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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Freunde stehen einander bei, dachte sie wieder. Und sie sind aufrichtig zueinander.
    »Andrew, du mußt damit aufhören.«
    »Ich weiß, daß ich nicht soviel hätte trinken dürfen.«
    Sie berührte seine Hand. »Wenn du das erste Glas trinkst, hörst du nicht mehr auf.«
    Verärgert zuckte er mit den Schultern. »Gegen einen Drink ab und zu ist nichts einzuwenden. Und es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn man ab und zu mal betrunken ist.«
    »Doch, wenn du Alkoholiker bist.«
    »Bin ich aber nicht.«
    Annie lehnte sich zurück. »Ich habe eine Bar, und ich war mit einem Trinker verheiratet. Ich kenne die Anzeichen. Es gibt einen Unterschied zwischen jemandem, der mal ein paar Gläser zuviel trinkt, und jemandem, der nicht aufhören kann.«
    »Ich kann aufhören.« Er griff nach der Kaffeetasse. »Trinke ich jetzt etwa? Während der Arbeit trinke ich ebenfalls nichts – und es beeinträchtigt meine Arbeit auch nicht. Und ich bin schließlich nicht jeden Abend betrunken.«
    »Aber du trinkst jeden Abend.«
    »Das tut die Hälfte der Menschheit. Was ist der Unterschied zwischen ein paar Gläsern Wein beim Abendessen und einem oder zwei Whiskey?«
    »Das mußt du mit dir selbst ausmachen. So wie ich es getan habe. Wir waren beide halb betrunken in jener Nacht, als wir...« Es tat weh, es auszusprechen. Sie hatte gedacht, es mache ihr nichts mehr aus, aber es schmerzte immer noch, und sie konnte den Satz nicht zu Ende bringen.
    »Du meine Güte, Annie.« Scham und Schuldbewußtsein schnürten ihm die Kehle zu, und verlegen fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. »Wir waren noch Kinder!«
    »Wir waren immerhin alt genug, um ein Kind zu zeugen.« Sie preßte die Lippen zusammen. Ganz gleich, wie schwer es ihr fiel, sie würde versuchen, weiterzusprechen. »Wir waren dumm und unschuldig und verantwortungslos. Ich habe das eingesehen.« 0 Gott, sie versuchte es einzusehen. »Aber ich habe daraus gelernt, was du verlieren kannst. Was es bewirken kann, wenn du die Kontrolle über dich verlierst. Und du hast keine Kontrolle mehr über dich, Andrew.«
    »Die eine Nacht vor fünfzehn Jahren hat nichts mit heute zu tun.« Schon, als er die Worte aussprach und sah, wie sie zusammenzuckte, tat es ihm leid. »So habe ich es nicht gemeint, Annie. Ich meinte nicht, daß es überhaupt keine Bedeutung hat. Ich wollte nur...«
    »Hör auf.« Ihre Stimme war kühl und distanziert. »Es ist wohl besser, wenn wir so tun, als wäre es nie passiert. Ich habe das Thema auch nur angeschnitten, weil du anscheinend den Unterschied nicht begreifst. Du warst erst siebzehn, hattest aber schon Probleme mit dem Alkohol. Ich hatte keine. Auch heute nicht. Bis jetzt hast du es geschafft, dein Leben zu meistern, ohne das Problem übermächtig werden zu lassen. Aber langsam überschreitest du die Grenze. Der Alkohol beginnt dich zu beherrschen, Andrew, und du mußt dich wieder unter Kontrolle bekommen. Das sage ich dir als Freundin.« Sie stand auf und barg ihr Gesicht in den Händen. »Komm nie wieder in meine Bar. Ich werde dir nichts mehr ausschenken.«
    »Jetzt komm aber, Annie...«
    »Du kannst gern kommen, wenn du dich unterhalten willst, aber wenn du etwas zu trinken bestellst, werde ich dir nichts mehr geben.«
    Sie drehte sich um, nahm ihren Mantel und lief hinaus.

7
    Ryan wanderte durch die südliche Galerie und bewunderte den Lichteinfall und den weiten Raum. Die Jones verstehen ihr Geschäft, dachte er. Die Objekte waren professionell arrangiert, die Hinweisschilder diskret und informativ
    Er hörte mit halbem Ohr einer Frau mit blaugetöntem Haar zu, die eine kleine Reisegruppe zu einer von Raffaels großartigen Madonnen führte.
    Eine weitere Gruppe, größer und lärmender, bestand aus Schulkindern und wurde von einer flotten Brünetten begleitet. Zu Ryans Erleichterung verschwanden sie in Richtung der Impressionisten.
    Nicht, daß er Kinder nicht mochte. Im Gegenteil, seine Nichten und Neffen waren für ihn eine ständige Quelle der Freude und Erheiterung. Er liebte es, sie so oft wie möglich ausgiebig zu verwöhnen. Aber bei der Arbeit lenkten Kinder ab. Und gerade jetzt war Ryan sehr in seine Arbeit vertieft.
    Die Wachleute waren unaufdringlich, aber es gab viele. Er notierte sich im Geiste, wo sie standen, und sah an dem verstohlenen Blick, den ein Wachmann auf seine Uhr warf, daß ein Schichtwechsel bevorstand.
    Ryan tat so, als wandere er ziellos hin und her, blieb von Zeit zu Zeit stehen, um ein Gemälde, eine Skulptur

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