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Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe

Titel: Das Haus an der Klippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Vermittler weiß. Das könnte, kombiniert mit dem, was El Cojos Leute über Chiquillo selbst wissen, beide auf die Spur des Mannes und der Waffen führen.
    Bündnisse mit Jorge Casaravilla sind notorisch gefährlich.
    Dasselbe gilt für Bündnisse mit Popeye Ducannon!
    Das letzte, was er zu Amity James sagte, war: »Ich ziehe jetzt los, um mit einem Mann wegen einem Hund zu sprechen. Oder vielleicht auch mit einem Hund wegen einem Mann. Kümmere dich um den Laden, solange ich weg bin, ja?«
    Dann absolute Funkstille.
    Kennst du die Stille, die eintritt, wenn die Vögel tot sind, aber irgend etwas wie ein Vogel pfeift?
    Irgend etwas pfeift immer.
    Und hier sitze ich, die Sibylle in ihrer einsamen Höhle, zeichne auf und spiele es immer wieder ab, bis ich schließlich die Melodie erkenne.
    Spiel uns dieses Lied noch einmal!
    Sie sind immer noch da, das sagen mir meine Sensoren, und das will Gaw hören, die Waffen und der Mann, der sie gestohlen hat, und das Drogenvermögen, das er nicht dafür bezahlt hat, all das befindet sich irgendwo hier in einem Versteck, das mit der Abkürzung KP in Zusammenhang steht. Aber was ergibt meine
Wortsuche?
    Khyber Pass?
Ziemlich weit weg von Kolumbien!
    Knights of St. Patrick?
    Katholische Pfadfinder?
Nicht gerade überzeugend.
    Kanonenboot-Politik?
Immerhin etwas Militärisches.
    Kommandoposten?
Genau. Der richtige Ort für Waffen, würde ich sagen.
    Kinderprostitution?
Wohl kaum.
    Kulturpessimismus.
Der ist immer angebracht.
    Kommunistische Partei?
Haben die nach Glasnost überhaupt noch Büros?
     
    Sieh den Tatsachen ins Auge. Niemand erwartet Lösungen von dir, du sitzt nur hier und konservierst Daten.
    Während der großmächtige Gaw dort herumstolziert und darauf achtet, daß er niemandem, auch mir nicht, mehr erzählt als unbedingt nötig.
    Aber es gibt Dinge, die du wissen solltest, Gaw, und ich freue mich heute schon auf den Tag, an dem ich sie dir eröffnen werde. Dann wird dir vielleicht klar, daß es keine Beschäftigung für einen ganzen Mann ist, auf anderen Leuten herumzutrampeln – nicht einmal für den grotesken Abklatsch eines Mannes.
    I’m Popeye the pop-up man
    Let them hit me as hard as they can
    I’ll be here at the finish
    ’Cos I eat up my spinach
    I’m Popeye the pop-up man!

Neun
    Stadtstreicherin mit Fahrrad
    S hirley Novello legte sich auf dem Fahrersitz ihres Fiat Uno zurück.
    Nun,
zurücklegen
war vielleicht ein wenig übertrieben, denn selbst für eine mittelgroße Frau wie sie war das in einem so kleinen Auto nicht möglich. Aber immerhin konnte sie es bequem fahren, was mit längeren Beinen wohl schwierig gewesen wäre. Andererseits hätte sie ein bißchen Unbequemlichkeit für längere Beine gerne in Kauf genommen. Sie musterte die ihren mit kritischem Blick. Selbst wenn sie nur zu fünf Prozent von dem Lederrock bedeckt wurden, der kaum breiter als ein Holzfällergürtel war, konnte man sie nicht als lang bezeichnen. Dafür waren sie muskulös. Und das war schließlich auch nicht verkehrt. Sie stand auf muskulöse Männer. Es machte sie an, und warum sollte man sich mit Leuten abgeben, die das Kompliment nicht erwiderten? Außerdem war sie oberhalb der Taille absolut konkurrenzfähig, überlegte sie selbstzufrieden und blickte auf die Knöpfe, die sich über ihrem Sonnentop spannten. Holz vor der Hütte, hoho, würden die Wichser in der Kantine sagen, wenn sie wüßten, welche üppigen Rundungen sich unter den sackartigen, graubraunen T-Shirts verbargen, die sie bei der Arbeit gern trug. Kombiniert mit entsprechend ausgebeulten Hosen sorgten sie dafür, daß sie kaum noch als Frau wahrgenommen wurde und die sexistischen Witze, die diese Typen gewohnheitsmäßig von sich gaben, nicht speziell auf sie bezogen waren. Eine Niederlage? Eigentlich nicht. Eher ein Erfolg, das heißt, sie hatte die beste Methode gefunden, um als Frau unter Bullen ihren Job effizient zu erledigen. So wie Sergeant Wield. Es gab immer noch genug kurzsichtige Schwachköpfe auf der Wache, die nicht ahnten, daß er schwul war, ja, die sogar mit Feuereifer das Gegenteil behauptet hätten.
Wie konnte einer, der so aussah und so redete und einem noch dazu einen Heidenrespekt einjagte, schwul sein? Völlig undenkbar!
Wichser!
    Es lag an Wield, daß sie hier so gestylt statt in graubraunen Arbeitsklamotten im Einsatz war. Er hatte sie um vier an der Stechuhr abgefangen.
    »Shirley, ich brauche jemanden, der Seymour bei der Überwachung von Mrs. Pascoe ablöst. Wie sieht’s

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