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Das Grab in der Hölle

Das Grab in der Hölle

Titel: Das Grab in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte ich ein Schaben, dann ein sirrendes Geräusch, das wegen der Stille besonders markant wirkte und genau über meinem Kopf ertönte.
    Blitzschnell sprang ich zur Seite.
    Keine Sekunde zu früh. Wo ich eben noch gestanden hatte, raste von der Decke her ein unten zugespitzter Stahlstab hernieder und hätte mich genau in der Kopfmitte getroffen und durchbohrt. So aber hieb er mit unvorstellbarer Wucht in den Boden und verschwand kniehoch darin.
    Nachträglich noch begannen mir die Beine zu zittern.
    Mein lieber Mann, da hatte ich Glück gehabt. Jetzt wusste ich auch, wozu die größeren Öffnungen waren. Aus ihnen fielen die mörderischen Stäbe.
    Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn.
    Die Kammern der Tausend Qualen sind diese Verliese genannt worden.
    Asmodina hätte noch das Wort Schrecken hinzufügen sollen.
    Doch ich war gewarnt. Dieser angeblich so leere Raum hatte es verdammt in sich. Ich schielte zur Decke. Aus den kleinen Löchern schien das Licht, die größeren bargen also diese hinterlistigen Fallen.
    Minuten vergingen. Es geschah nichts. Wollte man mich hier schmoren lassen? Oder stand ich unter Beobachtung und traten die Fallen nur dann in Aktion, wenn ich mich der Mitte des Verlieses näherte? So musste es sein. Aber ich würde einen Teufel tun und vorgehen. Ich stand an der Wand ganz gut.
    Dachte ich.
    Dann jedoch bewies man mir, wie teuflisch die Tricks der Asmodina waren. Ich merkte es daran, dass sich die Wand in meinem Rücken erwärmte. Erst nur ein wenig, so dass es direkt angenehm war, aber dann wurde das Gestein immer heißer, und ich verbrannte mir fast die Hände, so dass ich sie hastig zurückzog.
    Auf der Stelle drehte ich mich.
    Dampf quoll aus der Wand. Sie musste Feuchtigkeit enthalten, die von der Hitze hinausgetrieben wurde. Der Dampf stieg mir ins Gesicht, ich spürte dessen Hitze und musste weiter zurück. Die Wand konnte ich schon nicht mehr anfassen, sie war einfach zu heiß. Und sie wurde glühend. Die Steine schmolzen!
    Obwohl sie nicht verliefen und ihre ursprüngliche Form beibehielten, strahlten sie doch eine mörderische Hitze ab, die sich über die gesamte Wand ausbreitete und sie zu einer glühenden Fläche machte.
    Längst war ich in Schweiß gebadet. Die Hitze raubte mir den Atem. Ich bekam nur schwer Luft, keuchte und wischte mir das Wasser aus dem Gesicht, das aus allen Poren lief.
    Ich schaute mich um. Auch die anderen drei Wände sahen nicht mehr normal aus. Sie glühten ebenfalls in diesem heißen, düsteren Rot. Es war wirklich eine teuflische Methode, um mich von der Wand in die Mitte des Verlieses zu locken, so etwas konnte nur einem kranken Geist oder einem verdammten Dämonen einfallen. Asmodina war eine wahre Meisterin darin.
    Wieder das Sausen.
    Diesmal kam ich nicht dazu, mich zur Seite zu werfen. Ich blieb stocksteif stehen und hatte Glück. Dicht neben meinem Fuß rammte der Stab in den Boden.
    Das war knapp gewesen.
    Plötzlich vernahm ich Asmodinas Stimme. Sie zitterte in wilder Freude.
    »Na, John Sinclair, wie fühlst du dich? Schon ein wenig gegrillt?«
    »Fahr zur Hölle!« schrie ich.
    »Da bin ich bereits!« Sie lachte. Und in dieses Lachen hinein fiel der dritte Stab.
    Er verließ die Öffnung, wurde ungeheuer schnell und rammte zu Boden.
    Ich machte einen Satz zurück, der mich fast in die Flugbahn des nächsten Stabes gebracht hätte. Zum Glück sah ich ihn rechtzeitig, duckte mich und warf mich zu Boden.
    Stange Nummer fünf hackte vor meinen Fußspitzen in die weiche Erde.
    Ich stand wieder auf.
    Im gleichen Augenblick rasten zwei Stäbe aus den Öffnungen. Sie hätten meinen Rücken durchbohrt, nur ein artistischer Hechtsprung rettete mir das Leben.
    Aber ich berührte die Wand.
    Zum ersten mal, seit ich mich in dieser Kammer befand, brüllte ich auf.
    Ich war mit der Schulter und dem Arm gegen die Wand geprallt. Die Hitze breitete sich sofort aus, fraß auch den Stoff und verbrannte mir die Haut.
    Hastig zog ich den Arm zurück, lag dicht an der Wand auf dem Boden und schielte zur Decke. Verdammt, gegen diese Stäbe halfen mir auch meine Waffen nichts. Sieben waren es jetzt! Wohl verteilt. Vor mir, hinter mir und an den Seiten.
    Wie kam ich hier nur raus?
    Ein paar Sekunden vergingen. Erholung brachten sie nicht. Die Hitze war einfach zu stark.
    Der Stab fiel mir ein, den Suko mir in seiner Großzügigkeit überlassen hatte. Wenn ein Stab her abfiel, konnte ich selbstverständlich versuchen, die Zeit anzuhalten. Ich brauchte nur das

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