Das Großelternbuch
werden! Schon ein Meerschweinchen verlangt regelmäßige Pflege, Aufsicht, Reinigung – Arbeiten, die nur zu oft an den Eltern hängen bleiben.
• Wenn Sie es sich leisten können, schenken Sie den Kindern den (City-)Roller und das Fahrrad, und zwar ein gutes, sicheres Modell. Oder schenken Sie den Helm dazu. Das erste Fahrrad, noch mit Stützrädern, bekommen die Kinder oft schon mit etwa drei Jahren. Wenn sie zur Schule gehen, brauchen sie dann ein größeres, das vielleicht auch eine Gangschaltung hat. Später kann das Fahrrad sehr teuer werden, wenn es nämlich für die jungen Leute zum Prestigeobjekt oder Hobby geworden ist.
Geschenke für die Hobbys
Es gibt zum Glück preiswertere Hobbys, und sie eröffnen den Großeltern ungezählte Geschenkmöglichkeiten. Versuchen Sie schon früh, Vorlieben oder Hobbys in Ihren Enkelkindern auszumachen oder zu wecken, und fördern Sie sie mit der dafür nötigen Ausrüstung:
• den Musikliebhabern ein Instrument (auch einmal eine Mundharmonika), Noten, Musikunterricht, CD-Player, Discman, CDs oder MP3-Player, Karten für ein Konzert, möglichst in der Geschmacksrichtung der Kinder
• den Leseratten Bücher, die Sie zusammen aussuchen; ein Abonnement für eine Schülerzeitung, die Mitgliedskarte für die städtische Bücherei, Kinokarten oder ein Abonnement fürs Theater
• den Sportlern Sportgeräte, Bälle, Sportkleidung, Eintrittskarten für ein Spiel ihrer Mannschaft, Bücher und Bilder von Sport und Sportlern
• den Bastlern Laubsäge, Handwerkszeug, Bastelkästen, Modellbögen und Bausätze (für Modellflugzeuge oder Drachen und so weiter), Werkbücher
• den Gestaltern viele Farben, viele Sorten Papier, Modelliermasse, viele Stoffreste, Knöpfe, Wolle, Garn, Spitze, Bücher mit Anregungen und Schnittbögen, den Besuch einer Kunstausstellung
• den Fotofreunden einen Apparat, Filme, Ausrüstung, Alben, das Material für eine Dunkelkammer zum Entwickeln, den Besuch einer Fotoausstellung
• den Sammlern Alben und ihre Sammelgegenstände, also Briefmarken, Münzen oder Sticker
• den Naturforschern Lupe, Fernglas, Mikroskop, Taschenmesser, Blumenpresse, Bestimmungsbücher, Experimentierkästen und -bücher, Aquarium, Terrarium, Pflanzen und Stecklinge
• den Abenteurern Rucksack, Fernglas, Kompass, Taschenlampe, Jugendherbergsausweis, Taschenmesser, Schlafsack, Isomatte, Zelt, Fahrradflasche und -taschen, Interrail-Bahnkarte
• den Computeranfängern einen Kindercomputer, an dem Sie gemeinsam lernen können, wenn Sie selbst noch nichts davon verstehen.
Schenken Sie den Enkeln aber nicht nur die Ausrüstung für ihre Hobbys, sondern auch Ihr Interesse und Ihre Zeit dafür. Erkundigen Sie sich nach Fortschritten und Misserfolgen, begutachten Sie die Produkte, bieten Sie den Kindern an, sie gelegentlich zu ihren Kursen oder sonstigen Terminen zu fahren, wenn sie anders nicht dorthin kommen können, und richten Sie es ein, an den kleinen Aufführungen der Musiker, bei den Wettkämpfen der Sportler und den Schultheaterspielen als Zuhörer und Zuschauer dabei zu sein.
Zum Schluss noch zwei allgemeine Fragen:
Geld schenken?
Soll man Geld schenken? Geld ist immer ein eher unpersönliches Geschenk. Doch gilt auch hier, wie in allen Fragen der Erziehung: keine Regel ohne Ausnahme. Darum kann es auch mal richtig sein, Geld zu schenken,
vor allem, wenn es ein Beitrag ist zu einem größeren Vorhaben: für eine Klassenfahrt, eine von der ganzen Familie ersehnte Anschaffung wie ein Klavier, ein Auto, ein Gartenhäuschen. Größere Geschenke sollten Sie aber mit den Eltern absprechen.
Waffen schenken?
Soll man »Waffen« schenken, »Kriegsspielzeug«, wenn die Kinder es sich so sehr wünschen und die Eltern es ablehnen? Es besteht ein Unterschied zwischen der Spielzeugpistole des Kindergartenkindes und den Panzern, Kriegsflugzeugen und dazugehörenden Heftchen samt Videospielen der Größeren. Ich glaube, dass man bei der Spielzeugpistole oder dem Plastikschwert nicht zu grundsätzlich sein sollte, wenn man fühlt, wie viel sie dem Kind in diesem Augenblick bedeuten. Ballern befreit auch mal! Sie sollten freilich über die Gründe sprechen, die Sie zögern lassen. Die Erfahrung zeigt, dass die Faszination einer Spielzeugpistole bald nachlässt, wenn das Kind genug andere Spiele spielen kann. Auf jeden Fall sollten Sie die Meinung der Eltern nicht einfach übergehen, sondern
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