Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe

Titel: Das Haus an der Klippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
Vom Netzwerk:
ausreichend unter Beweis gestellt!«
    Pascoe schüttelte den Kopf, als wollte er eine lästige Fliege vertreiben. »Alles hochinteressant, aber was hat das mit Kelly Cornelius zu tun, Chef?«
    Zu seiner Überraschung antwortete Dalziel: »Habe nicht die leiseste Ahnung, aber es könnte was mit deiner Angetrauten zu tun haben. Ganz entfernt zumindest.«
    »Mit Ellie?«
    »Hast du vielleicht noch eine andere auf dem Dachboden?«
    »Könntest du bitte aufhören, in Rätseln zu sprechen«, sagte Pascoe energisch. »Was meinst du damit?«
    »Ich wünschte, ich wüßte es, mein Junge. Es ist bloß, wenn man mit so durchgeknallten Typen wie Pimpernel zusammentrifft, dann fängt man an, schräge Verbindungen herzustellen. Tatsache ist, der Typ, der vor langer Zeit die Nortrust-Bausparkasse gegründet hat, war ein gewisser Mungo Macallum, seinerzeit ein bedeutender Waffenproduzent, und, was uns vielleicht mehr interessiert, der Vater von Feenie Macallum. Und die ist doch eine Freundin von Ellie, oder nicht?«
    »Ja«, meinte Pascoe gedehnt. »Sie organisiert diese Liberata-Geschichte, Menschenrechte, inhaftierte Frauen und so Zeugs … aber ich verstehe nicht, wie und warum …«
    Aber vor seinem inneren Auge zeichnete sich ein Bild ab, so flüchtig und schnell dahinschmelzend wie die erste Flocke eines Schneesturms.
    »Ich auch nicht«, sagte Dalziel. »Aber mir ist da was eingefallen, was Ivor mal erwähnt hat. Deshalb bin ich noch mal in den Laden gegangen. Sie hatte überprüft, ob Feenie bei uns bekannt ist. Das einzig Interessante war eine Verurteilung wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, die schon ein paar Jahre zurücklag. Sie hat einen Typen von der Fahrbahn abgedrängt, und als unsere Jungs hinkamen, stellte sich heraus, daß sie einander kannten, er schrie was von Mordversuch, sie von natürlicher Gerechtigkeit! Na, später hat er sich dann beruhigt, sie auch, und die Sache ging als Gefährdung des Straßenverkehrs aus. Aber Tatsache ist, der Typ war George Ollershaw, der Gott weiß wie viele Jahre Feenies Buchhalter und Steuerberater gewesen ist.«
    »Oh, Scheiße«, sagte Pascoe.
    Jetzt stand das Bild deutlich vor seinem geistigen Auge: ein altes Hollandrad, das schief am Pompon de Paris vor seiner Haustür lehnte.
    »Wieldy«, sagte er. »Der Junge im Park, oder vielleicht Old Joe, hat einer von ihnen das Fahrrad beschrieben?«
    »Joe nicht. Der hat nur auf die Beine geschaut. Aber der Junge hat gesagt, es sei etwas Älteres gewesen, bestimmt kein Rennrad, und auch kein Mountainbike. Ein ziemlich schweres Ding. Oh, und die Farbe bezeichnete er als ›kackbraun‹. Vielleicht hat er ›khaki‹ gemeint, vielleicht auch nicht.«
    »Worauf willst du hinaus?« fragte Dalziel.
    Pascoe erzählte ihm von dem Fahrrad.
    Die Miene des Dicken heiterte sich auf.
    »Na, das ist doch was, wie? Zu viele Zufälle für reinen Zufall. Ich denke, wir werden mal ein Wörtchen mit Feenie Macallum reden. Hast du eine Ahnung, wo sie wohnt, Peter?«
    »Entschuldigung, ich muß Ellie anrufen.«
    Pascoe ging zum Telefon und wählte die Nummer von Nosebleed Cottage.
    Es klingelte und klingelte, aber wieder, wie eben schon, nahm niemand ab.
    »Oh, Scheiße!« rief er wieder. »Novellos Handy. Irgendwo muß ich doch die Nummer haben … Wieldy?«
    Wield nannte ihm ohne Stocken die Nummer. Pascoe wählte.
    »Hat keinen Zweck«, sagte er und knallte den Hörer hin.
    »Pete, mein Junge. Kein Grund, dir in die Hosen zu machen! Was immer da im Busch ist, und bislang stellen wir ja nur Vermutungen an, Ellie und Rosie haben nichts damit zu tun. War doch eine gute Idee, sie aufs Land zu schicken.«
    »Du weißt es nicht, oder?« sagte Pascoe heftig. »Natürlich weißt du es nicht, sonst hättest du ja nicht gefragt, wo Feenie Macallum wohnt. Das kann ich dir sagen. Sie hat ein Haus in Axness. Genau. Wo das Cottage von Daphne Aldermann liegt. Sie hat es nämlich von Feenie gekauft. Verdammte Scheiße, sie sitzen direkt vor ihrer Nase!«

Neun
    Koitus interruptus
    K ommt rein, kommt rein«, sagte Feenie Macallum. »Kein Grund, den Hund an der Leine zu halten, mein Kind. Carla wird ihm schon Manieren beibringen, wenn er nicht brav ist.«
    Rosie, immer noch ein wenig auf der Hut, nachdem die alte Frau bei ihrer letzten Begegnung so streng gewesen war, zögerte einen Moment, bevor sie Tig losmachte, während Daphne Feenies Gruß mit der unnahbaren Höflichkeit einer Königin erwiderte, der man eine Tüte Fritten anbietet.
    »Du hast also die

Weitere Kostenlose Bücher