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Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition)

Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition)
Autoren: Kimberley Wilkins
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wurde ihr klar, dass sie das alles kannte. Sie hatte schon einmal nach Entschuldigungen gesucht. Und aus diesem Grund war sie die Letzte, die Tristan verurteilen würde.

Siebenundzwanzig
    S eit über einer Woche hatte Libby keine Lebenszeichen im Leuchtturm gesehen und war daher überrascht, als Damien am Samstagnachmittag im Cottage auftauchte.
    »Hi«, sagte sie und trat beiseite, um ihn hereinzulassen. »Ich würde ja wirklich sagen, dass Bossy dich schrecklich vermisst, aber ich glaube, sie hat es nicht mal bemerkt.«
    Er setzte sich neben die Katze aufs Sofa und begann sie unter dem Kinn zu kraulen. Sie reckte sich einmal und schlief weiter. »So sind Katzen. Freuen sich immer, einen zu sehen.«
    »Wo bist du gewesen?«
    »Im B & B. Ich wollte mich bei dir bedanken, weil du mir den Tipp mit Juliet gegeben hast. Ich baue ihr eine neue Küche und kann dafür jede Nacht in einem schönen, weichen Bett schlafen.« Dann stand er auf und warf ihr einen strafenden Blick zu, der nicht ganz ernst gemeint war. »Allerdings hattest du ihr nicht gesagt, dass ich komme.«
    »Nein. Wir sind irgendwie …«
    »Ja, ich weiß.«
    »Hat Juliet dir alles erzählt?«
    »Sie hat mir manches erzählt. Genau wie Cheryl. Aber dass du jetzt mit Tristan Catherwood zusammen bist, dem Feind der gesamten Stadt … das nenne ich Mumm«, neckte er sie.
    »Hör auf.« Sie schlug spielerisch nach ihm. »Du hasst mich also nicht?«
    »Ich hasse dich nicht.«
    »Und du stehst nicht auf ihrer Seite?«
    »Ich stehe auf eurer Seite. Ich finde, ihr solltet versuchen, euch auszusprechen. So etwas wirft man nicht einfach weg.«
    Plötzlich wurde Libby unsicher und ging in die Küche, um den Wasserkocher einzuschalten, damit sie ihr Gesicht verbergen konnte. »Tee? Oder möchtest du zum Essen bleiben?«
    »Tee wäre wunderbar. Heute Abend brauchst du mich allerdings nicht zu füttern. Juliet versorgt mich immer mit übriggebliebenen Quiches und Roastbeef-Sandwiches.«
    Sie schaute ihn prüfend an. »Du siehst tatsächlich viel gesünder aus.«
    »Eine Woche in Juliets Pflege.« Libby fand, dass er sich sehnsüchtig anhörte. Sie machte sich an der Teekanne zu schaffen und schob Bossy vom Sofa, damit sie sich zusammensetzen konnten. »Heißt das, du hast dir eine Auszeit von deinem Leuchtturm-Geheimnis genommen?«
    »Ganz und gar nicht. Ich habe meine Sachen ausgeräumt und die Kiste mit den Papieren mit zu Juliet genommen. Ich habe sie chronologisch geordnet, aber es fehlen viele Daten. Daten, über die ich gern etwas wüsste.«
    Sie goss Tee ein und lehnte sich mit ihrer Tasse zurück. »Erzähl weiter.«
    »Ich habe noch einmal das Tagebuch gelesen, das ich dir geliehen hatte. Das, in dem Matthew Seaward die geheimnisvolle Frau namens ›I‹ immer öfter erwähnt. Er schreibt nie ausführlich über sie oder seine Gefühle, aber … Für mich hört es sich an, als wäre er in sie verliebt gewesen.«
    »Ehrlich?«
    »Vielleicht bin ich nur schmalzig.«
    »Schmalzig. Schönes Wort.«
    »Du weißt, was ich meine. Vielleicht deute ich Dinge hinein, die gar nicht da sind. Ab und zu erwähnt er sein ›hübsches Vögelchen‹, und ich frage mich, ob er sie meint oder ein echtes Haustier. Ein anderes Mal schreibt er, sie sei mit einem Dampfer nach Brisbane gefahren, und dieser eine Satz sagt alles. ›Der Leuchtturm scheint leerer als gewöhnlich.‹ Es klingt, als hätte er Liebeskummer.« Er trank von seinem Tee. »Ich frage mich, ob sie gewusst hat, was er für sie empfand.«
    Ein Lächeln spielte um Libbys Lippen, als sie Damien anschaute. »Du klingst selbst ein bisschen … als hättest du Liebeskummer.«
    Er schaute sie von der Seite an. »Deine Schwester ist schon etwas Besonderes. «
    Die Antwort kam so unerwartet, dass ihr der Mund offen stand. »Juliet? Aber sie ist zehn Jahre älter als du. Sie war deine Babysitterin.«
    »Ich weiß, also wird sie in mir immer nur ein Kind sehen, stimmt‘s? Aber wir sind jetzt beide erwachsen. Meinst du, ich habe eine Chance bei ihr?«
    Sie wollte ihm so gern Mut machen, konnte es aber nicht. »Das kann ich dir ehrlich nicht sagen. Ist das nicht traurig? Ich kenne meine Schwester nicht gut genug, um diese Frage zu beantworten. Ich nehme an, sie ist eher konventionell, daher …« Dann lächelte sie, konnte einer kleinen Neckerei nicht widerstehen. »Soll ich mich vielleicht deshalb mit ihr versöhnen?«
    Er lachte leicht. »Vergiss, dass ich gefragt habe.«
    »Dein Geheimnis ist bei mir sicher. Außerdem
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