lassen wir keinen schlafen. Und die Mädchen sind auf ihren Zimmern. Die meisten hatten ’ne lange Nacht. Ich nicht so, auf mich stehn sie nicht mehr. Aber Daisy lässt mich trotzdem bleiben. Ein oder zwei Kerle pro Nacht sind fast immer zu voll, um zu sehen, wie alt eine ist, und ich mach’s auch schon mal etwas billiger. Sonst putz ich hier ein bisschen und schau nach dem Rechten. Fertig, Kleine? Wir sollten im Zuchthaus vorbeigucken, bevor sie deinen Schatz womöglich nach Dublin verlegen.«
    Kathleen hatte notdürftig ihr Haar gerichtet und versteckte sich nun wieder unter ihrem Schal. Das erwies sich als sinnvoll, als sie neben ihrer neuen Freundin auf die Straße trat, denn es war bitterkalt.
    »Dein Schatz wird frieren in seiner Zelle«, meinte Bridget mitleidig. »Hast du ’n bisschen Geld?«
    Kathleen wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Einerseits hatte Harry sie gewarnt, von ihrer Börse zu erzählen, aber andererseits wirkte Bridget nicht wie eine Diebin.
    »Ich frag nur, weil die Officer käuflich sind«, erklärte Bridget, der die Zurückhaltung des Mädchens wohl auffiel. »Der Knast hier in Wicklow – das kann die Hölle sein oder ’n ordentliches Zimmer. Aber wer ’n Feuer haben will und anständig was zu beißen, der muss zahlen. Ist wie im Hotel. Für ’n Besuch musst du auch zahlen. Aber das ist billig, den Penny schenk ich dir …«
    Kathleen empfand eine Woge von Zuneigung und Scham. Diese Frau, die sie gar nicht kannte, wollte ihr wirklich hart erarbeitetes Geld für sie weggeben. Und als Dank dafür schaute sie auf sie herab und misstraute ihr!
    »Ist nicht nötig, ich hab Geld!«, erklärte Kathleen schnell. »Aber … aber vielen Dank. Und du … du … ich glaub auch nicht, dass du in die Hölle kommst!«, stieß sie hervor.
    Bridget lachte schallend. »Kindchen, da war ich schon! Immer rein und wieder raus!«, sagte sie. »Öfter, als du denken kannst. Wenn der Herrgott oder der Teufel da nach dem Tod noch was draufsetzen wollen, dann müssen sie sich verdammt anstrengen!«
    Kathleen versuchte zu lächeln, aber sie war entsetzt. Bridget schien so eine ehrenhafte Frau zu sein – aber sie lästerte Gott und forderte den Teufel heraus!
    Bridget führte Kathleen durch die kleine Hafenstadt, sie durchquerten auch etwas weniger ärmliche Viertel. Wicklow Gaol, das berüchtigte Gefängnis lag am Südende neben dem Gerichtsgebäude.
    Kathleen war müde und verfroren, als sie ankamen.
    »Da, schau! Unser neues Zuchthaus, gerade mal zehn Jahre alt. Der alte Bau wäre beinahe zusammengebrochen, schließlich haben sie ihn abgerissen. Ganz modern ist es jetzt da … man prügelt nicht mehr so viel, sondern schickt die Kerle in die Tretmühle. Das wär menschlicher, meinen sie. Nur der Kerker soll noch genauso gruselig sein wie der alte …«
    Kathleen verstand nicht genau, wovon Bridget sprach, aber die schmucklose Fassade des von hohen Steinmauern umgegebenen Gebäudes jagte ihr Angst ein.
    Bridget merkte davon nichts. Sie steuerte zielstrebig das Wachhäuschen an und bat beherzt um Einlass. Der Pförtner schien sie zu kennen.
    »Na, Bridie? Ham’se wieder ’nen Verehrer von deinen Püppchen eingebuchtet? Oder den eigenen Liebsten?«, neckte er sie.
    Bridget grinste. »Nöö, Warden! Ich lach mir höchstens ’nen Rotrock an. Wenn schon Galgenstrick, dann soll er auch was auf der Tasche haben!«
    Der Mann lachte gutmütig, dann ließ er sie ein. Kathleen folgte Bridget über einen tristen Gang ins Hauptgebäude, wo diealte Hure mit einem Wärter sprach. Sie scherzten miteinander. Er wurde allerdings ernst, als sie Michaels Namen erwähnte.
    »Der Gauner aus Wicklow County? Der Schwarzbrenner?«
    »Michael ist kein Schwarzbrenner!«, warf Kathleen ein.
    Bridget gebot ihr mit einer raschen Handbewegung Schweigen. Dem Wärter

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