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Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe

Titel: Das Haus an der Klippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Südamerika. Schmutziges Geld, wie Sie es nennen würden. Aber es ist schmutzige Arbeit, die diese Gruppen erledigen müssen, ein bißchen wie Ihr Hausmädchen, das Ihren Herd saubermacht.«
    »Für eine Frau, die so jung wirkt, haben Sie ziemlich überholte Vorstellungen«, murmelte Daphne. »Aber fahren Sie ruhig fort mit Ihren spannenden Darlegungen.«
    »Eine gute Methode, Geld zu waschen, ist, es durch eine Wohltätigkeitsorganisation zu schleusen. Ich habe mich immer für Liberata interessiert, als politische Gruppe, meine ich. Und ich habe sogar meine südamerikanischen Kontakte benutzt, um die Namen von Frauen ausfindig zu machen, denen Liberata helfen könnte, teilweise Frauen, die ich persönlich kenne, und die habe ich an meine Großmutter weitergegeben. Natürlich bin ich auf die Idee gekommen, die Konten von Liberata für meine Geldwäscheoperationen zu benutzen. Ich sage natürlich, weil immer etwas hängenbleibt, und ich habe dafür gesorgt, daß Liberata einen echten Gewinn daraus gezogen hat. Es gab nur ein Problem. Manche der Organisationen, für die ich arbeite, haben ihre finanzielle Basis in der Kokainindustrie. Manchmal wird direkt mit dem Stoff bezahlt, aber in der Regel muß er verkauft werden, um das Nötige für die Fortführung des Kampfes zu kaufen. Und dieses Geld muß gewaschen werden.«
    »Gewaschen? Sie könnten es in einen Hochofen schaufeln, und die Asche würde immer noch stinken!« warf Daphne ein.
    »Hey, es wundert mich, daß Sie sich nicht besser mit Granny verstehen!« rief Kelly. »Genauso denkt sie auch. Sie wollte nichts mit meinem netten Vorschlag zu tun haben. Ja, wir hatten sogar einen ernsten Familienkrach. Ich hatte das Gefühl, sie enttäuscht zu haben, und wollte es wiedergutmachen. Da sah ich die Stellenanzeige der Nortrust Bank, die einen Computerexperten suchte, und plötzlich wußte ich, wie. Verstehen Sie, ich wußte, daß sie ihr das Geld schuldig waren.«
    »Ollershaw. George Ollershaw.«
    Die Worte waren so leise gesprochen, daß es eine Weile dauerte, bis klar war, von wem sie kamen.
    Es war Shirley Novello, das Gesicht immer noch leichenblaß, die Augen halb geschlossen, kaum fähig, die Lippen zu bewegen. Aber ihre Ohren funktionierten noch. Gute Polizistin. Immer im Dienst. Peter wird seine Freude haben, dachte Ellie.
    »Richtig«, sagte Kelly. »Woher wissen Sie das?«
    »Finanzberater … hat ihn mit dem Wagen von der Straße abgedrängt … hätte ihn umbringen können. Hab die Akte gesehen. Der Zusammenhang hätte mir klar sein müssen …«
    Plötzlich wurde auch Ellie ein Zusammenhang klar – zwischen dem knappen Slip, den sie im Cottage gefunden hatte, und Kelly Cornelius. Bestimmt hatte Feenie sie in aller Eile geholt, als Mrs. Stonelady sie warnte, daß Daphne und Co. hierher unterwegs seien. Vermutlich hatte Feenie ihrer Enkelin gesagt, daß eine Polizistin und die Frau eines Polizisten mit von der Partie waren.
    Warum plauderte Kelly dann so ungezwungen?
    Die ermutigende Antwort lautete: weil sie glaubte, längst über alle Berge zu sein, bevor Novello in der Lage war, ihre Aussage gegen sie zu verwenden.
    Die schlechte Antwort war, weil sie kaum Hoffnung hatte, daß auch nur eine von ihnen noch in der Lage sein würde, irgend etwas zu unternehmen, wenn diese Geschichte zu Ende war.
    Und wann würde das Ende kommen? Von Zeit zu Zeit drangen von unten Geräusche herauf. Popeye, Jorge und Luis unten im Keller, vermutete sie. Wenn sie wiederkamen …
    Alles hat seine guten Seiten. Jedesmal, wenn sie daran dachte, daß Rosie bei diesem Wetter allein draußen herumirrte, wurde ihr flau. Sie sehnte sich nach ihr, wollte sie in den Armen halten, trösten. Aber wenn sie die Macht gehabt hätte, ihre Tochter zu sich zu holen, wäre es der pure Egoismus gewesen, davon Gebrauch zu machen. Je düsterer die Lage hier aussah, um so besser für Rosie, wenn sie nur der Gewalt von Wind und Regen ausgeliefert war.
    Das war die gute Seite!
    Sie verscheuchte den Gedanken und fragte: »Feenie? Ist das wahr?«
    »Nicht nach den Buchstaben des Gesetzes vielleicht. Aber Ollershaw hat mich ganz gewiß um einen Batzen Geld betrogen, und letztlich hat Nortrust davon profitiert. Und deshalb fühlte ich mich durchaus im Recht.«
    »Könnten Sie das so erklären, daß auch wir bedauernswerte Mitbürger, die an konventionellere Vorstellungen von Recht und Gesetz gebunden sind, es begreifen?« bat Daphne zuckersüß.
    Ellie dachte an die Zweifel, die Peter nach wie vor

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