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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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davonziehen zu sehen, aber irgendwann wird es sich auszahlen. Durham ist eine kostbare Beute. Mir gehören ausgedehnte Ländereien mit eigener Münzpräge, eigenem Gerichtshof und mehreren Burgen. Es wird mich reich machen.«
    Â»Dann werdet Ihr es sicher vermissen«, wandte Geoffrey grob ein, »wenn Ihr in die Normandie flieht.« Er mochte diesen selbstgefälligen Angeber nicht, sosehr Roger ihn auch überzeugen wollte, dass seinem Vater nur noch ein oder zwei Wunder zur Heiligsprechung fehlten.
    Â»Ich bleibe nicht lange weg«, erwiderte Flambard, unbeeindruckt von Geoffreys offensichtlicher Abneigung. »Henry sitzt noch nicht sicher auf dem Thron und kann durchaus noch von einem Mann mit besseren Ansprüchen abgelöst werden – wie beispielsweise dem Herzog. Und wenn das misslingt, so bin ich immer noch reich genug, um irgendwann Henrys Gunst zurückzugewinnen.«
    Â»Ihr meint, Ihr wollt ihn bestechen, damit er Euch zurückkehren lässt?«, fragte Geoffrey.
    Flambard gab sich entsetzt. »Sir Geoffrey! Das wäre ja Simonie, was bekanntlich ein Verbrechen ist. Ich bin ein Mann Gottes! Ich habe nur angedeutet, dass ich dem König eine Leihgabe anbieten könnte, damit er die Mittel hat, um das Königreich gegen seine Feinde zu beschützen.«
    Â»Ich verstehe«, sagte Geoffrey. Flambard musste wahrlich ein tapferer Mann sein, wenn er vorhatte, zuerst den Herzog der Normandie aufzusuchen, um festzustellen, was es dort für ihn zu gewinnen gab, und dann zu König Henry zurückzukehren, wenn der Herzog sich nicht in seine Pläne einfügen würde. Geoffrey hätte sich auf ein so gefährliches Spiel nicht eingelassen.
    Â»Das Fleisch ist gut«, warf Roger ein und wedelte mit einem Knochen in Geoffreys Richtung. »Du solltest was essen. Das stärkt dich für unsere Reise in den Norden, wenn wir diese kleine Aufgabe für meinen Vater übernehmen.«
    Â»Meine Reise führt nach Süden – in die Normandie und ins Heilige Land«, entgegnete Geoffrey, während sein Freund den Knochen zwischen den kräftigen Zähnen knacken ließ.
    Roger schüttelte den Kopf. »Vorher will mein Vater noch was von mir.«

    Geoffrey musterte Flambard kühl. »Es ist reichlich gefährlich, überhaupt mit Euch gesehen zu werden. Ihr seid ein entflohener Verbrecher, und König Henry dürfte jedem, der Euch hilft, nicht sonderlich freundlich gegenüberstehen. Aber noch gefährlicher wäre es für uns, Eure Aufträge anzunehmen. Wir werden das nicht tun.«
    Â»Das werden wir doch«, sagte Roger. »Mein Vater braucht mich.«
    Der dunkelhaarige Odard wies mit einer Geste durch die Gaststube. »Was ist daran gefährlich? Wir sind drei einfache Mönche, die einen Becher Bier in der Gesellschaft von Fremden genießen. Niemand wird die Änderung Eurer Pläne – nach Norden zu reisen anstatt ins Heilige Land – mit uns in Verbindung bringen. Wir haben uns rein zufällig getroffen.«
    Â»Nein«, widersprach Geoffrey. »Das ist keine zufällige Begegnung, sondern eine, die sorgsam geplant wurde. Ihr wusstet, dass Roger in Southampton ist und ein Schiff in die Normandie sucht. Ihr seid ihm den ganzen Tag gefolgt und habt auf eine Gelegenheit gewartet, ihn anzusprechen.«
    Â»Was willst du damit sagen?«, wollte Roger wissen. »Er ist einfach über mich gestolpert, als ich hier gesessen habe. Ich hatte keine Ahnung, dass er auftauchen würde.«
    Â»Aber er wusste, wo du sein würdest«, sagte Geoffrey. »Immerhin hat er dir den ›Kopf des Sarazenen‹ als Unterkunft empfohlen, weißt du noch? Und jetzt frage ich mich unwillkürlich, ob nicht all diese Kapitäne, die uns abgewiesen haben, bestochen wurden – damit du hier festsitzt, bis Flambard dich überreden kann, für ihn zu tun, was immer er selbst nicht tun kann.«
    Â»Wie könnte ein einfacher Geistlicher so viel Einfluss über raubeinige Kapitäne gewinnen?«, fragte Flambard in einem Tonfall, der nahelegte, dass für einen »einfachen Geistlichen« mit seinen Talenten und Möglichkeiten raubeinige Kapitäne überhaupt kein Problem darstellten.
    Â»Wir haben gespürt, dass wir verfolgt werden, und wir hatten Recht«, fuhr Geoffrey fort. »Die frommen Brüder hier haben das wahrscheinlich getan – wenn auch nicht besonders gekonnt.«
    Xavier war empört

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