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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Jahrbücher von Brewster vertieft und machte sich Notizen. Sie entnahm dem Band die Tatsache, daß Andrews Mutter Elizabeth
Nickerson war, Tochter von William Nickerson aus Yarmouth,
die 1653 Samuel Freeman heiratete, einen Farmer. Als Hochzeitsgeschenk übertrug ihr Vater ihr vierzig Morgen Hochland
und zehn Morgen in Monomoit, wie Chatham damals hieß.
Ich frage mich, ob der Grundbesitz in Chatham das Land war,
worauf später das Remember House gebaut wurde, dachte Jan.
Samuel und Elizabeth Freeman hatten drei Söhne, Caleb, Samuel und Andrew. Nur Andrew überlebte das Säuglingsalter,
und im Alter von zehn Jahren ging er auf der Mary Lou, einer
Schaluppe unter dem Befehl von Kapitän Nathaniel Baker, zur
See.
1702 vermählte sich Andrew, achtunddreißig Jahre alt, inzwischen Kapitän seines eigenen Schiffes, der Godspeed, mit Mehitabel Winslow, sechzehn Jahre alt, Tochter des Geistlichen Jonathan Winslow aus Boston.
Ich kann’s gar nicht abwarten, Menley Nichols zu erzählen,
daß ich das alles gefunden habe, dachte Jan ganz aufgeregt.
Kann natürlich sein, daß sie Phoebes Unterlagen hat und das
alles schon herausgefunden hat.
»Wollen Sie mal einen Blick auf Kapitän Andrew Freeman
werfen?«
Jan blickte auf. Alana stand mit einem triumphierenden Lächeln neben ihr. »Ich wußte doch, daß ich eine Skizze von ihm
gesehen hab. Das muß wohl jemand auf seinem Schiff gezeichnet haben. Sieht er nicht beeindruckend aus?«
Die Federzeichnung stellte Kapitän Andrew Freeman am
Steuer seines Schiffes dar. Ein stattlicher Mann, breitschultrig
und groß, mit einem kurzen dunklen Bart, markanten Gesichtszügen, einem energischen Mund und Augen, die zusammengekniffen waren, als blicke er in die Sonne. Er strahlte Selbstsicherheit und Souveränität aus.
»Er stand in dem Ruf, völlig furchtlos zu sein, und genauso
schaut er aus, finden Sie nicht?« sagte Alana. »Also wirklich,
ich wäre nicht gern die Ehefrau, die ihn betrogen hat und dabei
erwischt wurde.«
»Glauben Sie, ich kann mir eine Kopie davon machen?« fragte Jan. »Ich passe auch gut auf.«
»Selbstverständlich.«
Als sie später am Nachmittag nach Hause kam, rief Jan Menley an und berichtete ihr, sie habe einiges an interessantem Material für sie. » Ein Fund ist wirklich was Besonderes«, sagte sie
verheißungsvoll. »Ich bring Ihnen morgen alles vorbei. Sind Sie
dann so um vier Uhr zu Hause?«
»Das würde mir passen«, bestätigte Menley. »Ich habe heute
einige Skizzen für die Illustrationen gemacht, und Mrs. Spragues Unterlagen sind natürlich phantastisch. Vielen Dank, daß
Sie mich darauf hingewiesen haben.« Sie zögerte und fragte
dann: »Halten Sie es denn für möglich, daß es irgendwo ein Bild
von Mehitabel gibt?«
»Das weiß ich nicht«, erwiderte Jan. »Aber ich werde ganz
bestimmt danach suchen.«
Als sie auflegte, war Jan in Gedanken versunken. Menley Nichols schien sich wirklich zu freuen, von ihr zu hören, aber in
ihrer Stimme lag etwas, was Jan ein ungutes Gefühl gab. Was
war es nur? Und dann ging ihr wieder einmal die Frage, auf die
es keine Antwort gab, durch den Kopf.
Tom hatte den Herzinfarkt im Remember House erlitten. Er
war von der Arbeit draußen hereingekommen, die Hände
krampfhaft gegen den Brustkorb gedrückt. Sie bat ihn, sich sofort hinzulegen, und rannte dann, den Arzt anzurufen. Als sie
zurückkam, packte er sie an der Hand und deutete auf den offenen Kamin. »Jan, ich hab grad gesehen…«
Was hatte Tom gesehen? Er lebte nicht mehr lange genug, um
den Satz zu vollenden.
35

M
    enley hatte Amy um zwei Uhr nach Hause geschickt,
nachdem Hannah fertig für ihren Nachmittagsschlaf im
Bettchen lag. Mehrere Male hatte sie mitbekommen, wie das
junge Mädchen sie musterte, und diese prüfenden Blicke brach
    ten sie etwas aus der Fassung. Es war der gleiche Ausdruck, wie
sie ihn häufig in Adams Miene sah, und sie fühlte sich nicht
wohl dabei. Sie war erleichtert, als sie Amys Wagen losfahren
hörte.
    Adam kam, wie sie wußte, erst in einer Stunde oder so nach
Hause. Nach seinem Treffen mit Scott Covey war er mit dreien
der Freunde, die auf Elaines Party gewesen waren, zum Golf
verabredet. Nun ja, vielleicht reden sie sich ja all ihre »Weißtdu-nochs« von der Seele, dachte sie, bekam dann aber leichte
Gewissensbisse. Adam liebt das Golfspielen und hat so selten
Gelegenheit dazu, und es ist gut, daß er Freunde hier hat.
    Es liegt bloß daran, daß ich so durcheinander bin, grübelte sie.
Da

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