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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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Kathedrale von Männern bauen, denen Ihr nicht vertrauen könnt?«, fragte Geoffrey. Er empfand es als erheiternd, dass Flambard auf diese Weise die Früchte seiner unehrenhaften Praktiken ernten sollte.
    Flambard seufzte. »Bei geringeren Beträgen würde ich ihnen trauen, aber das hier ist ein Vermögen, das über die Vorstellungskraft der meisten Leute hinausgeht.«
    Â»Dann solltet Ihr zwei gierigen Kreuzrittern nichts davon erzählen«, empfahl Geoffrey.
    Flambard seufzte ungeduldig. »Hört mir zu, und Ihr werdet alles verstehen. Ich habe drei Karten auf drei Stücke Pergament gezeichnet. Für sich genommen bedeuten diese Karten nichts, aber zusammen formen sie ein Ganzes und werden enthüllen, wo mein Gold vergraben liegt. Zwei Pergamente habe ich bereits mit verschiedenen Boten abgesandt – eines an den Sheriff von Durham, und das andere an einen Goldschmied namens Walter Jarveaux. Das Dritte werde ich mit Roger an Prior Turgot schicken.«
    Â»Wer sind die anderen Boten?«, erkundigte sich Geoffrey.
    Â»Männer meines Vertrauens«, antwortete Flambard ausweichend.
    Â»Doch wohl nicht diese beiden, oder?«, fragte Roger und wies auf Xavier und Odard.
    Flambard lächelte milde. »Ich habe doch gerade gesagt, dass die beiden anderen Boten bereits ausgesandt wurden. Odard und Xavier würden nicht hier sitzen, wenn ich sie nach Norden geschickt hätte, nicht wahr?«
    Â»Ich verstehe nicht, wie das mit diesen Karten gehen soll«, sagte Roger stirnrunzelnd. »Warum kann man die Pergamente einzeln nicht verstehen?«
    Flambard zog etwas aus der Tasche an seiner Seite, was seine beiden Begleiter entsetzt mit ansahen. Sie waren sichtlich fassungslos, dass es offen in einer Schenke umhergezeigt werden sollte. Flambard beachtete sie gar nicht.
    Â»Das ist die Karte für Turgot«, erklärte er, als Geoffrey sie von ihm entgegennahm. »Wir Ihr sehen könnt, ist sie leer bis auf ein einzelnes Kreuz. Dieses Kreuz bezeichnet die Stelle, wo das Gold verborgen liegt.«
    Â»Ich verstehe«, sagte Geoffrey. »Ein Kreuz auf einem leeren Blatt nutzt überhaupt nichts. Aber wenn es über eine Karte mit Flüssen, Wäldern und Dörfern gelegt wird, dann verrät es, wo der Schatz liegt.«
    Â»Genau«, sagte Flambard. »Die zweite Karte stellt zwei Ströme und einen Weg dar; die dritte Karte bezeichnet die Lage einer Ansiedlung. Man könnte annehmen, dass derjenige einen Vorteil vor den Übrigen hat, dessen Karte den Namen der Gegend bezeichnet. Aber alles, was er herauslesen kann, ist die Lage des Schatzes in einem Umkreis von fünf Meilen. Und selbst ein Mann, der kopflos ist vor Gier, kann nicht um einer vagen Chance willen ganze Landstriche umgraben.«
    Â»Ich schon«, wandte Roger ein. »Ich würde eine ganze Mannschaft anheuern und ihnen einen Anteil versprechen, wenn sie etwas finden.«
    Â»Ich würde die Gegend sorgfältig auskundschaften und nach aufgewühltem Boden suchen«, sagte Geoffrey. »Wenn dieser Schatz so groß ist, wie Ihr andeutet, dann werden Spuren zurückgeblieben sein, als man ihn vergraben hat.«
    Flambard grinste. »Und mit diesem planvollen Vorgehen hättet Ihr bessere Aussichten, ihn zu finden, als Roger. Aber ich bin kein Dummkopf. Mein Schatz wurde von Männern vergraben, die in solchen Dingen erfahren sind. Er ist so gut versteckt, dass ihn ohne Hilfe meiner Karten niemand finden wird.«
    Â»Und was hält diese ›erfahrenen Männer‹ davon ab, sich selbst zu bedienen?«, fragte Geoffrey.
    Â»Man hat sich um sie gekümmert«, erwiderte Odard aalglatt.
    Â»Ihr meint, Ihr habt sie ermordet, um ihr Schweigen sicherzustellen?«, fragte Geoffrey kühl. »Wird das auch mit Roger geschehen, wenn er getan hat, was Ihr von ihm wollt?«
    Â»Gar nichts wird mit ihm geschehen – oder mit Euch –, denn Ihr wisst überhaupt nichts von Bedeutung«, entgegnete Flambard. »Ohne die beiden anderen ist Eure Karte wertlos. Und Roger kann ich vertrauen.«
    Â»Geoffrey kannst du auch vertrauen«, sagte Roger und versetzte seinem Freund einen kameradschaftlichen Klaps auf den Rücken. »Er ist weniger an Reichtümern interessiert als irgendwer sonst. Selbst wenn er zufällig über diesen Schatz stolpern sollte, würde er ihn wahrscheinlich ohnehin für die Kathedrale stiften. Er mag schöne Gebäude.«
    Â»Nun,

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