Das große Buch vom Räuber Grapsch
Stolzenrüclc und beschloss seine Polizei zu verstärken. Aber das sagte er nicht laut. Er räusperte sich lange, reichte Olli das Kind zurück und seufzte.
„Privat bist du wirklich ein Pfundskerl, Tassilo. Aber dienstlich gesehen sind und bleiben Sie ein gefährlicher Feind des Juckener Ländchens, der bis zum letzten Blutstropfen bekämpft werden muss!"
„Dann betrachtet euch doch nur privat", schlug Olli vor. „Ein bisschen dienstlich ist schon ganz schön", meinte Grapsch, „sonst wird's zu langweilig."
Erst als sich die Sonne rot im Sumpf spiegelte, brachen die Polizisten zum Heimweg auf. Grapsch verband ihnen die Augen mit Quarkas Windeln, bevor er sie über den Sumpf führte. „Damit ihr euch unseren Geheimpfad nicht merkt", sagte er. „Und nun spart mal schön für einen neuen Hubschrauber!"
Familie Grapsch im Eigenheim
Als Quarka ihren dritten Zahn bekam und der Sommer zu Ende ging, zog die Grapsch-Familie um: aus der Höhle ins neue Haus. Es war unbeschreiblich schön geworden. Trat man unter dem Schweinehintern durch die Tür, stand man in einem runden Saal. Zwischen zwei Fenstern ragte der Schrank mit den sieben Fächern und dreizehn Schubladen, von denen die dreizehnte, eine Geheimschublade, nicht mehr klemmte. Links davon standen der Tisch und die zwölf Stühle. Auf der anderen Seite war der offene Kamin mit der Feuerstelle und dem Suppenkessel und allem, was zum Kochen nötig war. Gegenüber hing Tassilos großer Räubersack an der Wand, und darunter standen die neuen Stiefel. Zwischen dem Tisch und dem Räubersack war ein Kämmerchen abgetrennt. Darin sollte Olli ihre Kinder bekommen.
Mitten im Saal stand eine glatte runde Stange. Sie führte durch ein Schulter breites Deckenloch bis in die Dachspitze. An dieser Stange konnte man zum Dachboden hinaufklettern und von dort blitzschnell wie ein Feuerwehrmann in den Saal herunterrutschen. Diese Idee stammte von Max. Er war sehr stolz auf sie, denn die Stange erwies sich als überaus praktisch: Sie brauchte längst nicht so viel Platz wie eine Treppe, kostete fast keine Arbeit und hielt die ganze Familie fit! Der Dachboden war der gemütlichste Raum im ganzen Haus, denn hier lagen Berge von frischem Heu. Darin sollte die ganze Familie schlafen. Nur eine einzige Ecke war frei von Heu. Dort stand der geblümte Nachttopf, den Olli sich einmal von Grapsch aus Juclcenau hatte mitbringen lassen. Für alle Fälle. Auch der Keller konnte sich sehen lassen. Dort war die große Zinkwanne, die Grapsch im Frühling in den Wald geschleppt hatte, als Waschkessel eingebaut. Vom Wasserfall hatte Max das Wasser in einer Holzrinne, die auf Stelzen stand, bis zum Haus und durch ein Rohr in den Keller hineingeleitet, hoch oben in die Kellerwand. Das Wasser schoss daraus hervor wie ein Wasserfall. Man konnte sich darunter stellen und duschen. Natürlich nur kalt. Wollte man's warm haben, musste man sich in den Waschkessel setzen. Der war so groß, dass Tassilo samt Olli und ein paar anderen Grapschen darin sitzen konnte. Nach der Dusche oder dem Bad floss das Wasser durch ein anderes Rohr wieder aus dem Keller. Die andere Kellerhälfte lag um zwei Stufen höher als die Wasch-und Badehälfte. Hier gab es genug Platz für alle die Vorräte, die Olli sammeln wollte.
Maxens tollste Idee aber war das Windrad. Er hatte es aus den Rotorblättern des Hubschraubers gebaut. Der Mast, an dem es sich drehte, ragte hoch über den Sumpf. Am Fuß des Mastes stand ein Häuschen, in dem es summte, knackte und ratterte. Da griffen unzählige Räder und Rädchen, Kurbeln und Keilriemen ineinander und bewegten sich. Sie alle stammten aus den Trümmern des Hubschraubers. Max hatte sie so zusammengefügt, dass sie elektrischen Strom erzeugten, wenn sich das Windrad drehte. Nun hatten die Grapsche abends fast immer Licht, richtig zum An- und Ausknipsen! Nur bei Windstille saßen sie im Dunkeln. Aber an solchen Abenden gingen sie eben früh schlafen.
Grapsch und seine Leute hatten an alles gedacht. Anton hatte sogar einen Zaun um Ollis Garten gebaut. Nur etwas war ganz und gar vergessen worden: das Klo. Dass es fehlte, merkten die Grapsche erst, nachdem sie eingezogen waren. Bestürzt sahen sie einander an. Olli war empört. Sie schob die Schuld auf ihren Mann. „Du hast es von Anfang an nicht gewollt!", rief sie. „Du hast es absichtlich weggelassen!" Das stimmte nun wirklich nicht.
„Wärst du nicht weggelaufen, hättest du mich dran erinnern können", sagte Grapsch. „Also
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