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Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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etwas zuleide tun? Der guten Wawuschelmutter? Oder der uralten Wawuschelgroßmutter? Wischel war drauf und dran, ihnen zu Hilfe zu eilen, obwohl sie mit den Zähnen klapperte vor Angst. Aber da kam der Mamoffel schon zurück. Er schwenkte das Zauberbuch in seiner rechten Zottelhand, lachte krächzend und scheußlich, tanzte noch dreimal wild im Kreis herum und verschwand dann im Wald.
    Schon stürzte auch die ganze Wawuschelfamilie aus dem Berg heraus.
    »Der Mamoffel   …!«, jammerte die Wawuschelmutter.

    »Der Mamoffel   – mein Zauberbuch!«, piepste die Wawuschelgroßmutter.
    »Der Mamoffel   … wenn ich ihn kriege, den Halunken«, donnerte der Wawuschelvater außer sich vor Zorn.
    Der Wawuschelonkel grunzte nur. Etwas anderes brachte er nicht heraus. Denn der Mamoffel hatte es gewagt, ihm seine Pfeife aus dem Mund zu schlagen! Vorher hatte er nicht nur sämtliche Stühle umgeworfen,sondern im Nu auch alle Marmelade aufgefressen, die er finden konnte. Dann hatte er sich das dicke Zauberbuch geschnappt und gekrächzt:
    »So, ähr bläden Wäwoschels, euer Zoberboch äst fotsch! Däs krägt ähr nämäls wäder!«
    Und bevor er mit dem Zauberbuch verschwand, hatte er, wie gesagt, dem Wawuschelonkel noch schnell die Pfeife aus dem Mund geschlagen.
    So war es gewesen und nicht anders. Der Wawuschelvater erzählte es Wischel, die Wawuschelmutter erzählte es, die Wawuschelgroßmutter erzählte es und der Onkel erzählte es schließlich zum vierten Mal. Dann kam Wischel an die Reihe. Sie berichtete, was sie hier draußen gesehen hatte, von den Menschen mit ihrem Spaten, und wie plötzlich der Mamoffel im Kreis herumgesprungen war.
    Der Wawuschelvater schüttelte beide Fäuste.
    »Diese Menschen!«, donnerte er. »Immer wieder diese Menschen! Die Menschen sind an allem schuld. Warum kriechen sie hier in unserem Wald umher und zertrampeln, was ihnen unter die Füße kommt? Warum graben sie unsere Bäume aus? Und du, Onkel, du läufst ihnen noch nach und lobst ihre Zündhölzer. Du und Wuschel   …! Übrigens, wo steckt Wuschel?«
    Ja, und als Wischel erzählte, was mit Wuschel passiert war, ging es erst recht los mit dem Jammern und Wehklagen. So viel Unglück auf einmal hatten die Wawuschels noch nie erlebt. Der Mamoffel mit dem Zauberbuch auf und davon   … Wuschel weggeflogen   … das war zu viel.Die Wawuschels gingen mit hängenden Köpfen in ihre Wohnung, setzten sich an den Tisch und waren so betrübt, dass sie nicht einmal ans Essen dachten. Ein schlechtes Zeichen! Denn es ging auf Mittag, die Stube duftete nach Marmelade, und Wawuschels, die davon keinen Appetit kriegen, sind beinahe keine richtigen Wawuschels mehr.

3.   Kapitel
Eine Falle am Weg
    Es hat keinen Zweck«, sagte der Wawuschelvater nach einer Weile. »Vom Jammern wird nichts besser. Vielleicht ist alles halb so schlimm.«
    »Halb so schlimm?«, jammerte die Wawuschelmutter. »Und Wuschel, mein lieber Wuschel?«
    »Und mein Zauberbuch, mein schönes Zauberbuch?«, piepste die Wawuschelgroßmutter.
    »Und wenn der Mamoffel uns alle wegzaubert?«, grunzte der Wawuschelonkel. Sogar der Drache, der inzwischen auf eigene Faust wieder heimgekommen war, fauchte schwarze Kummerwolken vor sich hin, obwohl das in der guten Stube streng verboten war.
    Der Wawuschelvater schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Halb so schlimm, sagte ich, und damit basta. Der Mamoffel kann mit dem Zauberbuch nichts anfangen, nur Wawuschels können damit zaubern. Und der verflixte Wuschel«   – hier musste der Wawuschelvater heftig schlucken   – »unser Wuschel wird sich schon zu helfen wissen. Er ist ein heller Bursche. Außerdem gehe ich ihn suchen.«
    Wischel sprang auf.
    »Ja!«, rief sie. »Und ich gehe mit!«
    Der Wawuschelvater sah sie stirnrunzelnd an.
    »Kommt überhaupt nicht infrage«, sagte er streng. »Ein kleines Mädchen nehme ich nicht mit auf so eine gefährliche Reise. Wer weiß, wie lange ich unterwegs bin. Und womöglich treffe ich den Mamoffel! Nein, du bleibst zu Hause. Basta.«
    Wenn der Wawuschelvater »basta« gesagt hatte, war Wischel sonst immer mucksmäuschenstill gewesen. Diesmal aber gab sie sich einen Ruck:
    »Nein, nicht basta. Ich muss mitgehen, unbedingt! Und der Drache auch! Stell dir vor, wir treffen den Mamoffel! Dann kann der Drache ihm Feuer ins Fell blasen, du nimmst ihm das Zauberbuch weg und ich verzaubere ihn in einen Baum oder etwas anderes. Außerdem kann ich dann auch gleich Wuschel zurückzaubern, bevor ihm etwas

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