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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Pflanzplan, musste Faith einfach alles herausreißen und vernichten, was hier noch grünte.
    Sie hatte noch nicht viel über die Außengestaltung nachdenken können, aber die Vorteile von Pavels Entwurf leuchteten ihr ein. Im Augenblick war der Blick auf den Fluss und die Stadt am jenseitigen Ufer versperrt.
    Wenn sie die Küchenstruktur änderte und eine Terrasse anlegte, hätten sie und die Kinder freie Sicht. Und wenn der Garten auch von hier aus zugänglich wäre, könnte man ihn leichter in Schuss halten. Bisher hatte sich stets David um den Garten gekümmert,aber jetzt verspürte sie plötzlich Lust, sich an diesem kleineren Grundstück selbst zu versuchen.
    Rosen und Hartriegel. Azaleen und Blumenzwiebeln.
    „Ich habe Hunger.“ Alex kam hereinspaziert. Er hatte bereits einen Apfel und zwei Müsliriegel verdrückt – mehr hatte sie ohne Kühlschrank und Herd nicht anzubieten.
    „Remy schläft noch. Weckst du sie? Sobald sie angezogen ist, können wir frühstücken gehen.“
    Aber Remy war schon allein losgezogen.
    Remy wusste, dass sie sich nicht ständig aus dem Haus würde schleichen können. Ihre Mutter mochte manchmal blind sein, wenn es um ihre Liebsten ging, aber dumm war sie nicht. Remy würde unter ständiger Beobachtung stehen, bis sie Faith überzeugt hatte, dass sie ihre heimlichen Fluchten wirklich bereute.
    Deshalb nahm Remy sich vor, auf dem Rückweg von Colins Haus bei „Booeymonger“ Muffins zu holen. Sie würde ihrer Mutter einfach sagen, dass sie sich damit für ihre gestrige Missetat entschuldigen wolle. Sie hinterließ sogar einen Zettel auf ihrem Bett, falls jemand ihr Verschwinden vorzeitig bemerken sollte. Falls die beiden sie bei „Booeymonger“ suchen würden, könnte sie ihnen erzählen, dass sie sich spontan noch nach ein paar anderen Bäckern umgeschaut hatte.
    Als sie Colins Haus erreichte, stand die Tür weit offen. Sie betrat das Haus und rief mehrmals „Hallo“. Zuerst reagierte niemand, doch dann kam Enzio mit entblößtem Oberkörper und verschlafenen Augen aus der Küche. Der Anblick seiner bronzefarbenen Haut und der tief auf den Hüften hängenden, abgewetzten Jeans ließ Remys vierzehnjähriges Herz höher schlagen. Er sah cool aus, wie MTV in echt.
    „Was machst ‘n du hier?“ Er gähnte. „Wie spät ist es?“
    „Fast zehn. Sonst noch keiner wach?“
    „Selim ist irgendwohin unterwegs. Colin hat woanders gepennt. Paul ...“ Er zuckte mit den Schultern.
    Hieß das, dass sie zu zweit waren? Mit Enzio allein zu sein fühlte sich sehr erwachsen an. „Ich wollte nur kurz hi sagen.“
    Er reagierte nicht. Er schien gelangweilt zu sein.
    „Hi“, wiederholte sie.
    „Selber hi.“ Er zog eine Zigarettenpackung aus der Hosentasche. „Bist du immer so fröhlich?“
    Sie konnte sich nicht erinnern, wie sich Fröhlichkeit überhaupt anfühlte. „Schätze, ich sollte gehen.“
    „Warum so eilig?“
    „Viel zu tun. Das Übliche.“
    „Erst noch ‘n Kaffee?“
    Faith hatte ihr noch nie Kaffee angeboten. „Habt ihr welchen fertig?“
    „Yeah. In einer Minute.“ Er ließ sich aufs Sofa fallen. Sie überlegte, ob er erwartete, dass sie sich neben ihn setzte. Sie wog das Risiko unangenehmer Überraschungen gegen den Genuss ab, in seiner Nähe zu sein.
    „Hast du einen Job?“ fragte er.
    Sie hockte sich auf die Sofakante und stützte die Ellbogen auf die Knie, denn sie konnte wirklich nur ein paar Minuten bleiben. „Nein. Gefällt dir deiner?“
    „Er ist in Ordnung.“
    Sie wusste nicht, worüber sie sich mit ihm unterhalten sollte. Mit den Jungs in ihrem Alter fand sie immer ein Thema. Die waren ja schon begeistert, wenn sie sich dazu herabließ, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. An Enzio kam man nicht so leicht heran.
    „Ich verkaufe ‘ne Menge“, sagte er. „Ich kann gut verkaufen, weil es mir eigentlich egal ist, ob die Leute den Scheiß nehmen, verstehst du?“
    Sie verstand es nicht, nickte aber trotzdem.
    „Die kommen zu mir, weil sie spüren, dass es mir schnurz ist“, fuhr er fort.
    Sie fing an, sich Sorgen zu machen. Es war so spät, dass zu Hause bestimmt schon jemand an ihre Tür geklopft hatte. „Kriegst du mehr Lohn, wenn du mehr verkaufst?“
    „Yeah. Verrückt, was? Ich verkaufe mehr, weil es mir egal ist, und sie blechen mehr, weil es ihnen nicht egal ist.“
    Das klang ziemlich scharfsinnig. „Soll ich mal nach dem Kaffee sehen?“
    „Yeah. Ich nehm Zucker. Viel.“
    Das Chaos in der Küche war schlimmer als zu Hause, obwohl Colin

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