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Das Habitat: Roman (German Edition)

Das Habitat: Roman (German Edition)

Titel: Das Habitat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Luzius
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ihn zu töten? Musste er sich deshalb versteckt halten? Trachtete der Bischof deshalb so sehr danach, ihn zu finden? Und meine Mutter – hatte sie womöglich deshalb sterben müssen?
    Und welche Rolle genau spielte der Bischof eigentlich in diesem Spiel! Und Pater O’Malley! Oder war gar die Kirche in ihrer Gesamtheit Teil dieses Geheimnisses?
    Und dann diese Frage nach diesem Douglas... Nun erst fiel mir ein, dass ich den Namen doch schon einmal gehört hatte. Damals, in jener Nacht, als ich mit Sarina von unserem Nachtspaziergang zurückgekommen war.
    Douglas ist in Gefahr . Das hatte einer der Männer gesagt, die mit meinem Vater so verschwörerisch durch die Nacht geschlichen waren.
    Douglas ist in Gefahr... Ich kaute auf diesen Worten herum. Irgendwie schienen sie mir nun plötzlich sehr wichtig zu sein. Doch ich konnte einfach keinen Zusammenhang herstellen, mit all den späteren schrecklichen Ereignissen. Dennoch war ich mir auf einmal ganz sicher, dass es da einen geben musste. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Mir schwirrte der Kopf. Alles schien nur immer verworrener zu werden.
    Eileen kam mir in den Sinn – und was der Bischof über sie gesagt hatte: Sie wäre wieder zu hause. Was hatte er damit gemeint. Wollte er damit sagen, sie wäre im Osten; in einem jener Heime, von denen man sich erzählte? Jene Heime, wo menschliche Mutanten untergebracht sein sollten – unter der Obhut der Kirche.
    Dass Eileen keines der leiblichen Kinder Jamersons war, das hatte ich bereits gewusst. Zum ersten Mal jedoch stellte ich mir die Frage, wie Eileen wohl zu ihm und seiner Schar gestoßen war. Ähnlich wie ich etwa? Oder doch eher freiwillig, wie Ryan? Oder womöglich auf eine ganz andere Weise. Ich beschloss, bei nächster Gelegenheit Allen danach zu fragen – auch wenn er mir vermutlich keine Antwort geben würde.
    Nicht zum ersten Mal an diesem Tag bedauerte ich zu tiefst die Abwesenheit Malcolms. Hatte der Bischof die Wahrheit gesagt? War der Freund wirklich in einer weit entfernten Schule – einer Schule für besonders begabte Priesterschüler? Das Bedauern des Bischofs hatte aufrichtig geklungen. Wahrscheinlich sogar hatte er sich ausgerechnet, hätte mich ein Wiedersehen mit Malcolm seinem Ansinnen gewogener gemacht, ihm alles zu sagen, was ich ihm über den möglichen Aufenthaltsort meines Vaters vielleicht doch verschwiegen hatte.
    Nun, Malcolm war nicht hier. Mit einem Mal überflutete mich die Erkenntnis, wie sehr ich insgeheim doch auf die Hilfe des Freundes gesetzt hatte.
    Trübsinnig blickte ich in die Flamme der Kerze, vor mir auf dem Tisch.
     
     
    Hatte ich auch noch so sehr den Wunsch, mich mit Ryan und Allen zu beraten, so musste ich mich doch bis zum Abend des folgenden Tages gedulden.
    Frühstück und Mittagsmahl wurden mir von einer Ordenschwester gebracht. Beide Male hatte sich ein Sorger in der Tür aufgebaut, als sie das Tablett auf dem Tisch abstellte.
    Mir den Segen Gottes wünschend und mit der eindringlichen Ermahnung, in mich zu gehen, und mich doch dem Katechismus zuzuwenden, hatte sie mich schließlich meinen Mahlzeiten überlassen. Porridge und Brot, sowie etwas Obst. Ich schlang es gierig hinunter.
    Allen und Ryan waren ebenfalls zur inneren Einkehr ermahnt worden und hatten den Tag alleine auf ihren Zimmern verbringen müssen, wie ich am Abend erfuhr.
    Weshalb wir schließlich doch aus unserer Abgeschiedenheit erlöst worden waren, konnte ich nur ahnen. Irgendetwas in meinem Hinterkopf sagte mir, dass der Bischof wohl dabei seine Hand im Spiel gehabt hatte. Wenngleich ich auch nicht genau bestimmen konnte, was er sich davon versprach.
    Von Rotschopf jedenfalls war weit und breit nichts zu sehen, als wir uns gemeinsam an den Tisch setzten, an dem wir Tags zuvor schon gesessen hatten. Auch keinen der anderen Jungen, die an der Prügelei sonst noch beteiligt gewesen waren, vermochte ich auszumachen. Ich nahm an, dass sie sich wohl mit Eifer den Studien ihrer Katechismen widmeten und sich in innerer Einkehr und Besinnung übten.
    Die Blicke der Umsitzenden waren gesenkt. Niemand schien etwas mit uns zu tun haben zu wollen. Nun, das sollte mir nur recht sein. Konnte ich doch so weitgehend ungestört mit den Beiden reden. Nur die Sorger, welche im Saal verteilt waren, hielten stets ein wachsames Auge auf uns. Es war ihnen anzusehen, dass sie mit der Entscheidung, die neuangekommenen Störenfriede wieder auf die Allgemeinheit loszulassen, keineswegs glücklich waren.
    Ryan, der kurz

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