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Das Grauen im Museum

Das Grauen im Museum

Titel: Das Grauen im Museum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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er fast schon die alten Kulte von Yig und Tulu ausstach, und ein Stamm der Unterirdischen brachte ihn sogar in die äußere Welt, wo das kleinste der sakralen Bildwerke schließlich in einem Schrein in Olathoe im Lande Lomar nicht weit vom Nordpol der Erde aufgestellt wurde. Es wurde gemunkelt, daß dieser oberirdische Kult sogar noch bestehen blieb, nachdem das große Eisfeld und die haarigen Gnophkehs Lomar zerstört hatten, aber darüber war in K’n-yan kaum Näheres bekannt. In dieser Welt des blauen Lichts war dem Kult ein jähes Ende beschieden, obwohl der Name Tsath beibehalten wurde.
    Der Untergang des Kults hing mit der Erforschung von Teilen des schwarzen Reiches N’Kai unter der rot erleuchteten Welt von Yoth zusammen. Den yothischen Handschriften zufolge gab es in N’Kai kein Leben mehr, aber irgend etwas mußte in den Äonen zwischen den Tagen von Yoth und dem Erscheinen der Menschen auf der Erde geschehen sein, vielleicht etwas, das irgendwie mit dem Ende von Yoth zusammenhing. Wahrscheinlich war es ein Erdbeben gewesen, das die tieferen Bereiche der lichtlosen Welt öffnete, die den yothischen Archäologen verschlossen gewesen waren, oder vielleicht hatte auch eine noch schrecklichere Katastrophe in Form eines Zusammenstoßes von Energie und Elektronen stattgefunden, wie sie auch für die Gehirne höherer Wesen unvorstellbar war. Aber wie auch immer, als die Menschen von K’n-yan mit ihren großen Atomkraft-Suchscheinwerfern in die schwarzen Abgründe von N’Kai hinabstiegen, fanden sie dort Lebewesen Lebewesen, die sich fließend durch Gänge im Gestein fortbewegten und aus Onyx und Basalt geformte Bilder des Tsathoggua verehrten. Aber diese Wesen waren keine Kröten wie Tsathoggua selbst. Viel schlimmer, sie waren amorphe Klumpen zähflüssigen schwarzen Schleims, der den jeweiligen Erfordernissen entsprechend vorübergehend die verschiedensten Gestalten annehmen konnte. Die Forscher aus K’n-yan nahmen sich nicht die Zeit für detaillierte Beobachtungen, und diejenigen, die lebend entkamen, verschlossen den Gang, der aus dem rot erleuchteten Yoth in die tiefen Schlünde des Grauens hinabführten. Dann wurden alle Figuren des Tsathoggua im Lande K’n-yan durch zerstörerische Strahlen in Luft aufgelöst und der Kult für immer abgeschafft.
    Äonen später, als die naive Furcht nüchternem Forschergeist gewichen war, erinnerte man sich der alten Legenden von Tsathoggua und N’Kai, und ein angemessen bewaffneter und ausgerüsteter Erkundungstrupp begab sich nach Yoth, um das verschlossene Tor zu dem schwarzen Abgrund zu suchen und nachzusehen, was es dort unten noch geben mochte. Aber die Forscher fanden das Tor nicht, sowenig wie irgendein Mensch in den nachfolgenden Epochen. In der Gegenwart bezweifelten immer noch einige, daß ein solcher Abgrund jemals existiert habe, aber die wenigen Gelehrten, die noch in der Lage waren, die yothischen Handschriften zu entziffern, waren überzeugt, daß diese hinreichende Beweise dafür enthielten, obwohl die mittleren Chroniken von K’n-yan, die Berichte von der einen schrecklichen Expedition N’Kai enthielten, eher fragwürdig waren. Einige der späteren religiösen Kulte versuchten, jede Erinnerung an die Existenz von N’Kai zu tilgen und bedrohten seine bloße Erwähnung mit schweren Strafen, doch wurden diese zu der Zeit, als Zamacona nach K’n-yan kam, noch nicht ernst genommen.
    Als der Reitertrupp auf die alte Straße zurückgekehrt war und sich dem niedrigen Gebirgszug näherte, sah Zamacona, daß der Fluß nun linker Hand dicht an die Straße herankam. Etwas später, als das Gelände anzusteigen begann, trat der Fluß in eine Schlucht ein, während die Straße das Gebirge auf höherem Niveau und dicht am Rande des Abgrunds entlang durchquerte. Etwa zu dieser Zeit fing es leicht zu regnen an. Zamacona bemerkte ein leichtes Nieseln und Tröpfeln und sah zu dem funkelnden blauen Himmel auf, aber dessen Glanz war ungebrochen. Gll’Hthaa-Ynn teilte ihm mit, solche Kondensation von Wasserdampf sei nichts Ungewöhnliches und könne nie das Gleißen der Himmelskuppel verdunkeln. Eine Art Nebel hing also tatsächlich ständig über den Niederungen von K’n-yan und bot einen gewissen Ausgleich für das völlige Fehlen richtiger Wolken.
    Von der Paßhöhe aus konnte Zamacona, indem er zurückschaute, die alte, verlassene Ebene von oben sehen, so wie er sie von der anderen Seite überblickt hatte. Ihre seltsame Schönheit hatte es ihm offenbar

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