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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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ihr diesen Spitznamen eingebracht.
    „Ich habe sie abziehen lassen. Sie sind wirklich schön, nicht?“
    „Wodurch alles andere noch schlimmer aussieht.“
    „Marley, das hilft uns nicht weiter.“
    Marley zuckte mit den Schultern. Mit Joe unterhielt sie sich fast nie, aber seiner Frau gegenüber nahm sie kein Blatt vor den Mund, da sie genau wusste, wie sehr Lydia auf sie angewiesen war.
    Faith tauchte wieder auf und blieb am Fuß der Treppe stehen, um nach ihren Kindern zu rufen. Oben ging eine Tür auf, und das Getrampel auf den Stufen verriet Lydia, dass ihr Enkelsohn herunterkam. Sie überlegte, was sie zu ihm sagen sollte. Schließlich redete sie meist nur mit ihm, wenn sie sein Verhalten kritisieren wollte.
    Er blieb auf der letzten Stufe stehen. „Hallo, Großmutter.“ Als er Marley erblickte, stieß er einen Jubelschrei aus. „Marley! Hi!“
    „So groß, dass ich ihn gar nich wiedererkenne.“ Marley stellte sich an den Fuß der Treppe. „Siehste, schon größer als ich.“
    „Oben haben wir Kätzchen.“ Diese Information galt ausschließlich Marley. „Willst du sie dir anschauen?“
    „Kätzchen?“
    „Kätzchen?“ wiederholte Lydia. „Faith, bist du noch bei Sinnen? Habt ihr nicht schon genug um die Ohren?“
    „Die Kätzchen gehören zum Haus, Mutter.“ Faith stellte sich neben Marley. „Alex, holst du bitte Remy? Was treibt sie denn?“
    „Keine Ahnung. Ihre Tür war schon zu, als wir nach Hause gekommen sind.“
    „Also, dann geh sie bitte holen, ja?“ Faith wandte sich ihrer Mutter zu. „Auf dem Speicher lebt eine Katzenmutter mit ihren Kleinen. Die Kinder und ich haben sie mitten in der Nacht entdeckt.“
    „Was hattet ihr mitten in der Nacht auf dem Dachboden verloren?“
    „Wir wollten herausfinden, was da so gespenstisch geheult hat.“
    „Ach so.“ Lydia begriff sofort. Faith brauchte nichts weiter zu erklären. Das Geisterbaby, das zurückgekommen ist, um sie alle in Angst und Schrecken zu versetzen.
    Wieder polterten Schritte auf der Treppe, und Alex kam zurück. „Sie ist nicht da. Und auch nicht im Badezimmer, und auch nicht auf dem Dachboden. Dann hätte sie durch mein Zimmer gemusst.“
    Faith zuckte zusammen. „Ich gucke am besten selbst mal nach. Ich bin gleich wieder da.“
    Lydia fragte sich, wie Faith ein Kind abhanden kommen konnte, das so groß war wie Remy, aber sie verkniff sich jeglichen Kommentar. „Lass uns anfangen“, sagte sie zu Marley. „Alex, willst du Marley beim Auspacken helfen?“
    „Klar.“
    Mit besorgter Miene kam Faith zurück. „Sie ist wirklich nicht da.“
    „Hast du schon im Keller nach ihr gesucht?“ Lydia wusste, dass das die letzte Möglichkeit war.
    „Warum sollte sie sich da unten rumtreiben?“
    „Vielleicht ist sie gar nicht nach Hause gekommen“, warf Alex ein.
    Der Ausdruck in Faith’ Augen gefiel Lydia nicht. „Ist sie allein nach Hause gelaufen? Von wo?“
    Faith bedeutete Alex, der zu einer Erklärung ansetzte, zu schweigen. Sie wollte die Frage selbst beantworten. „Wir waren frühstücken, und sie hat sich über etwas aufgeregt. Sie ist vor uns gegangen, und zwar in Richtung Haus. Sie hat einen Schlüssel. Ich habe angenommen ...“
    Lydia biss sich auf die Lippe. Sie zwang sich, ihre Tochter nicht zu belehren, dass sie jetzt mitten in der Stadt wohnten und dass Remy Schutz brauchte. Sie versuchte die Erinnerung zu verdrängen, dass vor achtunddreißig Jahren schon einmal ein Kind aus der Prospect Street verschwunden war.
    „Wann ist sie los?“ Lydia warf einen Blick auf ihre Uhr.
    „Wir sind seit etwa zwei Stunden zurück.“
    „Und sie war wütend?“
    „Remy tut sich derzeit mit allem schwer.“
    „Kann sie sich verlaufen haben? Kennt sie die Straßen gut genug, um den Weg nach Hause zu finden?“
    „Sie kennt die Adresse. Die Prospect Street ist nicht so lang. Selbst wenn sie die Orientierung verloren hat, muss sie nur irgendwen fragen.“
    „Wir drei könnten die Straßen durchkämmen.“
    „Vier!“ Alex hüpfte von der letzten Stufe auf den Boden. „Was ist mit mir?“
    Lydia starrte ihren Enkel an und entdeckte etwas völlig Neues an ihm. Wie üblich wollte sie ihn gleich zum Schweigen bringen, aber der Blick, mit dem der Junge sie fixierte, hatte etwas verstörend Erwachsenes. Zum ersten Mal erahnte sie den Mann, der Alex einmal werden würde.
    Sie bemühte sich, seine Unterstützung zu gewinnen. „Alex, einer muss hier bleiben, falls Remy zurückkommt. Ich glaube ehrlich gesagt, dass sie

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