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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Leid, dass ich dich heute Abend störe. Aber auf dem Weg nach Ha... nach dem Vertragsabschluss ist mir eingefallen, dass ich die Bücher im Wohnzimmer noch nicht durchgeschaut habe. Die aus meinem Arbeitszimmer habe ich mitgenommen, aber ...“
    „Ich werde sie einpacken und dir schicken lassen. Welche brauchst du?“
    „Ich weiß es nicht genau. Dazu müsste ich sie durchsehen. Du kannst dabei sitzen, um sicherzugehen, dass ...“
    „Ich will keines von deinen Büchern, David.“
    „Darf ich dann hereinkommen und sie mitnehmen? Ich habe so lange wie möglich gewartet.“
    Sie strich sich die Haare hinter die Ohren. „Du hättest dir keinen schlechteren Augenblick aussuchen können. Mein Vater ist auf dem Weg, um mir eine Standpauke zu halten. Wenn du nichts von dem einstecken willst, was er austeilen wird, solltest du besser verschwinden.“
    „Warum macht er dir Vorhaltungen?“
    Sie zog eine Braue hoch, um zu signalisieren, dass er kein Recht hatte zu fragen.
    Er rang sich ein schiefes Lächeln ab. „Ich könnte dir das abnehmen. Du hast in den letzten Monaten weiß Gott oft genug für mich Prügel eingesteckt, nicht?“
    Sie erwiderte das Lächeln nicht. „Mehr als du dir vorstellen kannst.“
    Die Frau, die ihm den Zugang verwehrte, kam ihm zugleich vertraut und fremd vor. Sie hatten so viel geteilt, Erinnerungen, die ihn nie loslassen würden. Aber er fragte sich, wie gut er sie wirklichkannte. Vermutlich hatte er Faith unterschätzt. Er hatte eine solche Angst gehabt, ihr die Wahrheit zu sagen; er hatte geglaubt, sie würde zusammenbrechen. Jetzt zeigte sich, dass er falsch gelegen hatte. Ihr Leben ging weiter. Seltsamerweise beunruhigte ihn das.
    „Ich ziehe in das Haus an der Prospect Street“, eröffnete sie ihm schließlich.
    Einen Moment lang dachte er, er hätte sich verhört. „Prospect Street?“
    „Mutters Haus in Georgetown. Es wird irgendwann ohnehin mir gehören, also hat sie es mir jetzt überlassen, eine Art steuerfreie Leihgabe. Aber de facto übernehme ich es diese Woche. Das löst eine Menge Probleme; vor allem haben die Kinder wieder ein eigenes Zuhause. Ich brauche nicht einmal gleich ein Auto. Ich kann in der Innenstadt Arbeit suchen.“
    Er wurde ärgerlich. „Findest du nicht, dass du das mit mir hättest besprechen sollen?“
    Ihre blauen Augen weiteten sich. „Wie bitte?“
    „Es sind auch meine Kinder. Sollte ich nicht mit darüber entscheiden, wo sie leben?“
    „Nicht, wenn diese Entscheidung mich persönlich betrifft. Was hättest du gesagt, David? Faith, du musst bei deinen Eltern wohnen? Ich bestehe darauf?“
    Er fühlte sich, als müsste er ein Schiff durch einen Strudel lenken. „Natürlich nicht. Ich wäre nur gerne an so einer Entscheidung beteiligt. Ich bin ihr ...“
    Als sie die Sprache wiederfand, bebte ihre Stimme vor Wut. Sie trat nach draußen und zog die Tür hinter sich zu. „Ja, du bist ihr Vater. Aber woher nimmst du das Recht, mir in den Rest meines Lebens hereinreden zu wollen? Fünfzehn Jahre lang habe ich allesgetan, was du von mir erwartet hast, und wohin hat mich das gebracht? Jetzt bin ich dran mit dem Entscheiden. Und ich nehme die Kinder mit nach Georgetown.“
    So wütend hatte er sie noch nie erlebt. „Ohne es mir mitzuteilen.“
    „Ich habe es dir mitgeteilt. Die Entscheidung ist heute Abend gefallen, und ich habe es eben erst den Kindern erzählt. Du hast das Recht verwirkt, auf meiner Liste an erster Stelle zu stehen.“
    Er tat einen tiefen Atemzug, den er bitter nötig hatte. „Können wir darüber sprechen, ohne uns zu streiten?“
    „Es gibt nichts zu besprechen.“
    „Wenn es um Alex und Remy geht oder sie betrifft, dann schon. Ich habe zum Beispiel nicht gewusst, dass du den Volvo abgeben musstest, bis ich gestern die Unterlagen vom Autohaus bekam. Warum hast du mir nichts gesagt? Ich lasse dir den Accord da. Das ist der zweite Grund für meinen Besuch. Er gehört dir. Ich überschreibe ihn dir. Ich will nicht, dass du auf die Fahrdienste deiner Mutter angewiesen bist. Du hättest mich informieren sollen.“
    „Warum? Vielleicht weil du immer noch willst, dass ich auf dich angewiesen bin? Mich möchtest du nicht, aber du hättest es gerne, wenn ich weiterhin unter deiner Fuchtel stünde, was? Du wirst lachen, ich schaffe es ohne dich, David.“
    „Ich will nicht über dein Leben bestimmen.“
    „Und ob. Das hast du jahrelang getan, und ich habe dich gewähren lassen. Aber das ist vorbei.“
    „Ich will nicht über dein

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