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Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition)

Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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lang nach Hause fahren und dann mit Mum und Dad zurück nach Europa kommen. Ich habe trotzdem gesagt, ich würde später zurückrufen.
    »Später? Was heißt das? Morgen oder heute noch?«, hat Mum gefragt.
    »Nachdem ich mit den Leuten in dem Restaurant gesprochen habe«, habe ich gesagt. Aber dann habe ich mir vorgestellt, wie es wäre, wenn ich in einer Küche arbeiten und mich ein mies gelaunter russischer Koch anbrüllen würde, und da ist mir aufgegangen, dass ich dazu wirklich keine Lust habe. Ich wollte eigentlich sofort in das Hotel zurück und mir sofort Karten für ein paar Shows buchen, darum habe ich gesagt: »Offen gestanden, ich muss darüber nicht nachdenken. Ich würde wirklich gern tun, was du vorgeschlagen hast. Aber wie komme ich jetzt an eine neue Kreditkarte?«
    Dad hat gemeint, er würde das mit dem Hotel regeln und Charlie bitten, mir etwas Geld zu geben und eine neue Kreditkarte zu organisieren, und das hat mich daran erinnert, dass ich Charlie anrufen musste, und dann habe ich mich von Mum und Dad verabschiedet und ihnen gesagt, dass ich sie liebe, und Charlie angerufen. Und es war toll, mit ihm zu reden. Erst hat er ein bisschen mit mir geschimpft, aber nur kurz, und dann hat er gesagt: »Komm doch einfach her, Jess. Dann reden wir weiter.« Ich brauchte gar nicht zu fragen, da hat er schon gesagt: »Ella ist unterwegs. Ich weiß nicht, wann sie wiederkommt.« Also bin ich zu der Adresse in Paddington gefahren, und Charlie ist nach draußen gekommen und hat das Taxi bezahlt – ein Glück, ich hatte nämlich nur noch zehn Pence –, und dann habe ich Lucas also endlich richtig kennengelernt, und wir haben uns in die Küche gesetzt und geredet. Es war wirklich großartig. Sie haben mir unheimlich viele Fragen gestellt, und es war so schön, wieder bei meiner Familie zu sein und umsorgt zu werden.
    Lucas hat mir sein Haus gezeigt, und ich habe all die Füchse gesehen, von denen Ella immer erzählt hat. Aber was mir vor allem aufgefallen ist, ist das Chaos. So ein chaotisches Haus habe ich noch nie gesehen. Ehrlich, da sieht es aus, als hätte in diesem Jahrhundert noch niemand geputzt oder aufgeräumt. Alles Oberflächenchaos, hat mir Lucas erklärt. Ella sei eine fantastische Haushälterin, und unter den Büchern und Papieren sei es makellos sauber.
    Und dann sind wir wieder nach unten gegangen, in so was wie sein Privatzimmer, das natürlich auch chaotisch war, aber schön chaotisch, mit einem Kamin und großen Sesseln davor und einer ganzen Wand mit Fotos, darunter massenweise Fotos von Felix. Das war erst mal der totale Schock, ich musste den Atem anhalten, weil ich solche Angst hatte, dass ich weinen müsste, aber dann sind Charlie und Lucas zu mir gekommen, und wir haben uns die Fotos zusammen angesehen und über Felix gesprochen.
    Und dann hat Lucas zu mir gesagt, einfach so – ich wusste gar nicht, ob er es erwähnen würde oder überhaupt wusste, was an dem Tag passiert war –, aber er hat einfach damit angefangen: »Für dich, die du dabei warst, muss es besonders schlimm gewesen sein, Jess.« Das hat er einfach so gesagt: »Die du dabei warst.« Nicht: »Es war deine Schuld«, so wie es alle anderen immer andeuten. Das hat irgendetwas ausgelöst, und ich habe angefangen zu weinen, aber das war anders als an dem betrunkenen Abend mit Ben und Zach, denn ich war bei meinem Bruder und bei Lucas, der ja auch zur Familie gehört, und die beiden haben mich ganz fest umarmt und gesagt, dass alles gut wird und ich aufhören müsse, mir die Schuld zu geben – alles, was die anderen auch immer zu mir sagen, aber obwohl ich weinen musste, hat sich irgendwas verändert. Es war ja wirklich, wie Lucas gesagt hat, ein tragisches Unglück, und ich war dabei, aber Lucas und Charlie wissen auch, das war ganz klar, dass ich alles Menschenmögliche getan hätte, um das aufzuhalten.
    Charlie hat die ganze Zeit gewirkt, als müsste er auch gleich weinen, sogar Lucas. Aber wir haben immer weiter über Felix geredet, und einmal haben wir sogar gelacht, als ich die beiden daran erinnert habe, wie VERRÜCKT Felix nach Besen war, und ich habe ihnen vorgemacht, wie es ausgesehen hat, wenn er den Besen in der Küche vor sich hergeschoben hat, mit diesem TOTAL entschlossenen Gesichtsausdruck. Das war so unglaublich, über Felix zu sprechen und zu lachen. Mir ist dabei an der Stelle, wo mein Herz ist, ganz warm geworden. Es war ein gutes Gefühl.
    Dann ist Lucas in die Küche gegangen und hat uns Tee

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