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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gleichzeitig. Sie nannte ihm die Nummer und fügte hinzu: »Das ist ihre Privatnummer. Wegen der Zeitverschiebung triffst du sie jetzt am ehesten zu Hause an.«
    Während er die Ziffern eingab, blickte sie über den Rasen. Elizabeth wird ihn hinreißend finden, dachte sie. Und er würde wissen, wie er mit Elizabeth umgehen mußte, genauso wie er es verstanden hatte, ihre Tochter zu nehmen.
    Miranda bekam noch mit, wie er den Namen ihrer Mutter nannte, als die Verbindung hergestellt war. Dann hörte sie weg.
    Der strahlendblaue Himmel und das Funkeln der Brandung auf den Felsen ließen ihren Rasen noch schäbiger aussehen. Am Verandageländer blätterte die Farbe ab, und der Steinweg, der zu den Klippen führte, war von winterbraunen Gräsern überwuchert.
    Größere Reparaturen und Erhaltungsmaßnahmen waren einfach durchzuführen. Man engagierte einfach jemanden dafür. Miranda konnte sich nicht erinnern, daß Andrew oder sie jemals den Rasen gemäht, Blätter zusammengeharkt, einen Strauch beschnitten oder Unkraut gezupft hätten.
    Sie wollte ihn an der Umgestaltung des Gartens beteiligen. Die körperliche Arbeit, die Befriedigung über die Verbesserungen würden eine gute Therapie für ihn sein. Und für sie auch. Der Lebensabschnitt, in dem sie sich befand, würde so
oder so zu Ende gehen. Und dann brauchte sie etwas, um die Leere zu füllen.
    Sie versuchte sich zu erinnern, wie der Garten in ihrer Kindheit ausgesehen hatte. Große duftende Blumen mit purpurfarbenen und dunkelroten Blüten. Etwas Buttergelbes in einer Blume, die sich anmutig unter dem Gewicht beugt. Mirandas Stift begann sich wie von selbst zu bewegen, als sie sich daran erinnerte. Grüne Büschel, daraus ein schlanker Stiel, der in einer weißen Glocke endete. Und Blumen, die aussahen wie Nelken mit roten und weißen Blüten und einem würzigen Geruch.
    Blaue Trompeten. Ja, und Löwenmäulchen. Miranda war begeistert, daß ihr endlich ein Name eingefallen war.
    Während Ryan mit der Mutter telefonierte, beobachtete er die Tochter. Sie entspannt sich, stellte er fest, und lächelt sogar ein bißchen beim Zeichnen. Sie zeichnete schnell, etwas, wofür man wirklich Talent und ein gutes Auge brauchte.
    Ihre Haare waren zerzaust, die Nägel kurz geschnitten und unlackiert. Sie hatte ihre Brille aufgesetzt. Ihr Pullover war an den Schultern ausgebeult und die hellgraue Hose schon etwas älter.
    Sie war die aufregendste Frau, die er je gesehen hatte.
    Bei diesem Gedanken verlor er den Faden, deshalb wandte er sich um und ging zum anderen Ende der Veranda.
    »Bitte, nennen Sie mich Ryan. Ich hoffe, ich darf Sie Elizabeth nennen. Sie können sich sicher denken, welchen Eindruck Ihre entzückende und geniale Tochter auf mich gemacht hat. Als ich erfuhr, daß sie Urlaub macht, war ich – nun, enttäuscht ist ein milder Ausdruck dafür.«
    Lächelnd lauschte er für einen Moment. Ob Miranda sich wohl bewußt war, daß ihre Stimme denselben arroganten Oberschichtakzent hatte, wenn sie versuchte, ihren Ärger zu verbergen?
    »O ja, ich habe keine Zweifel daran, daß alle Mitarbeiter am Institut die Grundidee verstehen und die Durchführung bewältigen könnten. Aber ich bin nicht daran interessiert, mit der zweiten Garnitur zu arbeiten. Allerdings... Lois Berenski am Chicago Art Institute – Sie kennen Lois, nehme ich an... Ja. Sie ist äußerst kompetent und sehr an diesem Projekt interessiert.
Ich habe ihr versprochen, mich innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden wieder bei ihr zu melden. Deshalb habe ich mir erlaubt, Sie zu Hause anzurufen. Ich würde das Institut und Mirandas Mitarbeit vorziehen, aber wenn das nicht rechtzeitig sichergestellt werden kann, werde ich...«
    Ryan brach ab und grinste, während Elizabeth anfing zu verhandeln. Entspannt schwang er ein Bein über die Brüstung und ließ seinen Blick über die Küste schweifen. Er beobachtete die Möwen, während Elizabeth redete und redete, bis sie schließlich nachgab.
    Am Ende kamen Elizabeth und er überein, sich am Abend vor der Gala – er bezeichnete das Ereignis jetzt als Gala – auf einen Drink zu treffen und auf ihr gemeinsames Projekt anzustoßen.
    Er legte auf. »Miranda?«
    Sie zeichnete immer noch und war mittlerweile bei der dritten Ecke ihres Gartens angelangt. »Hmmm.«
    »Geh ans Telefon.«
    »Was?« Sie blickte auf, leicht verärgert über die Unterbrechung. »Das Telefon klingelt doch gar nicht.«
    Er zwinkerte ihr zu. »Warte«, sagte er. Als das Küchentelefon

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