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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Michael zusammen. Zum etwa zwanzigsten Mal – zumindest kam es ihm so vor! Während des gesamten Heimrittes hatten sie praktisch von nichts anderem gesprochen als von ihren Vorschlägen zum Erwerb und zur Führung einer Schaffarm.
    Michaels Geduld neigte sich ihrem Ende zu. Egal wie wunderschön Kathleen aussah, wie sie da so gelassen neben ihm ritt und die Seitensprünge des Rappen geschmeidig aussaß. Wenn er ehrlich sein sollte, so fiel ihm selbst das auf die Nerven. Er hätte Kathleen lieber in einem Wagen neben sich gehabt, an ihn geschmiegt und zärtlich wie damals. Wehmütig dachte er an ihre seltenen, gemeinsamen Ritte auf O’Rearkes Esel. Sie hatte ihren Kopf an seine Schulter gelegt, sich an ihn geklammert und ihm die Zügel überlassen. Und jetzt redete sie, als wollte sie die Schafzucht ganz allein in die Hand nehmen.
    »Dafür reicht aber das Geld nicht!«, bemerkte er verärgert. Auch das hatte er nun schon mehrmals gesagt. Aber Kathleen ging einfach darüber hinweg.
    »Dann fang doch mit Rindern an, bis du genug verdient hast!«, meinte sie unbeeindruckt. »Rinder sind ein sicheres Geschäft, gerade in Otago seit dem Goldrausch. Tausende von Goldgräbern, Schwerstarbeiter, die nach der Schufterei nur so brennen auf ein dickes Steak. Dafür musst du natürlich die Ställe befestigen, aber das solltest du sowieso tun. Du wirst ja später Schererkolonnen beschäftigen, und die wollen heute stabile Scherschuppen.«
    Michael seufzte. Am besten ließ er sie einfach reden. Vielleicht würde sie ja wieder zu sich selbst finden, wenn sie Dunedin erreichten.
    Kathleen war allerdings nicht zu bremsen. »Wenn du die Farm überhaupt kaufst, heißt es. Das solltest du dir nämlich auch noch mal überlegen. Mehr als zehn Meilen Entfernung vom nächsten Ort, Michael! Und dieses Queenstown ist zurzeit nur ein besseres Goldgräberlager. Vielleicht wird das mal eine Stadt, vielleicht auch nicht. Es geht mich ja nichts an, aber …«
    Michael horchte auf. »Kathleen, natürlich geht es dich etwas an!«
    Er lenkte seinen Schimmel näher an den kleinen Rappen, der prompt nach ihm biss. Lizzie wäre dabei wahrscheinlich vor Schreck heruntergefallen. Kathleen ahndete das mit einem kurzen Gertenklapps und vergaß es.
    »Es soll doch auch deine Farm werden, wir wollen schließlich zusammen dort leben.«
    Über Kathleens Gesicht zog ein Schatten. Sie schien kurz mit sich zu ringen, aber dann hielt sie doch ihr Pferd an und wandte sich ihm sehr ernsthaft zu.
    »Michael«, sagte sie leise, aber nichtsdestotrotz entschlossen. »Ich liebe dich. Aber ich will keine Farm. Ich will keine Schafe mehr zusammentreiben und in eiskalten Nächten beim Ablammen helfen, und auf keinen Fall will ich noch mal Meilen und Meilen entfernt von der nächsten Stadt wohnen. Du weißt nicht, Michael, wie einsam das ist!«
    »Aber wir wären doch zusammen!«, wandte Michael ein. »Wie kannst du einsam sein mit mir? Wir … wir haben immer von einer Farm geträumt. Schon damals in Irland!«
    Kathleen stieg ab und ließ den Rappen hinter sich herlaufen. Die ersten Häuser von Dunedin waren inzwischen in Sicht, sie hätten Sullivans Mietstall in wenigen Minuten erreichen können. Offensichtlich wollte sie das hinauszögern. Zunächst musste gesagt werden, was zu sagen war.
    Michael verhielt den Schimmel und tat es ihr nach. Ein paar Schritte gingen sie schweigend nebeneinander her. Dann hob Kathleen die Stimme.
    »Michael … Irland … das ist siebzehn Jahre her! Unser halbes Leben, Michael. In der Zeit ist so viel passiert, mir das eine, dir das andere – ich weiß nicht, ob wir das aufholen können. Aber ich weiß sicher, dass ich nicht mehr auf einer Farm leben will. Ebensowenig wie meine Kinder.«
    »Sean ist mein Sohn!«, trumpfte Michael auf.
    »Sean ist fast erwachsen, Michael. Er weiß, was er will. Viel besser als wir es damals wussten. Er ist ein kluges Kind, und ich danke dir für diesen wunderbaren Sohn. Sean war das alles wert, Michael, auch wenn ich manchmal daran gezweifelt habe. Aber du kannst die Jahre mit ihm nicht zurückholen. Er …«
    »Er trauert diesem Reverend nach!«, brach es aus Michael heraus. »Ich hab dich noch nie gefragt, Kathleen, aber war etwas zwischen dir und Peter Burton?« Er blitzte sie an.
    »Und wenn da etwas war …«, meinte Kathleen ausweichend. »Es war doch auch etwas zwischen dir und Elizabeth Portland!«
    »Das ist etwas anderes!«, behauptete Michael. »Wir beide sind zwei Teile eines Ganzen. Zwischen

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