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das gutenberg-komplott

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Titel: das gutenberg-komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: born
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Wahrscheinlich hatte Maria den Herd in Gang g e bracht, und der Rauch zog nicht richtig durch den Kamin ab, sodass der Geruch sich im ganzen Haus verbreitete.
    Seine Gedanken wanderten zu Gutenbergs »zwölf Apo s teln«, wie er sie für sich nannte. Er hatte einen Verdacht. In den la n gen Stunden, während er wach lag, hatte sich Thomas den Gang durch die Werkstatt wieder und wieder ins Gedäch t nis gerufen. Und er sah die Mitarbeiter vor sich. Den alten Korre k tor zog er nicht in Erwägung. Je länger er nachdachte, desto stärker konzentrierte er sich auf eine Person. Das mochte vore i lig sein und einer näheren Prüfung nicht standhalten. Es war nur Instinkt. Eine Ahnung.
    Sein Verdacht basierte auf einer Vereinfachung, deren er sich fast schämte. Er hatte sich ein Bild vom Mörder gemacht. Wä h rend er Klara Roths Leiche untersuchte, stellte er sich einen großen und starken Mann als Mörder vor. Und nun drängte sich ein Bild in den Vordergrund, das Bild des Mannes, der He r mann hieß und dessen Muskeln anschwollen, wenn er am Hebel der Presse zog. Die starken, behaarten Arme hatten Thomas beeindruckt, das ganze Holzgestell wackelte unter dem A n sturm seiner urwüchsigen Kraft.
    Es ist banal, dachte Thomas. Das spottet jeder Logik. So würde ein Kind vorgehen. Und trotzdem drängte es ihn, seinen Verdacht zu überprüfen. Ob Gutenberg schon wach war? Th o mas konnte seine Ungeduld nicht länger zügeln, warf die Decke zur Seite, stand auf, zog sich an und stieg über die knarrenden Stufen nach unten.
    Maria hantierte allein in der Küche. Der Raum war groß, Töpfe und Pfannen hingen an der Wand neben dem Feuer, auf Regalen stapelten sich Teller und Schüsseln. Vermutlich kamen Gutenberg und seine Leute hier zu den Mahlzeiten zusammen. Maria legte gerade einen Laib Brot auf den Tisch, als er zur Tür hereinkam. Sie wirkte verschlafen, hatte ihr blondes Haar flüc h tig mit einem roten Band hinten zusammengebunden, und Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Ihr grobes Leinenkleid reichte bis zu den Füßen, die in Holzpantinen steckten. Thomas setzte sich an den Tisch und strich sich die Haare aus der Stirn.
    »Es dauert noch bis zum Frühstück«, sagte Maria.
    »Das eilt nicht. Ich lag nur wach. – Ist wohl eine Menge A r beit, die ganze Meute zu versorgen?«
    »Ich mach es gern. Wir sind eine große Familie.«
    Und wie in jeder anständigen Familie, dachte Thomas, gibt es ein schwarzes Schaf.
    »Ist Gutenberg Witwer?«, fragte er.
    Sie presste die Lippen aufeinander. »Er war nie verheiratet.«
    »Hat er nur seine Arbeit im Kopf?«
    »Oh, er kann sehr ausgelassen sein!«
    Thomas betrachtete ihr blasses, ernstes Gesicht, während sie den Tisch deckte und ihn nicht zu beachten schien. »Bleibt Ihr jetzt bei uns?«, fragte sie, legte die Hände hinter den Kopf und fingerte an dem roten Band.
    »Wenn man mich lässt.«
    »An mir soll’s nicht scheitern.« Sie lächelte verschlafen.
    »Ist wohl kein Honigschlecken, das frühe Aufstehen?«, fra g te er.
    »Ich kenne es nicht anders.«
    Thomas blieb gern lange im Bett liegen. Seine ganzen G e wohnheiten waren zum Teufel.
    »Und seine Mitarbeiter wohnen alle hier?«
    »Bis auf zwei.«
    »Wenn man so eng zusammen wohnt, weiß man sicher viel voneinander?«
    »Sofern man Wert darauf legt. – Wollt Ihr ein Stück Brot und Käse?«
    »Später.«
    »Wie ein Deutscher seht Ihr nicht aus.«
    Er schaute ihr in die Augen, die schwarz umschattet waren und vom Herdfeuer ein Leuchten auffingen. »Meine Mutter ist Italienerin. – Was treiben Gutenbergs Männer in ihrer Freizeit? Gehen sie abends weg? Gibt es den einen oder anderen, der spät nach Hause kommt?«
    »Die sind dermaßen mit Arbeit eingedeckt, die fallen gleich ins Bett. – Habt Ihr in Italien gelebt?«
    »Ich bin da geboren. – Sagen wir, so in den letzten zehn T a gen, da ist dir nichts Besonderes aufgefallen?«
    »Ich weiß schon, worauf Ihr hinauswollt.«
    »Dann hilf mir!«
    Sie verteilte Holzlöffel auf dem Tisch, dessen Oberfläche vom häufigen Gebrauch zerkratzt und abgenutzt war, richtete sich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Er sah, weil sie nah bei ihm stand, ihre schmalen Finger; die Haut war tr o cken und an manchen Stellen, wo sich Risse gebildet hatten, rö t lich. Sie sagte: »Eure Richterstelle seid Ihr los. Und so, wie Ihr gestern aussaht, solltet Ihr Euch besser aus der ganzen A n gelegenheit raushalten. Eurer Gesundheit zuliebe.«
    »Das geht nicht.«
    »Warum?«
    »Weil es

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