Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)
“ bedeutet „dein“, usw. Auch andere Arten von Zugehörigkeiten lassen sich ausdrücken.
Mein Haus - no Türglocke ist defekt.
Ich würde gerne japanische Sprache - no Mangas lesen können.
Heute - no Mittagessen war recht genießbar.
Mit no werden auch lange Verknüpfungen gebildet. Den Satz mit der Türglocke hätte ich eigentlich anders schreiben müssen, nämlich
Ich - no Haus - no Türglocke ist defekt.
Solche Sätze auf die Spitze zu treiben, ist ein Vergnügen für sich:
Ich - no Mallorca - no Haus - no Vordertür - no Glocke - no Knopf ist defekt.
Wer die Logik hinter einem solchen Satz verstanden hat, kann mit etwas Übung auch komplexe japanische Sätze verstehen. Für eine Übersetzung ins Hochdeutsche dröselt man die no -Schnur normalerweise von hinten auf: „Der Knopf der Glocke der Vordertür meines Hauses in (von) Mallorca ist defekt.“
In verschiedenen deutschen Dialekten gibt es aber Möglichkeiten, das so zu sagen, dass es dem Japanischen ein kleines bisschen näher kommt. Zum Beispiel „Meinem Haus in Mallorca seiner Vordertür ihre Glocke ist defekt.“ Auch sagen wir in der Umgangssprache oft nicht „die Glocke der Vordertür“, sondern „von der Vordertür die Glocke“, und das entspricht dem japanischen Denken sehr genau.
Wie im Deutschen kann man auch im Japanischen das Besessene weglassen, wenn man den Besitzer nennt.
Ist das Sie - no Sitzplatz? – Klar ist das ich - no !
Essen Sie lieber Japan - no Reis oder China - no ? – Japan - no .
Wem schon der Kopf schwirrt, der sollte sich vor dem Weiterlesen jetzt eine heiße Schokolade mit einem Spritzer Sahne gönnen, denn es kommt noch ein Zusatz zu der Partikel no , der vielleicht ein wenig schwer zu verstehen ist.
Es gibt eine Konstruktion mit no , die uns nachhaltig verwirren mag. Dabei geht es um Ortsangaben. Wir haben uns bereits mit ni und de herumgeschlagen und stirnrunzelnd hingenommen, dass das Japanische bizarre Unterscheidungen trifft, ob sich an einem Ort einfach nur etwas oder jemand befindet, oder aber ob sich dort etwas abspielt. Manchmal möchte man aber ganz genau sagen, ob sich etwas vor, hinter, auf, unter, neben, innerhalb oder außerhalb von etwas anderem befindet. In den meisten europäischen Sprachen hat man dafür Präpositionen, eben diese ganzen Wörter, die ich eben aufgelistet habe: „vor“, „hinter“, usw.
Im Japanischen sind all diese Ortsangaben aber Substantive (Hauptwörter). Deshalb muss man zum Beispiel sagen:
Ich nehme an, dass sich das Fahrrad Haus - no vorne - ni befindet.
Anstatt zu sagen, das Fahrrad sei „vor dem Haus“, sagt man also, es befinde sich „vom Haus am Ort vorne“, oder, in viel besserem Deutsch: „auf der Vorderseite des Hauses“. Ganz so fremd ist uns diese Konstruktion ja gar nicht. Wir müssen uns nur zwingen, statt „vor“ „auf der Vorderseite von“ zu sagen, statt „in“ „im Inneren von“ und so fort.
Natürlich funktioniert das mit den Sätzen genauso, in denen sich an einem Ort etwas abspielt und bei denen man folglich de für den Ort verwendet.
Ich schlafe öfter Bett - no neben - de als Bett - no oben - de .
Sollen wir uns Bahnhof - no vorne - de treffen oder lieber Bahnhof - no innen - de ?
Sate, mondai desu:
46. „Dein Hund“ heißt …
a. du, Hund- no
b. Hund- no du
c. du- no Hund
47. Was bedeutet „Baum- no hinten- de “?
a. hinter dem Baum
b. hinter den Baum
c. der Baum dahinter
to – wenn ich mit dir und du mit mir
Drei Bedeutungen quetschen sich in dieses kleine Wörtchen.
1. Die erste davon entspricht unserem deutschen „und“.
Kann ich bitte eine Fahrkarte - to eine Platzkarte bekommen?
Hey, ich spreche fließend Mongolisch - to Usbekisch - to Ukrainisch (nur habe ich zufällig gerade keine Lust dazu).
Franz - to Fritz gingen spazieren und trafen dabei Helga - to Hilde.
Wie man sieht, steht bei längeren Aufzählungen immer wieder das to , im Gegensatz zum Deutschen, wo man „Mongolisch, Usbekisch und Ukrainisch“ sagen und sich damit ein „und“ sparen würde.
Und noch eine weitere Besonderheit gibt es. In dem Satz von Franz, Fritz, Helga und Hilde habe ich ein deutsches „und“ stehen gelassen, ohne es in ein to umzuwandeln. Und das mit gutem Grund: Im Japanischen verwendet man die Partikel to ausschließlich, um zwei Substantive oder Pronomen miteinander zu verbinden. Man kann damit keine Verben, Adjektive oder ganze Sätze verknüpfen – das schafft man mit einer bestimmten Endung, der sogenannten
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