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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vergessen! Was sollen wir tun?«
    »Wir tun so, als wüßten wir nicht, wovon er redet.« Ryan grinste, als Miranda ihn fassungslos ansah. »Rodney ist Engländer, ich nicht. Und er sieht auch nicht annähernd so gut aus wie ich.«
    »Glaubst du wirklich, daß mein Vater auf so etwas hereinfällt?«
    »Natürlich, weil wir die Geschichte so erzählen und daran festhalten.« Ryan schlug die Beine übereinander und atmete tief die kühle, würzige Luft ein. Er war schon seit Tagen nicht mehr so entspannt gewesen. »Warum in aller Welt hätte ich mich ihm als jemand anders vorstellen sollen – vor allem, da ich in New York weilte, als er hier zu Besuch war? Er wird zwar verwirrt sein, aber er wird sich wohl kaum hinstellen und Ryan Boldari einen Lügner nennen.«
    Miranda dachte für einen Augenblick nach. »Ich glaube, wir haben keine andere Wahl. Mein Vater schenkt im übrigen den meisten Leuten nicht besonders viel Aufmerksamkeit, aber ...«
    »Halt dich nur an mich und lächle. Ach übrigens, als ich in San Francisco war, habe ich Harrison Mathers einen Besuch abgestattet.«
    »Du hast ihn gefunden?«
    »Ich habe seine Wohnung gefunden. Er selbst war nicht da. Ich habe jedoch eine interessante halbe Stunde mit der Nutte aus der Nachbarwohnung verbracht. Sie hat gesagt, er sei für ein paar Tage weg, und ...«
    »Moment.« Miranda entzog ihm ihre Hand und hob den Zeigefinger. »Würdest du das bitte wiederholen?«
    »Er ist für ein paar Tage weg.«
    »Nein, du hast gesagt, daß du deine Zeit mit einer Prostituierten verbracht hast!«
    »Das war die fünfzig Dollar wirklich wert – na ja, eigentlich hundert. Als wir fertig waren, habe ich ihr nämlich noch einmal fünfzig gegeben.«
    »Ach, als Trinkgeld?«
    »Ja.« Er strahlte sie an. »Eifersüchtig, Liebling?«
    »Wäre Eifersucht nicht angebracht?«
    »Ein wenig Eifersucht ist äußerst gesund.«
    »Na gut.« Sie ballte ihre Hand zur Faust und rammte sie ihm in den Magen.
    Er stieß pfeifend die Luft aus und setzte sich vorsichtig hin, für den Fall, daß sie noch einmal zuschlagen würde. »Ich muß mich korrigieren. Eifersucht ist absolut ungesund. Ich habe sie bezahlt, damit sie mit mir redet.«
    »Wenn ich etwas anderes angenommen hätte, wärst du jetzt schon auf dem Weg zu den Felsen da unten.« Miranda strahlte ihn an. »Was hat sie dir erzählt?«
    »Weißt du, diese kühle Yankee-Art kann einem ein bißchen angst machen, Dr. Jones. Sie sagte, ich sei der zweite Mann, der an diesem Tag nach Harry gefragt hat. Sie hat eine ziemlich große Kanone, die in diesem Moment auf mich gerichtet war.«
    »Eine Pistole? Sie hat eine Pistole?«
    »Sie konnte das Aussehen des anderen Typen nicht leiden. Frauen mit ihrem Beruf können Menschen meistens ziemlich schnell einschätzen. Und ihrer Beschreibung nach würde ich sagen, daß sie recht hatte. Ich glaube, es war derjenige, der dich überfallen hat.«
    Mirandas Hand fuhr unwillkürlich an ihre Kehle. »Der Mann, der meine Tasche gestohlen hat? Er war in San Francisco?«
    »Und hat nach Harry gesucht. Dein früherer Student hatte Glück, daß er nicht zu Hause war. Er steckt in der Sache drin, Miranda. Für wen auch immer er die Bronze gemacht hat, wem auch immer er sie gegeben oder verkauft hat – dieser Mensch will Harry nicht mehr um sich haben.«
    »Wenn sie ihn finden ...«
    »Ich habe dafür gesorgt, daß jemand nach ihm Ausschau hält. Wir müssen ihn abfangen.«
    »Vielleicht ist er weggelaufen. Vielleicht wußte er, daß sie nach ihm suchen.«
    »Nein. Ich habe seine Wohnung durchsucht. Er hat all seine Utensilien und einen kleinen Rauschgiftvorrat dagelassen.« Ryan stützte sich auf seine Ellbogen und sah den Wolken nach, die am Himmel entlangzogen. »Ich hatte nicht den Eindruck, daß er in besonderer Eile aufgebrochen ist. Unser
Vorteil ist, daß wir wissen, daß jemand nach ihm sucht. Und daß bis jetzt noch keiner weiß, daß wir auch nach ihm suchen. So, wie der Junge wohnt, hat er entweder nur wenig Geld für die Fälschung bekommen, oder er hat es schnell ausgegeben und die wundervolle Welt der Erpressung noch nicht entdeckt.«
    »Ob sie ihn bedroht haben?«
    »Mit welchem Grund? Sie wollten ja nicht, daß er wegläuft. Sie wollten ihn eliminieren, und zwar schnell und leise. Warum fragst du?« fügte er hinzu, als er den unsicheren Blick in ihren Augen sah.
    »Ich habe ... Nachrichten bekommen.« Ein sauberes, professionelles Wort, das der Sache ein wenig die Dramatik

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