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Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Titel: Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Ray Pollock
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Schweiß rann ihr übers Gesicht, und sie ertappte sich bei dem Gedanken, es doch lieber draußen in der Sonne, in der warmen Sommerluft zu tun, oder vielleicht besser noch ein, zwei Tage zu warten. Vielleicht würde Preston ja seine Meinung ändern. Er konnte das einfach nicht so gemeint haben. Er war nur aufgebracht, das war alles. Sie löste die Schlinge, und der Eimer geriet ins Wanken. Dann rutschte sie aus, der Eimer kippte um, und sie baumelte in der Luft. Sie war nur ein paar Zentimeter tief gestürzt, nicht tief genug, um sich gleich das Genick zu brechen. Sie konnte mit den Zehenspitzen fast den Boden berühren, nur ein paar Zentimeter fehlten. Sie strampelte mit den Beinen und versuchte, sich zum Balken hochzuziehen, doch sie hatte nicht genug Kraft dazu. Sie versuchte zu schreien, aber die erstickenden Geräusche drangen nicht mal durch die Tür des Schuppens. Das Seil drückte ihr langsam die Luftröhre ab, sie wurde immer panischer und zerkratzte sich mit den Fingernägeln den Hals. Ihr Gesicht lief rot an. Sie merkte noch, wie ihr der Urin die Beine hinunterlief. Die Äderchen in ihren Augen platzten, alles wurde dunkler und dunkler. Nein, dachte sie, nein. Ich kann dieses Kind austragen, lieber Gott. Ich kann einfach von hier fortgehen, genau wie mein Dad es getan hat. Ich kann einfach verschwinden.

37.
    Eine gute Woche nach der Beerdigung wartete Tick Thompson, der neue Sheriff von Greenbrier County, bei Arvins Wagen, als der Junge von der Arbeit kam. »Ich muss mal mit dir reden, Arvin«, sagte der Sheriff. »Es geht um Lenora.« Tick war einer der Männer gewesen, die ihre Leiche aus dem Räucherschuppen getragen hatten, nachdem Earskell die offene Tür bemerkt und Lenora entdeckt hatte. Tick hatte im Laufe der Jahre schon ein paar Selbstmorde gesehen, allerdings meistens von Männern, die sich einer Frau oder schlechter Geschäfte wegen das Hirn weggepustet hatten; noch nie von einer jungen Frau, die sich erhängt hatte. Als der Rettungswagen an jenem Abend davonfuhr, hatten Emma und Arvin auf seine Frage hin beide erklärt, dass ihnen das Mädchen in letzter Zeit eher glücklicher als sonst erschienen war. An der Sache stimmte etwas nicht. Thompson hatte die ganze Woche nicht vernünftig geschlafen.
    Arvin warf sein Lunchpaket auf den Beifahrersitz des Bel Air. »Was ist denn mit ihr?«
    »Ich dachte, ich sage es lieber dir als deiner Großmutter. Nach allem, was ich höre, nimmt sie es sich ganz schön zu Herzen.«
    »Was denn sagen?«
    Der Sheriff nahm den Hut ab und hielt ihn in den Händen. Er wartete, bis ein paar Männer an ihnen vorbeigegangen und in ihre Wagen gestiegen waren, dann räusperte er sich. »Also, verdammt, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, Arvin, ich kann es einfach nur geradeheraus. Hast du gewusst, dass Lenora schwanger war?«
    Arvin starrte ihn eine Weile an und machte ein verwirrtes Gesicht. »Das ist doch Blödsinn«, sagte er schließlich. »Irgendein Arschloch lügt da.«
    »Ich weiß, wie du dich fühlst, ehrlich, aber ich komme gerade aus dem Büro der Gerichtsmedizin. Der alte Dudley mag zwar ein Säufer sein, aber er ist kein Lügner. Nach allem, was er sagen kann, war sie etwa im dritten Monat.«
    Der Junge wandte sich ab, griff in die Gesäßtasche nach einem schmutzigen Taschentuch und wischte sich die Augen trocken. »Verdammt«, sagte er und bemühte sich, ein Zittern seiner Unterlippe zu unterdrücken.
    »Glaubst du, deine Großmutter wusste davon?«
    Arvin schüttelte den Kopf, holte tief Luft, atmete langsam aus und sagte dann: »Sheriff, meine Grandma würde tot umfallen, wenn sie das zu hören kriegte.«
    »Hatte Lenora einen Freund, jemanden, mit dem sie sich traf?« fragte der Sheriff.
    Arvin dachte an die Nacht vor ein paar Wochen, als Emma dieselbe Frage gestellt hatte. »Nicht, dass ich wüsste. Himmel, sie war die gläubigste Person, die ich kannte.«
    Tick setzte den Hut wieder auf. »Also, ich seh das so«, fing er an, »außer uns beiden und Dudley muss das niemand wissen, und Dudley wird nichts ausplaudern, dafür garantiere ich. Wir behalten das einfach für uns. Wie wär das?«
    Arvin wischte sich noch einmal die Augen trocken und nickte. »Dafür wäre ich sehr dankbar«, antwortete er. »Es ist schon schlimm genug, dass alle wissen, was sie sich angetan hat. Verdammt, wir konnten den neuen Prediger nicht mal dazu bringen … « Seine Miene verdüsterte sich plötzlich, und er sah hinaus in die Ferne zum Muddy Creek Mountain.
    »Was

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