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Das Gurren der Tauben (German Edition)

Das Gurren der Tauben (German Edition)

Titel: Das Gurren der Tauben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Schneider
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ihm die Hand.
    Ich blickte mich
um. In dem Bereich gab es drei Zellen, meine war die in der Mitte. Auf einem
Schrank in der Ecke stand ein Fernseher. Im Hintergrund spielte Musik. Sie kam
von den Lautsprechern in den Zellen. Der Raum in dem ich stand, schien Arbeits-
und Aufenthaltsbereich in einem zu sein. Ü berall standen Kisten. Ein langer Tisch war mit
Arbeitsmaterial und Werkzeug ü bers ä t. Ü ber der
Eingangst ü r des Bereichs
war eine Kamera. Das lange Fenster war aus Milchglas. Der obere Teil lie ß sich ankippen.
    Wir drei
blickten uns eine Weile wortlos an. Dann begann Andreas eine Unterhaltung. Er
erkundigte sich nach meinem Delikt und Urteil. Mein "Lebensl ä nglich"
schien ihn nicht zu beeindrucken.
    "Ich habe
13 Jahre wegen versuchten Mordes und Vergewaltigung", sagte er, ohne dass
ich danach gefragt hatte.
    "Und was
ist mit dir?", fragte ich Mario, der au ß er einem sch ü chternen Hallo noch nichts gesagt hatte.
    "Ich hab
lebensl ä nglich",
sagte er. Mir fiel auf, dass er eine ziemlich helle Stimme hatte.
    "Und
warum?", fragte ich.
    "Wegen
Mordes", sagte Mario.
    “ O. K., dann
bring ich erst mal meine Bude auf Vordermann. Quatschen k ö nnen wir sp ä ter", sagte
ich, ging in meine Zelle und fing an sauberzumachen.
    In meinem neuen
Zuhause herrschte ein schrecklicher Gestank. Nach einer Weile kam Andreas
herein. "Das ist alles Marios Dreck. Er musste die Zelle vorhin f ü r dich frei
machen", sagte er.
    Als ich mit
Saubermachen fertig war, ging ich wieder nach drau ß en. W ä hrend Andreas
extrem kommunikativ war, sagte Mario kein einziges Wort. Beide hatten von ihrer
Strafe zweieinhalb Jahre abgesessen. Genau wie ich, waren sie Mitte zwanzig und
Nichtraucher.
    Nachdem wir
etwas geredet hatten, schaltete Andreas den Fernseher ein. Es lief eine Musiksendung.
Ich f ü hlte mich gro ß artig.
    Z ä hlung war gegen
19 Uhr. Mein Freund Rotb ä ckchen hatte Schicht. Wir stellten uns in einer Reihe auf und Andreas
machte Meldung.
    Rotb ä ckchen murmelte
ein "Guten Abend" und vermied es, mich anzusehen.
    Nach der Z ä hlung kam eine
Lautsprecherdurchsage, die uns mitteilte, dass Fernsehen auf beiden Programmen
bis 21:30 Uhr gestattet war. Um 20 Uhr lief ein alter deutscher Film mit Hans
Moser und Theo Lingen. Ich hatte fr ü her nie viel von diesen Kom ö dien gehalten, doch nach f ü nf Jahren
Abstinenz, fand ich den Film einfach nur gro ß artig.
    F ü r den Einschluss
brachte Rotb ä ckchen vier
Leute mit. Er ö ffnete die
Bereichst ü r und befahl mir
in meine Zelle zu gehen. Nachdem Andreas mich eingeriegelt hatte, schloss er
das Gitter auf und kam mit seinem Rollkommando rein um die Zellent ü ren abzuschlie ß en.
    In der Nacht tat
ich kein Auge zu. Da waren so viele Eindr ü cke, die ich verarbeiten musste. Obwohl froh, dass die
schwere Zeit der Einzelhaft vorbei war, w ä re ich lieber in eine gr öß ere Gruppe gekommen. Diese zwei Typen
waren komische V ö gel.
    Andreas hatte
einen aufdringlichen Blick. Er fragte mich st ä ndig ü ber verschiedene Sachen aus und sein Delikt machte ihn
auch nicht gerade sympathisch.
    Mario konnte ich
noch nicht einsch ä tzen. Er war schlank, von mittlerer Statur, hatte dunkelblonde Haare und
kam genau wie Andreas aus Berlin. Er sagte, er sei wegen Mordes drin.
Vielleicht hatte er unabsichtlich jemanden get ö tet? Ich wollte mir kein Urteil bilden, bevor ich
Genaueres wusste. Schlie ß lich war ich auch wegen mehrfachen versuchten Mordes verurteilt, obwohl ich
nie die Absicht gehabt hatte jemanden zu t ö ten. Warum sollte es bei ihm anders sein?
    Ich hatte mein
Ziel erreicht. Ich war wieder unter Leuten. Es lag in meinem eigenen Interesse,
gut mit ihnen auszukommen. Ich konnte Fernsehen, Radio h ö ren und B ü cher ausleihen.
Einfach fantastisch! Ich war immer ein gro ß er Musikfan gewesen. Wie viele neue, sch ö ne Songs hatte
ich verpasst? Ich hatte so viel nachzuholen.
    Um 5:30 Uhr
wurden die Zellen aufgeschlossen. Ich war erst kurz zuvor eingeschlafen und
todm ü de. Doch die
Musik, die aus den Lautsprechern kam, machte mich schnell wach. W ä hrend Marios und
Andreas ’ Zellen ge ö ffnet wurden,
schloss der W ä rter bei mir nur
auf. Nachdem er den Bereich verlassen hatte, schob Andreas die Riegel zur ü ck und lie ß mich raus. Eine
halbe Stunde sp ä ter war Z ä hlung. Danach
begannen wir zu arbeiten. Andreas wies mich ein.
    Wir mussten
Relais montieren, was relativ einfach war. Das Einzige was man brauchte war
Geschicklichkeit und die kam

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