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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Freund Fred nichts ausmacht, wenn öffentlich breitgetreten wird, daß sie ihn angelogen
hat.« Warum habe ich mich nur in diese Sache reinziehen lassen? fragte er sich erneut. Er glaubte zwar weiterhin, daß Scott
Coveys Frau bei einem tragischen Unfall ums Leben kam, aber
er war auch der Meinung, daß Covey Tina ausgenutzt hatte, bis
Vivian beschloß, ihn zu heiraten. Dieser Kerl mag zwar keinen
Mord auf dem Gewissen haben, aber das bewahrt ihn noch nicht
davor, ein Schleimscheißer zu sein, dachte er.
Mit einemmal schien diese eher kleine Küche Adam zu beengen. Er wollte wieder zu Menley und Hannah zurück. Sie hatten
nur noch ein paar gemeinsame Tage vor sich, bis er Menley
nach New York ins Krankenhaus bringen mußte. Er mußte sie
jetzt allmählich darauf vorbereiten. »Geben Sie mir die Namen
von diesen Kellnerinnen«, forderte er unvermittelt.
»Liz Murphy und Alice Regan.«
»Notieren Sie’s mir. Hoffentlich arbeiten die noch dort.«
Adam machte kehrt und verließ die Küche.
Als er am Eßzimmer vorbeikam, warf er einen Blick hinein.
Ein großes gerahmtes Bild lag auf dem Tisch; es war die Luftaufnahme vom Remember House, die Elaine im Schaufenster
gehabt hatte. Er ging hin, sich das Bild genauer anzusehen.
Wunderbares Foto, dachte er. Das Haus wirkte majestätisch in
seiner Abgeschiedenheit. Die Farben waren spektakulär – die
üppigen, grün belaubten Zweige der Bäume um das Haus herum, die lilablauen Hortensien an den Hausmauern, der heitere
blaugrüne Ozean mit seiner trägen Brandung. Man konnte sogar
ein paar Spaziergänger am Strand erkennen und ein kleines
Boot, das knapp unterhalb des Horizonts vor Anker lag.
»Das hätte ich wirklich gern«, sagte er.
»Es ist ein Geschenk von Elaine«, erwiderte Scott rasch.
»Sonst würde ich es Ihnen geben. Sie scheint zu glauben, daß
ich vielleicht interessiert bin, falls Sie das Remember House
nicht kaufen.«
»Wären Sie denn interessiert?«
»Wenn Viv noch am Leben wäre, ja. So, wie die Lage ist,
nein.« Er zögerte. »Was ich sagen will: So, wie ich mich zur
Zeit fühle, nein. Vielleicht ginge es mir ja anders, wenn mich
ein Richter von allem Verdacht freispricht.«
»Dieses Bild vor Augen zu haben könnte einen wahrlich dazu
motivieren, das Haus zu kaufen. Mir geht’s jedenfalls so«, sagte
Adam. Dann drehte er sich um. »Ich muß jetzt los. Wir sprechen
uns wieder.«
Er stieg gerade in seinen Wagen, als Henry Sprague ihn zu
sich herwinkte. »Ich habe noch mehr Material gefunden, von
dem ich denke, daß es Menley interessiert«, erklärte er. »Komm
rein, dann kann ich’s dir eben geben.«
Der Ordner lag auf dem Foyertisch. »Außerdem besteht
Phoebe absolut darauf, daß diese Puppe ins Remember House
gehört. Ich weiß nicht, warum sie das glaubt, aber würde es dir
was ausmachen, sie mitzunehmen?«
»Menley freut sich wahrscheinlich, wenn sie die sieht«, erwiderte Adam. »Das ist ja eindeutig eine echt antike Puppe. Du
mußt dich nicht wundern, wenn eine Skizze davon in Menleys
neuem Buch auftaucht. Danke, Henry. Wie geht’s Phoebe heute?«
»Im Moment hat sie sich hingelegt. Sie hatte keine gute
Nacht. Ich weiß nicht, ob ich dir das schon gesagt hab – ich
bringe sie zum Monatsersten in ein Pflegeheim.«
»Das hast du mir noch nicht erzählt. Tut mir wirklich leid.«
Als Adam den Ordner unter den Arm klemmte und die Puppe
nahm, ließ ihn ein Schrei zusammenfahren. »Sie hat schon wieder einen Alptraum«, sagte Henry und hastete in Richtung
Schlafzimmer. »Ist schon gut, mein Liebes«, tröstete er sie.
Sie schlug die Augen auf, blickte zu ihm hoch, wandte dann
den Kopf und sah Adam mit der Puppe in der Hand.
»Oh, sie haben sie wirklich ertränkt«, seufzte sie. »Aber ich
bin froh, daß sie wenigstens das Baby am Leben gelassen haben.«
62

M
    enley rief Carrie Bell um vier Uhr an. Carries zunächst
vorsichtige Reaktion, als Menley ihren Namen nannte,
wich dem Ausdruck echter Wärme, als sie den Grund für den
Anruf erfuhr.
»Ach, das ist wunderbar«, sagte sie. »Ich kann das Geld wirklich gebrauchen. Ich hab in den letzten beiden Wochen eine
Menge Arbeit verloren.«
»Eine Menge Arbeit?« hakte Menley nach. »Wieso denn?«
»Oh, das hätte ich nicht sagen sollen. Ich bin morgen früh
pünktlich zur Stelle. Vielen Dank, Mrs. Nichols.«
Menley erzählte Amy von dem Gespräch. »Wissen Sie, was
sie wohl damit meinte, sie hätte eine Menge Arbeit verloren?«
Amy sah verlegen aus. »Es ist bloß, daß

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