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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Beinen benutze ich fast dieselbe Kraft - aus den Hüften und Oberschenkeln nach unten stoßen - nur wirft sie jetzt meine Schultern und meine Füße zurück, schnellt meine Hüften vor, und wenn ich abhebe, ist mein Körper geschlossen, nicht langgestreckt hinter mir. Schaut euch das an.«
    Ender drückte seine Hüften nach vorne, was ihn von der Wand wegstieß; binnen eines Augenblicks änderte er seine Haltung und kniete nun mit den Beinen nach unten, als er auf die Wand gegenüber zujagte. Er landete auf den Knien, machte einen Salto auf den Rücken und hechtete von der Wand weg in eine andere Richtung. »Schießt mich an!« rief er. Dann versetzte er sich in der Luft ins Trudeln, während er einen Kurs ungefähr parallel zu den Jungen längs der hinteren Wand einschlug. Weil er trudelte, konnten sie keinen ununterbrochenen Strahl auf ihn richten.
    Er taute seinen Anzug auf und hakte sich zu ihnen zurück.
    »Das üben wir heute während der ersten halben Stunde. Entwickelt ein paar unbekannte Muskeln. Lernt, eure Beine als Schild zu gebrauchen und eure Bewegungen so zu kontrollieren, daß ihr dieses Trudeln hinkriegen könnt. Trudeln nützt auf kurze Entfernung nichts, aber weit weg können sie euch nichts anhaben, wenn ihr trudelt - in der Ferne muß der Strahl einige Augenblicke lang denselben Punkt treffen, und wenn ihr trudelt, kann nichts passieren. Jetzt friert euch ein und fangt an.«
    »Wirst du keine Flugbahnen zuteilen?« fragte ein Junge.
    »Nein, ich werde keine Flugbahnen zuteilen. Ich will, daß ihr die ganze Zeit über zusammenstoßt und lernt, damit umzugehen, außer wenn wir Formationen üben, und dann lasse ich euch normalerweise absichtlich zusammenstoßen. Jetzt bewegt euch!«
    Und als er bewegt euch sagte, bewegten sie sich.
    Ender war der letzte, der nach dem Training herauskam, da er noch ein paar von den Langsameren half, ihre Technik zu verbessern. Sie hatten gute Lehrer gehabt, aber die unerfahrenen, frisch aus ihren Startgruppen gekommenen Soldaten waren völlig hilflos, wenn es darum ging, zwei oder drei Dinge gleichzeitig zu tun. Es war okay, Anhechten mit erstarrten Beinen zu üben, sie hatten keine Probleme, freischwebend mitten in der Luft zu manövrieren, aber sich in eine Richtung zu katapultieren, in eine andere Richtung zu feuern, zweimal zu trudeln, mit einer Hechtbeuge von einer Wand zurückzuprallen und feuernd wieder herauszukommen, das Gesicht in die richtige Richtung gewandt - das war zu hoch für sie. Drillen, drillen, drillen, das war alles, was Ender für eine Weile mit ihnen würde machen können. Strategie und Formation waren hübsch, aber sie brachten nichts, wenn der Trupp im Kampf nicht mit sich selbst fertig wurde.
    Er mußte diese Armee jetzt bereitmachen. Er war zu früh Kommandant geworden, und jetzt änderten die Lehrer die Regeln, ließen ihn nicht tauschen, gaben ihm keine erstklassigen Veteranen. Es gab keine Garantie, daß sie ihm die üblichen drei Monate ließen, um seinen Trupp in Schuß zu bringen, bevor sie ihn in den Kampf schickten.
    Wenigstens würde er an den Abenden Alai und Shen haben, die ihm halfen, seine neuen Jungen zu trainieren.
    Er war immer noch in dem Korridor, der aus dem Kampfraum hinausführte, als er sich dem kleinen Bohne gegenübersah. Bohne wirkte wütend. Ender hatte jetzt keinen Sinn für Probleme.
    »Ho, Bohne.«
    »Ho, Ender.«
    Pause.
    »Sir«, sagte Ender sanft.
    »Ich weiß, was du vorhast, Ender, Sir, und ich warne dich.«
    » Du warnst mich? «
    »Ich kann der beste Mann sein, den du hast, aber spiel keine Spielchen mit mir.«
    »Und wenn?«
    »Dann bin ich der schlechteste Mann, den du hast. Das eine oder das andere.«
    »Und was möchtest du, Liebe oder Küsse?« Langsam wurde Ender ärgerlich.
    Bohne blieb ruhig. »Ich will einen Zug.«
    Ender ging zu ihm zurück und sah ihm von oben in die Augen. »Warum solltest du einen Zug bekommen?«
    »Weil ich wüßte, was man damit macht.«
    »Zu wissen, was man mit einem Zug macht, ist leicht«, sagte Ender. »Sie dazu zu kriegen, es zu tun, das ist schwer. Warum sollte irgendein Soldat einem kleinen Schrumpelschwanz wie dir folgen wollen?«
    »Früher haben sie dich so genannt, hörte ich. Ich hörte, daß Bonzo Madrid es immer noch tut.«
    »Ich habe dich etwas gefragt, Soldat.«
    »Ich werde mir ihren Respekt verdienen, wenn du mich nicht aufhältst.«
    Ender grinste. »Ich helfe dir doch.«
    »Schöne Hilfe«, sagte Bohne.
    »Niemand würde dich bemerken, außer um den

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