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Das Haus der Feuerfrau (German Edition)

Das Haus der Feuerfrau (German Edition)

Titel: Das Haus der Feuerfrau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Büchner
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nur in der Erinnerung an vergangene Qualen, andere liefen dem psychischen und physischen Schmerz, der Folter und der Erniedrigung, nach, oft mit einer geradezu süchtigen Gier – und eine Frau von meiner Art zog sie an wie das Licht die Motten.
    Ich wusste, dass es eine gefährliche Geste war, die auch eine abrupt feindselige Reaktion auslösen mochte, aber ich streckte die Hand aus und legte sie auf Roberts nackten Arm.
    Er stand vollkommen regungslos. Ich spürte, wie er die Berührung wahrnahm, wie sie in ihn einsickerte.
    Ich fuhr mit den Fingerspitzen über eine der Narben und streichelte sie.
    Ein Frösteln lief über seinen Körper, ein zugleich lüsterner und angstvoller Schauder. Ich fühlte, wie er wünschte, er könnte sich meiner Berührung entziehen, und wie unmöglich es ihm war. Erst als ich ihn losließ, trat er rasch einen Schritt beiseite. Mit einem verlegenen Lachen bemerkte er: „Ich fange am besten gleich an, diese Kompostgrube auszuheben. Wenn man eine Weile geistig gearbeitet hat, gibt es nichts Heilsameres als Erde schippen.“
    Ich nickte und wandte mich ab, um ins Haus zurückzukehren. Aber bevor ich ihm den Rücken kehrte, fiel mein Blick auf seinen Arm, und ich sah mit unbehaglicher Überraschung, dass das blasse Fleisch rot angelaufen, ja förmlich angeschwollen war, als hätte meine Berührung eine schwere allergische Reaktion ausgelöst!
    Als ich kurz darauf aus dem Fenster blickte, sah ich Robert Junkarts mit einem Spaten über der Schulter und einem gelben Plastikeimer in der Hand in den Hintergarten traben. Dann vergaß ich ihn.
    Eine halbe Stunde später brachte er sich sehr nachdrücklich in Erinnerung. Er kam die Treppe heraufgepoltert, als seien wilde Hunde hinter ihm her, riss meine Tür auf, ohne anzuklopfen, und platzte herein, dass ich in hellem Schrecken aufsprang. Sein Gesicht war leichenblass.
    „Frau Sperling“, stieß er atemringend hervor, „kommen Sie einmal mit und sehen Sie sich das an.“
    Eine halbe Stunde später war die Mordkommission da.
    Ein Dutzend Männer stand im Hintergarten um das Loch, das eine Kompostgrube hätte werden sollen, herum und sah einer jungen Frau, der Pathologin, zu, wie sie in der knietiefen Höhlung stand und an dem Etwas herumstocherte, das der Spaten halb freigelegt hatte.
    Ein behäbiger Mann in fortgeschrittenen Jahren, der sich ständig den Schweiß von der Glatze wischte, hatte sich als Kommissar Brandsteidl vorgestellt und fragte mich aus, wer ich war, wie lange ich schon hier wohnte – alle die üblichen Fragen eben. Einer seiner Kollegen interviewte zur gleichen Zeit Robert Junkarts. Ich gab nicht sehr konzentriert Antwort, denn ich schielte immerzu zu der Grube hinüber, deren Inhalt jetzt – nachdem der Tatort fotografiert und gefilmt worden war – vorsichtig auf ein Stück schwarzer Folie geschaufelt wurde. Ich erkannte von feuchter Erde verklumpte Kleidungsstücke, einen Regenmantel und einen gelbgrau karierten Faltenrock sowie einen verschimmelten Damenschuh. Eine Frau war es also gewesen.
    Die Pathologin kam herbei und zog sich die Gummihandschuhe von den Fingern. „Das liegt schon eine Weile hier, Brandsteidl. Wahrscheinlich schon an die fünfzig oder mehr Jahre. Die Kleider sind noch erhalten, vor allem der Regenmantel, der aus Kunststoff bestand, aber darunter sind nur mehr die großen Knochen übrig.“ Sie kauerte sich neben der Folie nieder und zog aus dem gräulichen schwarzbraunen Mischmasch, der wie ein Packen verrotteten Laubes aussah, einen Totenschädel hervor. Das erdige gelbe Relikt wies ein so deutliches Einschussloch in der Schläfe auf, dass an der Todesursache nicht zu zweifeln war.
    Ich hatte Alecs Handynummer zur selben Zeit angerufen, als ich die Polizei verständigte, und da er ohnehin schon auf dem Heimweg gewesen war, kam er gerade zurecht, um das Fundstück mit eigenen Augen zu sehen. Der Kommissar begrüßte ihn mit Namen, sichtlich überrascht und erfreut, den ehemals so prominenten Strafverteidiger wiederzusehen. Er begann ihm sofort Bericht zu erstatten, als sei Alec in dienstlicher Eigenschaft mit dem Fall befasst. „Es handelt sich vermutlich um eine Frau, Dr. Marhold, jedenfalls trug das Skelett die Kleider einer Frau. Nach Ansicht der Pathologin wurde sie vor einem halben Jahrhundert hier eingescharrt.“
    „Das ist interessant.“ Alec trat an den Rand der Grube und blickte hinein, dann beugte er sich tief über die Überreste auf der Folie. „Ich habe nämlich heute der

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